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Die Deutz AG jagt von einem Hoch zum nächsten. Seit Jahresanfang hat der Getriebespezialist seine Aktionäre mit einem Plus von fast 90 Prozent begeistert. Allein zu Wochenbeginn ging die Aktie wieder um über 4 Prozent steil nach oben. Doch was steckt hinter diesem Anstieg? Und vor allem: Kann das Momentum weiter anhalten? Und wenn ja, bis wohin geht der Kurs? Wir schauen hinter die Kulissen des Motorenherstellers - von den Fundamentals bis zur Charttechnik. Ob die Aktie jetzt noch ins Portfolio gehört? Eine Einschätzung mit den Risiken und Chancen gibt es zum Schluss.
Robuste Motoren seit 150 Jahren
Deutz steht seit über 150 Jahren für robuste Motoren. Heute treibt der Kölner Klassiker nicht nur Baumaschinen an, sondern auch die Zukunft. Das Portfolio reicht von Diesel über Gasmotoren bis zu vollelektrischen Antrieben. Umweltfreundliche Technik ist ihr Trumpf. Dabei konkurriert Deutz mit Giganten wie Caterpillar oder Cummins. Der Vorteil: maßgeschneiderte Lösungen und deutsche Ingenieurskunst. Kunden schätzen die Zuverlässigkeit. Mit nur knapp 139 Millionen ausstehenden Aktien ist der Konzern überschaubar, wenn man den Kurs berücksichtigt. Die Börse bewertet ihn aktuell mit rund 1,1 Milliarden Euro. Ein Leichtgewicht gegenüber Branchenkollegen aber mit einem möglichen Wumms nach oben, wenn der Stopfen wegfliegt und die Bullen über die Bären dominieren.
Charttechnik
Seit Wochen läuft die Deutz-Aktie wie ein Bilderbuch-Chart. Nach einem Ausbruch bis auf 9,79 Euro im März dieses Jahres aus einem langjährigen Dreiecksmuster geht es erneut bergauf. Das Kursziel könnte bei rund 10 Euro liegen, geht es darüber hinaus könnte die Aktie auch die 14 oder 15 Euro Marke anpeilen. Das wäre ein sattes Plus gegenüber dem aktuellen Kurs und ein noch größeres gegenüber dem Tief von September 2022 bei 2,99 Euro. Kurzfristig gab es zwar einen Dämpfer als der Kurs der Aktie Ende Juni nochmals bis auf 6,72 Euro absackte. Experten werten das aber als gesunde Gewinnmitnahmen und eine Konsolidierung auf erhöhtem Niveau. Der Aufwärtstrend bleibt intakt. Beide wichtigen SMAs (50er und 200er) notieren aktuell unter dem Kurs und weisen dann darauf hin, dass mittelfristig und auch langfristig der Trend nach oben zeigt. Jeder Rücksetzer wurde bisher dankend gekauft. Oberhalb von 8 Euro dürfte es beschleunigt nach oben gehen. Der RSI liegt aktuell bei 71 und damit leicht in der Überkauftzone, jedoch gab es zuletzt bullische Divergenzen, die auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends hinweise.
Ritt nicht ganz ohne Risiko
Doch der Ritt ist nicht ohne Risiko. Die US-Zollpläne von Donald Trump könnten auch Deutz treffen. Falls Strafzölle auf EU-Motoren kommen, drohen Preisaufschläge. CEO Frank Hiller hat bereits reagiert: "Wir geben Mehrkosten an Kunden weiter." Gleichzeitig arbeitet Deutz an der Zukunft. Wasserstoff- und E-Antriebe sollen die Marge pushen. Aktuell liegt die EBIT-Rendite aber noch unter 7 Prozent. Für das Kursziel 15 Euro braucht es aber eher 8-10 Prozent. Möglich wäre dies, aber nur wenn die Technologiewende gelingt. Auch Partnerschaften und Exporte könnten hierbei helfen.
Was tun?
Die Deutz-Aktie hat den Brenner der Rakete schon angeworfen. Charttechnisch ist der Aufwärtstrend makellos. Die Fundamentaldaten passen und könnten sich noch demnächst verbessern, wenn der Umbruch gelingt. Trotzdem: Wer jetzt einsteigt, sollte die Risiken kennen. Die US-Zollfrage hängt wie ein Damoklesschwert über dem Titel. Und die Transformation zu grünen Antrieben kostet Geld. Kurzfristig sind Gewinnmitnahmen möglich. Langfristig aber punktet Deutz mit Innovationskraft und einem Gespür für Marktnischen. Ein Einstieg auf dem aktuellen Niveau mit einem nachgezogenen Trailingstopp von 10-15 Prozent unter Einstieg ist für ein Kursziel im Bereich 14-15 Euro längerfristig möglich.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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