"Wenn sich die Märkte bewegen und Anlagen unterschiedlich performen, kann der Anteil alternativer, illiquider Assets wie Private Equity am Gesamtportfolio eines Investors von dem ursprünglich gewählten Wert wegdriften." So beschreibt René Wrenger, Investmentexperte bei Mercer, das berüchtigte "Over-Exposure-Problem" gegenüber Private Equity. Dieses Phänomen macht es PE-Fonds nun schon seit mindestens zwei Jahren schwer, neue oder gar zusätzliche Investitionszusagen von ihren Geldgebern zu erhalten, was wiederum die Deal-Tätigkeit speziell am Midmarket hemmt. Doch jetzt deutet sich Besserung an, berichtet Wrenger, der institutionelle Investoren unter anderem bei deren Private-Equity- und Infrastrukturprogrammen begleitet, im Gespräch mit FINANCE-TV: "Die Gesprächsbasis für zusätzliche Investitionen in Private Equity oder Infrastruktur ist zuletzt besser geworden. Das Investitionspaket der neuen Bundesregierung hat die Nachfrage gerade nach Infrastruktur-Investments bereits deutlich steigen lassen." Doch für eine baldige Renaissance von Private Equity sieht Wrenger eine Hürde: "Der durchschnittlich gute Investment Manager kompensiert nicht für das Illiquiditätsrisiko, das dessen Investoren übernehmen. Die Prämie, die viele PE-Häuser mit ihrer Überrendite erwirtschaften, ist einfach nicht hoch genug." Ob Evergreen-Fonds eine Lösung für die Illiquidität von Private-Equity-Investments sein könnten, wie Investoren bereits in ihrer Zeichnungsstrategie die immanenten Strukturrisiken von Private-Equity- und Infrastrukturinvestments mitigieren können, und wann er mit dem Lösen des "Over-Exposure-Knotens" am PE-Markt rechnet, beantwortet Wrenger hier bei FINANCE-TV.