DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" zu Dobrindt/europäische Migrationspolitik:
"Der Vorgang ist brisant - vor allem wenn sich der Eindruck verfestigen sollte, dass Deutschland mit nationalen Alleingängen europäische Grundprinzipien untergräbt. Dauerhafte Grenzkontrollen stehen im Übrigen auch im Widerspruch zum sogenannten Schengener Abkommen, das vor Jahrzehnten die Grenzkontrollen in Westeuropa beendete. Wenn nun aber Schlagbäume wieder aufgebaut werden und womöglich stehen bleiben, hat sich das europäische Projekt offener Binnengrenzen erledigt. Wollen wir das? Besser nicht! Dobrindt sollte Migration als eine Realität begreifen, die sich unter Beachtung europarechtlicher Vorgaben regulieren lässt. Natürlich ist es unerlässlich, die irreguläre Migration einzudämmen. Klar ist aber auch: Europa braucht Zuwanderung, insbesondere ausländische Fachkräfte. Deshalb raten Experten dazu, qualifizierte Zuwanderung in großem Umfang zu erleichtern. Hierauf sollte Dobrindt mit seinen europäischen Partnern einen Schwerpunkt legen."/DP/jha