DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Erzeugerpreise deuten im Juni auf verhaltenen Preisdruck
Der Preisdruck auf Produzentenebene in Deutschland hat sich im Juni verhalten gezeigt. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Erzeugerpreise um 0,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Volkswirte hatten einen solchen Anstieg Prozent erwartet. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich ein Minus von 1,3 Prozent. Auch dieser Wert entsprach der Prognose von Volkswirten. Ohne Energie ist der Index der Erzeugerpreise im Juni um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Im Jahresvergleich lag der Index um 1,3 Prozent höher.
Japans Kerninflation im Juni verlangsamt
Die japanische Kerninflation hat sich im Juni verlangsamt, liegt aber weiter über dem Zielwert der Bank of Japan (BoJ). Wie aus Regierungsdaten hervorgeht, stieg die Kerninflation, die die schwankungsanfälligen Preise für frische Lebensmittel nicht berücksichtigt, um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies entspricht den Prognosen einer Umfrage des Datenanbieters Quick unter Ökonomen. Im Mai lag die Teuerungsrate noch bei 3,7 Prozent.
EZB senkt Leitzins im September
Eine Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) liegt nach Aussage von Commerzbank-Volkswirt Marco Wagner "in der Luft", dürfte aber noch nicht in der nächsten Woche stattfinden. Wagner verweist in seinem Ausblick auf die Zinsentscheidung am nächsten Donnerstag auf verschiedenen Faktoren, die zu einem Unterschreiten des EZB-Inflationsziels von 2 Prozent führen dürften: Niedrigere Energiepreise, ein starker Euro, eine schwache Konjunktur und die verstärkte Einfuhr billiger Güter aus China.
EZB dürfte Tür für Senkung im September offenhalten
Die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche, bei der eine Zinspause sehr wahrscheinlich ist, dürfte die Tür für eine Zinssenkung im September offenlassen, meint Jamie Searle von Citi Research. "Die EZB-Sitzung im Juli dürfte aus unserer Sicht kein Signal für September senden, um die Projektionen oder die Ergebnisse der Zölle nicht vorwegzunehmen", meint der Zinsstratege. Das bedeute wahrscheinlich eine Wiederholung der Aussage, dass die Leitzinsen an einem "guten Platz" seien, so dass sich der Markt auf die Betonung konzentrieren könne, wie hoch die Messlatte für weitere Senkungen liege, meint er.
Fed-Gouverneur Waller: Fed sollte im Juli die Zinsen senken
Ein Gouverneur der US-Notenbank, der als Kandidat für die Nachfolge von Jerome Powell gehandelt wird, hat sich in diesem Monat am deutlichsten für eine Zinssenkung ausgesprochen und sich damit den Forderungen von Präsident Donald Trump nach einer Senkung der Zinssätze durch die Zentralbank angeschlossen. In der vergangenen Woche warnten mehrere Fed-Vertreter, dass eine neue Runde von Zöllen und die dadurch möglicherweise ausgelöste Inflation eine Wiederaufnahme der Zinssenkungen im Juli zu riskant machen. Fed-Gouverneur Christopher Waller wischte diese Argumente in einer Rede in Manhattan beiseite.
Fed-Gouverneurin Kugler: US-Notenbank sollte bei Zinsen abwarten
Eine hochrangige Vertreterin der US-Federal Reserve, Adriana Kugler, hat sich dafür ausgesprochen, dass die US-Notenbank die Zinssätze noch eine Weile auf dem gegenwärtigen Niveau halten sollte, da neue Handelsschranken in den kommenden Monaten wahrscheinlich zu mehr Inflation führen werden. In einer Rede auf einer Wohnungsbaukonferenz sagte die Fed-Gouverneurin, dass die zollbedingte Inflation bereits in den Preisdaten dieser Woche erkennbar sei. Sie sagte, die Inflation werde sich wahrscheinlich beschleunigen, da die Unternehmen die höheren Kosten noch nicht vollständig an ihre Kunden weitergegeben hätten.
Waller: Wurde nicht gebeten, Fed-Chairman zu werden
Fed-Gouverneur Christopher Waller bestreitet, dass ihn jemand aus der US-Regierung von Präsident Donald Trump wegen einer Nachfolge von Fed-Chairman Jerome Powell angesprochen hat. Waller sprach vor einer Gruppe von Finanzprofis in Manhattan und legte dar, warum die Fed die Zinsen im Juli senken sollte. In einer Fragerunde des Publikums fragte ihn ein Teilnehmer, ob die Trump-Administration ihn wegen Powells Posten angesprochen habe. "Nein!", antwortete er und ging zur nächsten Frage über.
Powell antwortet auf Brief des Weißen Hauses zu Gebäudesanierungen
Fed-Chairman Jerome Powell hat in einem Schreiben seine Antworten auf die Fragen verteidigt, die der Haushaltsdirektor des Weißen Hauses, Russ Vought, eine Woche zuvor gestellt hatte, als er vor dem Kongress über die Renovierung der Zentralbankgebäude aussagte. Am 10. Juli hatte Vought detaillierte Fragen gestellt, die implizierten, dass der Fed-Chef entweder den Kongress in die Irre geführt oder es versäumt haben könnte, eine lokale Planungskommission ordnungsgemäß über Designänderungen an den laufenden Renovierungsarbeiten an zwei Gebäuden, die die Fed als Hauptsitz nutzen wird, zu informieren.
Weißes Haus arbeitet an Verordnung gegen "woke KI"
Beamte des Weißen Hauses bereiten ein Dekret vor, das auf Technologieunternehmen abzielt, deren Modelle für Künstliche Intelligenz (KI) sie als "woke" ansehen. Dies sei ihre jüngste Maßnahme, um Initiativen für Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion zu bekämpfen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Die Anordnung würde vorschreiben, dass KI-Unternehmen, die Bundesaufträge erhalten, politisch neutral und unvoreingenommen sein müssen, um das zu bekämpfen, was Verwaltungsbeamte als allzu liberale KI-Modelle ansehen, sagten die Personen.
DJG/DJN/apo
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July 18, 2025 03:00 ET (07:00 GMT)
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