DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB: Euroraum-Leistungsbilanzüberschuss steigt im Mai deutlich
Der Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums hat sich im Mai deutlich erhöht. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) betrug der Aktivsaldo saisonbereinigt 32 (Vormonat: 19) Milliarden Euro. In der Handelsbilanz ergab sich ein Überschuss von 33 (31) Milliarden Euro, wobei die Exporte auf 237 (239) Milliarden Euro sanken und die Importe auf 205 (208) Milliarden. Der Saldo der Dienstleistungsbilanz war mit 13 (7) Milliarden Euro positiv. In der Bilanz der Primäreinkommen ergab sich ein Saldo von plus 2 Milliarden Euro, nachdem im April noch ein Minus von 3 Milliarden Euro zu Buche gestanden hatte.
EZB senkt Zinsen nicht mehr weiter
Rabobank-Volkswirt Bas van Geffen glaubt nicht, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen noch weiter senken wird. "Die Hürde für eine weitere Lockerung ist sehr hoch. Sie erfordert eine wesentliche Verschlechterung der Aussichten. Wir erwarten dies nicht und glauben, dass die EZB das Ende des aktuellen Zinssenkungszyklus erreicht hat", schreibt er in seinem Ausblick auf die EZB-Ratssitzung in der nächsten Woche. Allerdings sei die Unsicherheit über die Handelspolitik ein zentrales Risiko für diese Prognose.
Entlassung Powells würde schwächere Fed und höhere Inflation bedeuten
Die Inflation in den USA dürfte nach Einschätzung von Commerzbank-Ökonom Jörg Krämer tendenziell steigen, wenn Fed-Chef Jerome Powell abgesetzt und durch einen politischen Entscheidungsträger ersetzt würde, der Zinssenkungen gegenüber aufgeschlossener ist. Präsident Donald Trump, ein ausgesprochener Kritiker von Powell und ein Verfechter einer lockereren Geldpolitik, habe einigen Republikanern gesagt, dass er ein Entlassungsschreiben an Powell verfasst habe, dass er es möglicherweise abschicken werde, berichtete das Wall Street Journal diese Woche. Was auch immer geschehe, es sei klar, dass die Unabhängigkeit der Fed während Trumps Amtszeit schwächer werde, meint Krämer.
Krypto-Branche erzielt Sieg mit Stablecoin-Gesetz
Die Krypto-Branche hat am Donnerstag einen bedeutenden Sieg errungen. Sie hat ein Gesetz durchgesetzt, das dazu führen könnte, dass digitale Vermögenswerte zu einem wichtigen Bestandteil des täglichen Lebens der Amerikaner werden. Verzögerungen bei der Verabschiedung des Gesetzes zeigen jedoch, dass die Macht der Branche noch immer Grenzen hat. Am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) hat das Repräsentantenhaus mit 308 zu 122 Stimmen ein Gesetz verabschiedet, in dessen Folge Regeln für sogenannte Stablecoins festlegen werden könnten. Dies ist eine Art von Kryptowährung, deren Wert meist an den US-Dollar gekoppelt und durch Reserven gedeckt ist.
RBA nächste Woche erneut unter genauer Beobachtung
Die kommende Woche wird eine schwierige für die Reserve Bank of Australia. Die australische Notenbank steht im Fokus, weil sie die Zinsen in diesem Monat nicht gesenkt hat, obwohl Ökonomen nachdrücklich argumentiert haben, dass die Gründe für eine Lockerung für alle sichtbar seien. RBA-Gouverneurin Michele Bullock wird sich am Donnerstag öffentlich äußern. Seit die RBA die Zinsen unverändert gelassen hat, haben sich die Arbeitsmarkt-Daten verschlechtert. Das erhöht die Erwartungen, dass die RBA im August die Zinsen senken wird.
DJG/DJN/apo
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July 18, 2025 07:30 ET (11:30 GMT)
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