Rohstoff-Profi Carsten Stork analysiert den aktuellen Palladium-Markt
Der Palladium Future an der US-Börse CME zeigte sich in der vergangenen Woche per Saldo nahezu unverändert - mit einem minimalen Wochenverlust von -0,08 % schloss der Kontrakt bei 1.286,50?USD. Was auf Wochenbasis harmlos aussieht, war allerdings alles andere als ein ruhiger Verlauf. Am Freitagvormittag markierte der Markt mit 1.367,50?USD noch ein neues Wochenhoch - eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung, die Palladium seit dem Frühjahr getragen hat. Doch am Freitagnachmittag setzte ein plötzlicher und massiver Abverkauf ein, der den Future innerhalb weniger Stunden -6,37 % unter das Tageshoch zurückwarf. Diese Art von scharfen Intraday-Reversals ist für Palladium nicht neu - sie gehören fast schon zur Markendynamik dieses Metalls.
Trotz des Rückschlags bleibt der mittelfristige Trend beeindruckend: Seit dem 7. April, kurz nach dem US-amerikanischen Liberation Day, ist der Palladium Future um fast +48 % gestiegen. Die aktuelle Korrektur ist daher im Kontext dieser starken Rally zu sehen - und kein Grund zur Panik.
Palladium ist ein Industriemetall, das überwiegend in der Automobilindustrie zum Einsatz kommt - insbesondere in Katalysatoren von Benzinfahrzeugen, wo es Schadstoffe wie Stickoxide reduziert. Gerade dieser industrielle Fokus gilt bei vielen Marktteilnehmern als Belastung: Der Übergang zu Elektromobilität lässt Zweifel an der langfristigen Nachfrage aufkommen - ein wesentlicher Grund, warum das sogenannte Managed Money im Palladium-Future konstant Short positioniert ist.
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Und genau darin liegt die kurzfristige Sprengkraft dieses Marktes: Sobald es zu positiven Nachrichten kommt - etwa zu Angebotsrisiken - müssen viele Spekulanten ihre Short-Positionen panisch eindecken, was zu plötzlichen Kurssprüngen führen kann. Die Angebotsseite ist ohnehin fragil: 40 % der globalen Palladiumproduktion stammt aus Russland, weitere 40 % aus Südafrika - beides Regionen mit geopolitischer oder infrastruktureller Unsicherheit. Jegliche Störung der Lieferketten kann daher zu massiven Reaktionen am Markt führen.
FAZIT
Palladium bleibt ein Markt mit hohem Momentum - und hoher Volatilität. Die abrupte Wende am Freitag ist typisch für dieses Segment, ändert aber nichts an der übergeordnet starken Entwicklung der letzten Monate. Wir bleiben mit halber Positionsgröße investiert - und beobachten den Markt weiter engmaschig. Sollte sich das Angebotsrisiko weiter zuspitzen, bleibt ein nachhaltiger Ausbruch über die 1.400er-Marke absolut im Bereich des Möglichen.
Enthaltene Werte: XD0002876429,DE000VC6RKM5
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