Rohstoff-Profi Carsten Stork analysiert den aktuellen Erdgas-Markt
Der Henry Hub Natural Gas Future (NGQ25), gehandelt an der NYMEX, hat in der vergangenen Woche mit einem kräftigen Plus von +6 % geschlossen und dabei zeitweise sogar die Marke von 3,60 US-Dollar überschritten - der höchste Stand seit dem 27. Juni. Damit setzt sich die Erholung des Gasmarktes nach vier Wochen Kursverlusten eindrucksvoll fort. Die kurzfristige Marktdynamik wird aktuell vor allem durch drei Faktoren angetrieben: Hitze, Positionierung und Hurricanes.
Wetterprognosen erwarten für die kommenden zwei Wochen außergewöhnlich hohe Temperaturen in weiten Teilen der USA - mit Höchstwerten in den oberen 90ern Fahrenheit (über 35?°C) vor allem im Süden und Westen. Das treibt die Stromnachfrage in die Höhe, insbesondere für Klimaanlagen, und erhöht damit den Gasverbrauch durch Energieversorger. NatGasWeather spricht bereits von "sehr starker" nationaler Nachfrage bis Anfang August.
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Parallel zur Wetterlage hellt sich auch das Sentiment auf: Das Managed Money hat in der vergangenen Woche seine Short-Positionen um über 10.000 Kontrakte reduziert - ein fortlaufender Trend, der bereits im April begonnen hat. Die Netto-Positionierung bleibt zwar noch auf der defensiven Seite, aber das Potenzial für weitere Short-Eindeckungen ist spürbar vorhanden - insbesondere bei anhaltender Hitze oder neuen Störfaktoren.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Preistreiber ist die beginnende Hurrikan-Saison: Erste tropische Wellen im Atlantik wurden bereits beobachtet, und erfahrungsgemäß steigt die Volatilität im Erdgasmarkt ab Juli deutlich an. Die Erinnerung an frühere Preisschübe durch Hurrikans im Golf von Mexiko ist im Markt präsent - und mit jedem neuen Sturm wächst das Risiko von Angebotsunterbrechungen.
Fundamental bleibt das Angebot hoch: Die Produktion in den Lower 48 liegt auf Rekord-Niveau mit über 107 Milliarden Kubikfuß pro Tag, und die Speicher sind mit einem Plus von +6,2 % über dem 5-Jahresdurchschnitt gut gefüllt. Dennoch: Der Markt reagiert derzeit weniger auf Überversorgung, sondern mehr auf Temperaturdaten, LNG-Exporte und Wetterrisiken.
FAZIT
Der Henry Hub Gasfuture zeigt erste Anzeichen einer nachhaltigen Bodenbildung. Die Kombination aus extremer Sommerhitze, positiver Saisonalität und einem allmählichen Umschwung bei den spekulativen Positionen spricht für weiter steigende Preise - zumal die meteorologischen Modelle zunehmend tropische Aktivitäten signalisieren. Sollte die Marke von 3,60 USD nachhaltig überwunden werden, wären auch Kurse über 3,80 US-Dollar in Reichweite. Ein heißer Sommer - in jeder Hinsicht.
Enthaltene Werte: XD0002745517,XC0007924514,DE000VC6RKM5
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