Berlin (ots) -
"Angefangen hat es mit einem Fake-Gewinnspiel bei YouTube, auf das ich Ende letzten Jahres fast hereingefallen wäre", berichtet Patrick Lohmeier von der Verbraucherzentrale Berlin, der dürfen die das? produziert und moderiert. "Der Gewinn schien einfach passgenau auf meine Bedürfnisse zugeschnitten zu sein. Die Anzeige und dazugehörige Homepage waren höchst professionell gestaltet. Der Herausgeber, eine bekannte Discounterkette, vermittelte Authentizität und Seriosität. Hätte ich nicht rechtzeitig in der Adresszeile des Browsers gesehen, dass ich gar nicht auf der offiziellen Webseite des Anbieters unterwegs bin, wären meine persönlichen Daten wer weiß wo im Netz gelandet. Möglicherweise bei Datendieben.".
Diese Erfahrung war denkwürdig genug, um Lohmeier die Inspiration für einen Podcast zu liefern. Im Laufe der Produktion und nach Gesprächen mit zahlreichen Expert*innen erwiesen sich solche Fakes nur als sprichwörtliche Spitze des Eisbergs im digitalen Ozean unseriöser und irreführender Werbebotschaften.
Der Deepfake-Promi empfiehlt
Das Internet ist der weltweit bedeutendste Handelsplatz. Nirgends sonst findet man mehr Menschen, denen man etwas verkaufen kann. Diese Erkenntnis ist auch an unseriösen oder gar betrügerischen Anbietern nicht vorbeigezogen.
"Diese typischen Fake-Gewinnspiele funktionieren bei der Generation 40 bis 60 toll", so Andre Wolf vom Faktencheck-Netzwerk mimikama in dürfen die das? "Und warum? Weil wir das alle noch von früher kennen. Dass jemand echt lügt und sagt 'Ne, da gibt's nichts. Ich zock' dich einfach nur ab', das ist in vielen Köpfen gar nicht angekommen."
Und im Zuge der längst allgegenwärtigen Verfügbarkeit von KI-Software, mit der sich innerhalb von Minuten Bilder, Stimmen und Videos erzeugen lassen, sind Fake-Angebote mit missbräuchlich genutzten Markennamen und prominenten Gesichtern ein zunehmend großes Risiko für Konsument*innen im Netz. Denn diese sehen immer besser und glaubwürdiger aus. "Das ist schon gut gemacht" ist ein Satz, der im Podcast häufiger fällt.
Nicht nur mit Betrug lässt sich im Netz viel Geld machen
Ein kaum minder großes Verbraucherrisiko stellen digitale Werbebotschaften dar, die zwar nicht gesetzeswidrig sind, unsere Gesundheit und unseren Kontostand aber langfristig schädigen. Diese kommen häufig von Gaming- und Lifestyle-Influencern, die in sozialen Netzwerken lautstark Energydrinks, Fast Food und Süßigkeiten anpreisen.
"Und wenn das dann auch noch beworben wird, obwohl man weiß, dass man ein recht junges Zielpublikum anspricht, finde ich das höchst problematisch und moralisch fragwürdig", kommentiert Luise Molling von foodwatch solche Junkfluencer im Podcast.
Auch Nahrungsergänzungsmittel, Esoterik und Alternativmedizin zu Apothekenpreisen sind in Kreisen von Medfluencern und Wellness-Influencern ein riesiges Geschäft. Da Heilversprechen verboten sind, weicht man in der Bewerbung oft auf Verschwörungserzählungen und angeblich echte Erfahrungsberichte von Follower*innen aus.
"Beworben wird eine 'energetische Wirkung'. Das ist natürlich nicht nachvollziehbar oder belegbar, suggeriert aber, dass das Produkt heilt, ohne dies zu sagen", kommentiert Juristin Dr. Susanne Punsmann von Faktencheck Gesundheitswerbung (https://www.verbraucherzentrale.de/digitaler-health-style-markt).
Unterhaltsam informiert statt Frontalunterricht
"Meist sind wir bei der Verbraucherzentrale Berlin und bundesweit dann gefragt, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Sprich: Eine Verbraucherin oder ein Verbraucher ist bereits auf ein Werbeversprechen hereingefallen und sitzt nun auf dem Schaden. Unser Wunsch mit dem Podcast ist es, mit spannenden Geschichten aus unserer täglichen Arbeit für die Risiken durch unseriöse Online-Anbieter und Fakes zu sensibilisieren, so dass es gar nicht so weit kommt", so Patrick Lohmeier.
Informationen zur Erscheinungsweise und Verfügbarkeit
dürfen die das? ist ein Podcast der Verbraucherzentrale Berlin e. V., gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV). Die erste Folge "Dr. med. von und zu Fake" (https://www.verbraucherzentrale.de/podcast/duerfen-die-das-podcast-dr-med-von-und-zu-fake-16-108405) ist Teil einer Staffel mit insgesamt sechs Episoden zum Thema Online-Werbung und Influencer und erscheint am 22. Juli 2025.
Kommende Folgen von dürfen die das? erscheinen immer Freitags und Dienstags bis zum 8. August 2025. Der Podcast ist werbefrei und kostenlos in allen gängigen Podcast-Apps (z. B. Spotify, Apple Podcasts, Deezer, AntennaPod, u.a.) verfügbar. Alle Episoden werden auch auf Verbraucherzentrale.de (https://www.verbraucherzentrale.de/dddpodcast) veröffentlicht.
Pressekontakt:
Pressestelle
Verbraucherzentrale Berlin e. V.
Ordensmeisterstraße 15-16
12099 Berlin
T +49 30 21485-213
presse@verbraucherzentrale-berlin.de
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Dr. Grit Kittelmann
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kittelmann@vz-bln.de
Henning Kunz
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kunz@vz-bln.de
Original-Content von: Verbraucherzentrale Berlin, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/180388/6081532
"Angefangen hat es mit einem Fake-Gewinnspiel bei YouTube, auf das ich Ende letzten Jahres fast hereingefallen wäre", berichtet Patrick Lohmeier von der Verbraucherzentrale Berlin, der dürfen die das? produziert und moderiert. "Der Gewinn schien einfach passgenau auf meine Bedürfnisse zugeschnitten zu sein. Die Anzeige und dazugehörige Homepage waren höchst professionell gestaltet. Der Herausgeber, eine bekannte Discounterkette, vermittelte Authentizität und Seriosität. Hätte ich nicht rechtzeitig in der Adresszeile des Browsers gesehen, dass ich gar nicht auf der offiziellen Webseite des Anbieters unterwegs bin, wären meine persönlichen Daten wer weiß wo im Netz gelandet. Möglicherweise bei Datendieben.".
Diese Erfahrung war denkwürdig genug, um Lohmeier die Inspiration für einen Podcast zu liefern. Im Laufe der Produktion und nach Gesprächen mit zahlreichen Expert*innen erwiesen sich solche Fakes nur als sprichwörtliche Spitze des Eisbergs im digitalen Ozean unseriöser und irreführender Werbebotschaften.
Der Deepfake-Promi empfiehlt
Das Internet ist der weltweit bedeutendste Handelsplatz. Nirgends sonst findet man mehr Menschen, denen man etwas verkaufen kann. Diese Erkenntnis ist auch an unseriösen oder gar betrügerischen Anbietern nicht vorbeigezogen.
"Diese typischen Fake-Gewinnspiele funktionieren bei der Generation 40 bis 60 toll", so Andre Wolf vom Faktencheck-Netzwerk mimikama in dürfen die das? "Und warum? Weil wir das alle noch von früher kennen. Dass jemand echt lügt und sagt 'Ne, da gibt's nichts. Ich zock' dich einfach nur ab', das ist in vielen Köpfen gar nicht angekommen."
Und im Zuge der längst allgegenwärtigen Verfügbarkeit von KI-Software, mit der sich innerhalb von Minuten Bilder, Stimmen und Videos erzeugen lassen, sind Fake-Angebote mit missbräuchlich genutzten Markennamen und prominenten Gesichtern ein zunehmend großes Risiko für Konsument*innen im Netz. Denn diese sehen immer besser und glaubwürdiger aus. "Das ist schon gut gemacht" ist ein Satz, der im Podcast häufiger fällt.
Nicht nur mit Betrug lässt sich im Netz viel Geld machen
Ein kaum minder großes Verbraucherrisiko stellen digitale Werbebotschaften dar, die zwar nicht gesetzeswidrig sind, unsere Gesundheit und unseren Kontostand aber langfristig schädigen. Diese kommen häufig von Gaming- und Lifestyle-Influencern, die in sozialen Netzwerken lautstark Energydrinks, Fast Food und Süßigkeiten anpreisen.
"Und wenn das dann auch noch beworben wird, obwohl man weiß, dass man ein recht junges Zielpublikum anspricht, finde ich das höchst problematisch und moralisch fragwürdig", kommentiert Luise Molling von foodwatch solche Junkfluencer im Podcast.
Auch Nahrungsergänzungsmittel, Esoterik und Alternativmedizin zu Apothekenpreisen sind in Kreisen von Medfluencern und Wellness-Influencern ein riesiges Geschäft. Da Heilversprechen verboten sind, weicht man in der Bewerbung oft auf Verschwörungserzählungen und angeblich echte Erfahrungsberichte von Follower*innen aus.
"Beworben wird eine 'energetische Wirkung'. Das ist natürlich nicht nachvollziehbar oder belegbar, suggeriert aber, dass das Produkt heilt, ohne dies zu sagen", kommentiert Juristin Dr. Susanne Punsmann von Faktencheck Gesundheitswerbung (https://www.verbraucherzentrale.de/digitaler-health-style-markt).
Unterhaltsam informiert statt Frontalunterricht
"Meist sind wir bei der Verbraucherzentrale Berlin und bundesweit dann gefragt, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Sprich: Eine Verbraucherin oder ein Verbraucher ist bereits auf ein Werbeversprechen hereingefallen und sitzt nun auf dem Schaden. Unser Wunsch mit dem Podcast ist es, mit spannenden Geschichten aus unserer täglichen Arbeit für die Risiken durch unseriöse Online-Anbieter und Fakes zu sensibilisieren, so dass es gar nicht so weit kommt", so Patrick Lohmeier.
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dürfen die das? ist ein Podcast der Verbraucherzentrale Berlin e. V., gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV). Die erste Folge "Dr. med. von und zu Fake" (https://www.verbraucherzentrale.de/podcast/duerfen-die-das-podcast-dr-med-von-und-zu-fake-16-108405) ist Teil einer Staffel mit insgesamt sechs Episoden zum Thema Online-Werbung und Influencer und erscheint am 22. Juli 2025.
Kommende Folgen von dürfen die das? erscheinen immer Freitags und Dienstags bis zum 8. August 2025. Der Podcast ist werbefrei und kostenlos in allen gängigen Podcast-Apps (z. B. Spotify, Apple Podcasts, Deezer, AntennaPod, u.a.) verfügbar. Alle Episoden werden auch auf Verbraucherzentrale.de (https://www.verbraucherzentrale.de/dddpodcast) veröffentlicht.
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