NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag mit der Spekulation auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete 69,13 US-Dollar. Das waren 62 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 65 Cent auf 65,90 Dollar.
Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump die Senkung von angedrohten Zöllen auf die Einfuhr europäischer Produkte in Aussicht gestellt - wenn die Europäische Union ihren Markt stärker für US-Waren öffnet. Dies sorgte an den Finanzmärkten generell für eine freundliche Stimmung, von der auch die Ölpreise profitieren konnten.
Bereits zuvor hatten sich die USA mit Japan auf Zölle von 15 Prozent geeinigt und damit auf einen deutlich geringeren Zoll als ursprünglich geplant. Auch mit der EU verhandeln die USA seit Wochen über einen Handelsdeal, der von Trump bereits angekündigten Zölle von 30 Prozent zum 1. August noch verhindern soll.
Gestützt wurden die Ölpreise auch von der jüngsten Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 3,2 Millionen auf 419,0 Millionen Barrel gefallen waren. Das ist mehr als doppelt so viel wie erwartet.
Ein Rückgang der Ölreserven in der weltweit größten Volkswirtschaft stützt in der Regel die Notierungen am Ölmarkt./jkr/jsl/zb