PEKING (dpa-AFX) - China und die Europäische Union wollen ihre Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel verstärken. Angesichts der "turbulenten internationalen Lage" sei es entscheidend, dass alle Staaten, insbesondere große Volkswirtschaften, ihre klimapolitischen Maßnahmen intensivieren, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung beim EU-China-Gipfel in Peking.
Beide Seiten bekannten sich darin zum 2015 geschlossenen Pariser Klimaabkommen sowie zur UN-Klimarahmenkonvention und riefen dazu auf, deren Ziele und Prinzipien "umfassend, redlich und wirksam" umzusetzen. Es handele sich um die "Grundpfeiler der internationalen Klimazusammenarbeit".
In Paris haben rund 200 Staaten vereinbart, die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen - und möglichst auf nur 1,5 Grad. Damit sollen die schlimmsten Folgen der Klimakrise vermieden werden - etwa häufigere und heftigere Hitzewellen, Dürren, Waldbrände sowie Unwetter und Überschwemmungen.
Nationale Klimaziele bis November
Auch wurde zugesagt, noch vor der UN-Klimakonferenz COP30 im brasilianischen Belém neue nationale Klimaziele (NDCs) für das Jahr 2035 vorzulegen. Die COP30 findet im November statt.
Trotz geopolitischer Spannungen gilt der Klimaschutz weiterhin als eine der wenigen politischen Domänen, in der Peking und Brüssel gemeinsame Position beziehen. In dem Papier betonen beide Seiten ihre Bereitschaft, "gemeinsam Führung zu zeigen". Vor diesem Hintergrund gilt die Erklärung wohl auch als Signal an die USA.
Erklärung gilt als Signal an Washington
Zwar wurde kein Staat in der Erklärung namentlich genannt, doch sie erfolgt, nachdem US-Präsident Donald Trump zu Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar den erneuten Austritt der Vereinigten Staaten aus dem Pariser Abkommen verkündet hatte. Sowohl Peking als auch Brüssel hatten den Schritt kritisiert./jpt/DP/mis