DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
S&P Global: Deutsche Wirtschaft wächst im Juli marginal
Die deutsche Wirtschaft ist im Juli den zweiten Monat in Folge geringfügig gewachsen. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich dabei auf 50,3 von 50,4 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 50,7 erwartet.
S&P Global: Euroraum-Wirtschaft gewinnt im Juli an Dynamik
Das Wachstum der Eurozone-Wirtschaft hat im Juli dank der Stabilisierung des Auftragseingangs weiter an Dynamik gewonnen und ist so stark ausgefallen wie seit knapp einem Jahr nicht mehr. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - erhöhte sich auf 51,0 Zähler von 50,6 im Vormonat, wie S&P Global im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Das ist der höchste Wert seit elf Monaten. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 50,8 Punkte vorhergesagt.
PMI spricht für leichtes Euroraum-Wachstum
Der Anstieg des zusammengefassten Einkaufsmanagerindex (PMI) des Euroraums im Juli deutet nach Aussage von Commerzbank-Volkswirt Vincent Stamer auf ein leichtes Wirtschaftswachstum hin. "Mit dem heutigen Wert setzt der Stimmungsindikator seine verhaltene und unregelmäßige Erholung seit Beginn des Jahres fort, dabei liegt der Indikator weiterhin in dem Bereich, in dem die Wirtschaft in der Vergangenheit leicht gewachsen ist", schreibt er in einem Kommentar. Die verhaltene Entwicklung spreche für ein sehr moderates Wirtschaftswachstum in diesem Jahr.
EZB dürfte sich über nachlassenden Inflationsdruck freuen
Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte sich über weitere Anzeichen einer nachlassenden Inflation freuen, schreibt Jack Allen-Reynolds von Capital Economics in einem Kommentar. Unternehmensumfragen hätten im Juli auf eine breite Stagnation in der Wirtschaft der Eurozone hingedeutet, zusammen mit Anzeichen dafür, dass sich die Inputpreise im wichtigen Dienstleistungssektor entspannen. "Dies wird die Überzeugung der geldpolitischen Entscheidungsträger stärken, dass die Dienstleistungsinflation - die immer noch über 3 Prozent liegt - ihren Abwärtstrend fortsetzen wird", schreibt Allen-Reynolds in einem Kommentar für Investoren.
Türkische Notenbank senkt Leitzins um 300 Basispunkte
Die türkische Zentralbank hat zum ersten Mal seit fast fünf Monaten die Zinsen gesenkt und damit einen Lockerungszyklus wieder in Gang gesetzt, der durch einen politischen Aufruhr unterbrochen worden war. Wie die Zentralbank mitteilte, wird der Leitzins um 300 Basispunkte auf 43,00 Prozent gesenkt. Im März wurde ein prominenter politischer Rivale von Präsident Recep Tayyip Erdogan von der Polizei verhaftet, was die Opposition als politisch motivierte Anschuldigungen bezeichnete. Dieser Schritt und die darauf folgenden Proteste, die mit weiteren Verhaftungen einhergingen, verschreckten die Anleger und führten zu einer Reihe von Kursschwankungen der türkischen Lira.
Zinserhöhung der BoJ im Oktober wahrscheinlicher
Eine Zinserhöhung durch die Bank of Japan (BoJ) im Oktober erscheine wahrscheinlicher, schreibt Marcel Thieliant von Capital Economics in einem Kommentar. Das zwischen den USA und Japan vereinbarte Handelsabkommen habe ein wichtiges Abwärtsrisiko beseitigt, und die BoJ werde bei ihrer Sitzung in der nächsten Woche wahrscheinlich eine optimistischere Bewertung der Wirtschaftsaussichten vorlegen, meint der Ökonom. Da die Inflation weit über den Prognosen der BoJ liege, halte Capital Economics an seiner Einschätzung fest, dass die Notenbank ihren Straffungszyklus im Oktober wieder aufnehmen werde, so Thieliant.
EU bereitet Vergeltungszölle gegen USA vor
Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben ein Paket von Vergeltungszöllen auf US-Waren gebilligt, das Anfang August in Kraft treten könnte, falls kein Handelsabkommen zustande kommt, sagten Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Die Liste umfasst Waren im Wert von mehr als 100 Milliarden US-Dollar, die jährlich aus den USA in die EU exportiert werden, darunter Flugzeuge, Erdnussbutter und Whiskey. Die Zölle würden bis zu 30 Prozent betragen, sagten die Personen.
Trump tourt durch die Fed und erhöht Druck auf Powell
Das Weiße Haus hat mitgeteilt, dass Präsident Donald Trump am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) die Federal Reserve besuchen wird. Er werde sich einer zuvor arrangierten Tour für mehrere Berater des Weißen Hauses durch die Baustelle anschließen, auf der die Fed ihren Hauptsitz renoviert, sagte ein Beamter des Weißen Hauses. Besuche des Präsidenten bei der Zentralbank sind selten - aber das gilt auch für die Art von anhaltendem Druck, den Trump und seine Berater in den vergangenen Wochen ausgeübt haben, um Fed-Chef Jerome Powell und seine Kollegen zu einer Senkung der Zinssätze zu bewegen.
DJG/DJN/apo
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July 24, 2025 07:30 ET (11:30 GMT)
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