DJ MÄRKTE EUROPA/Börsen kommen von Hochs zurück
DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte kommen bis Donnerstagmittag von den Tageshochs zurück, zeigen sich aber weiter in solider Verfassung. Vor allem die Hoffnungen auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union treiben die Kurse an. Dazu kommt eine erste Welle von Unternehmenszahlen. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte am Nachmittag das aktuelle Zinsniveau bestätigen. Hier werde vor allem auf die Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde geschaut, heißt es.
Der DAX gewinnt 0,5 Prozent auf 24.358 Punkte und liegt damit in Reichweite des Allzeithochs bei 24.639 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,4 Prozent. Am Devisenmarkt kommt der Euro von den Hochs zurück und geht bei 1,1748 Dollar um.
Berichte deuten auf einen 15-prozentigen US-Importzoll für die EU hin, ähnlich wie für Japan. Nachdem US-Präsident Donald Trump die Börsen in der Vorwoche noch mit angedrohten 30 Prozent erschreckt hatte, sorgt dies für Erleichterung sorgen. "Wenn man diese Rahmenverträge hat, sinkt das Risiko für gegenseitige Handelskriege", sagt US-Ökonom Brett Ryan von der Deutschen Bank.
Daneben wird US-Präsident Trump die Federal Reserve besuchen und damit den Druck auf Fed-Chef Jerome Powell verstärken. Das Weiße Haus teilte mit, dass Trump den Hauptsitz der Fed um 22.00 Uhr (MESZ) besuchen werde. Trump hat Powell wiederholt dafür kritisiert, dass er keine Zinssenkungen vorgenommen hat, was Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der Fed aufkommen ließ.
Keine klaren Signale für die Konjunktur in Europa lesen Händler in den Einkaufsmanager-Indizes. "Sie spiegeln alle die Unsicherheit wegen der Trump-Zölle", sagt ein Händler mit Blick auf die deutschen und französischen Daten.
Flut an Unternehmenszahlen in Europa
Eine Vielzahl von Quartalszahlen haben Investoren zu verarbeiten. Gute Nachrichten kommen aus dem Banken-Sektor, der um 1,6 Prozent zulegt. Die Deutsche Bank (+7,6%) hat die Erwartungen im zweiten Quartal übertroffen, vor allem im Investment-Banking lief es runder als gedacht. Gelobt wird die Profitabilität der Bank: Der Nettogewinn lag mit rund 1,5 Milliarden Euro deutlich über den Erwartungen von über 1,2 Milliarden Euro. Und bei der Eigenkapitalrendite wurden 10,1 Prozent erreicht.
Noch besser als bei der Deutschen Bank sei es bei der BNP Paribas (+1,6%) gelaufen, heißt es. Die Bank blickt optimistisch auf das zweite Halbjahr und rechnet mit einer beschleunigten Gewinnentwicklung.
DWS gewinnen 5 Prozent. Die Analysten von JP Morgan sprechen von 10 Prozent übertroffenen Konsensprognosen beim Vorsteuergewinn. Dazu seien die Mittelzuflüsse gut und die Kosten habe man im Griff. Die Konsensschätzungen für den Gewinn sollten daher steigen.
Im Technologiesektor ragt der Kursrutsch von 11,7 Prozent von STMicro heraus. Die Analysten von Barclays merken an, der Ausblick auf das dritte Quartal habe unter Erwartung gelegen. So gebe es keine weitere Margen-Verbesserung und auch der Umsatzausblick sei zurückhaltend. Generell sei der aktuelle Aufwärtszyklus schwächer als erwartet. Infineon fallen 1,8 Prozent zurück.
BT Group steigen nach dem Zwischenbericht 8,7 Prozent und ziehen auch im DAX Deutsche Telekom um 3,9 Prozent mit nach oben. Letztere werden auch von starken Geschäftszahlen der US-Tochter T-Mobile US gestützt. Gelobt wird vor allem die besser als befürchtet ausgefallene Marge bei den Briten. "Die Sorge war da, dass die ganzen Investitionen rund um den Glasfaserausbau doch stärker belasten", sagt ein Händler. Der Ausbau gehe jedoch gut voran, die Kundennachfrage nach Breitband sei hoch. Nach ordentlichen Zahlen gewinnen Vodafone 4,2 Prozent.
Nestle knicken um 5,5 Prozent ein. Das Absatzvolumen im zweiten Quartal war schlechter als erwartet, hauptsächlich aufgrund der Region China, wie die Analysten von Morgan Stanley anmerken. Wie erwartet starke Geschäftszahlen hat Triebwerksbauer MTU Aero vorgelegt. Die hohen Erwartungen seit der angehobenen Prognose auf dem Kapitalmarkttag vor einem Monat wurden erfüllt. Dennoch gibt die Aktie kräftig um 2,8 Prozent nach, im Handel heißt es, der Cashflow habe enttäuscht.
Vossloh machen nach Zahlenausweis zum zweiten Quartal einen Satz von 7,5 Prozent. Mit einem Kurseinbruch von 12,5 Prozent zeigen sich dagegen Amadeus Fire. "Das ist eigentlich noch wenig für eine fast halbierte Gewinnprognose", sagt ein Händler.
=== zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.366,89 +0,4% 22,64 +9,2% Stoxx-50 4.534,94 +0,3% 11,78 +5,0% DAX 24.357,51 +0,5% 116,69 +21,8% MDAX 31.605,89 +0,3% 93,64 +23,1% TecDAX 3.860,37 +0,7% 25,06 +12,2% SDAX 17.894,55 -0,1% -24,89 +30,7% CAC 7.848,66 -0,0% -1,77 +6,4% SMI 12.023,70 -0,4% -53,37 +4,1% ATX 4.553,95 +1,0% 43,01 +23,1% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1755 -0,1% 1,1770 1,1739 +13,7% EUR/JPY 172,20 -0,1% 172,41 171,74 +5,9% EUR/CHF 0,9336 +0,1% 0,9329 0,9315 -0,6% EUR/GBP 0,8678 +0,1% 0,8668 0,8648 +4,7% USD/JPY 146,49 +0,0% 146,47 146,30 -6,9% GBP/USD 1,3546 -0,3% 1,3581 1,3574 +8,5% USD/CNY 7,1365 +0,1% 7,1300 7,1331 -1,1% USD/CNH 7,1525 +0,0% 7,1520 7,1531 -2,5% AUS/USD 0,6614 +0,2% 0,6598 0,6588 +6,7% Bitcoin/USD 118.744,95 +0,5% 118.148,45 118.018,20 +24,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,76 65,25 +0,8% 0,51 -8,5% Brent/ICE 68,93 68,51 +0,6% 0,42 -8,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.363,09 3.383,89 -0,6% -20,80 +28,9% Silber 33,23 33,41 -0,5% -0,18 +19,8% Platin 1.196,15 1.203,06 -0,6% -6,91 +37,3% Kupfer 5,90 5,80 +1,7% 0,10 +41,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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July 24, 2025 07:53 ET (11:53 GMT)
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