
© Foto: BYD
Der chinesische Elektroauto-Hersteller BYD drängt mit aller Kraft nach Europa. Auch die Premium-Marken kommen im nächsten Jahr auf den europäischen Markt. Damit ist BYD auch in direkter Konkurrenz zum Porsche-Segment. Nach dieser Ankündigung stieg die BYD-Aktie. Gleichzeitig hat BYD in China große Probleme mit der Überproduktion. Über 340.000 unverkaufte Fahrzeuge stehen auf Parkplätzen. Trotzdem hält das Unternehmen an seinem aggressiven Expansionskurs fest und baut sogar Fabriken in der EU. Investoren rechnen im lukrativen Premiumsegment mit hohen Gewinnspannen für BYD.
Europa-Fokus: BYD startet Luxusmarken
BYD-Vizechefin Stella Li bestätigte, dass die Luxusmarke Yangwang 2026 in Europa starten wird. Gleichzeitig plant BYD die Einführung seiner gehobenen Marke Denza. Das ist mehr als ein Test. Es ist eine große Offensive auf dem europäischen Premiummarkt. Bisher war BYD vor allem im Massenmarkt aktiv. Deutsche Luxushersteller sahen ihre Kundschaft nicht dirket bedroht. Das ändert sich nun. BYD zeigt große Beharrlichkeit bei seinen Europa-Plänen. Während andere Hersteller aufgeben würden, investiert BYD weiter stark in Produktionsstätten in der EU. Diese Ausdauer zahlt sich aus. Trotz Zöllen und Regulierung hält BYD an der Expansion fest. Für Investoren ist Europa inzwischen ein wichtiger Hoffnungsträger. Die Aktie reagierte sofort auf die Ankündigung der Luxusmarken und stieg in Richtung 14,50 Euro, fiel aber wieder in Richtung 14,10 Euro ab.
Charttechnik und Analystenstimmen
Die BYD-Aktie hatte zuletzt stärkere Schwankungen. Von 17,69 Euro im Mai fiel sie bis zum Anfang dieses Monats auf 12,88 Euro im Tief. Seitdem steigt der Kurs wieder kontinuierlich. Vor dem Wochenende lag die Aktie bei 14,09 Euro. Diese Erholung scheint auf recht stabilen Füssen zu stehen. Die Aktie findet offenbar Halt und bildet höhere Tiefpunkte aus. Das deutet auf eine Stabilisierung nach der schwierigen Phase im Juni hin. Auch Analysten beurteilen die Aktienentwicklung wieder positiver. Die Ziele liegen teilweise knapp über dem Niveau von 18 Euro und damit über dem Niveau des Höchststands vom Mai. Das ist ein mögliches Steigerungspotenzial von über 25 Prozent. Die SMAs (50er und 200er) geben derzeit widersprüchliche Signale. Während der 200er im längerfristigen Bereich nach oben zeigt und der Kurs darüber liegt, ist beim 50er der Trend nach unten gerichtet. Der Kurs liegt 0,30 - 0,40 Euro darunter. Dies ist aber ein möglicher Tagesgewinn von BYD und auch dann zeigt der Mittelfristtrend nach oben. Der RSI ist mit 48 im neutralen Bereich. Aber auch dies bedeutet, dass Platz nach oben ist.
Produktion wird reduziert
BYD hat ein Problem durch eigene Überproduktion. Etwa 340.000 unverkaufte Autos stehen auf chinesischen Parkplätzen und belasten das Unternehmen. BYD reagiert darauf und mehrere Werke in China reduzieren die Produktion. Die monatliche Kapazität liegt bei etwa einer halben Million Fahrzeugen. Davon werden aktuell aber nur 100.000 - 200.000 Autos weniger gebaut. Diese Verringerung hilft, die Lagerbestände kleiner zu halten und somit für stabile Gewinnmargen zu sorgen. Analysten finden das gut. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten sehen diese einen Autoabsatz für dieses Jahr von 5,5 Millionen. Das bedeutet, dass BYD der große bedeutende Player in der Elektromobilität bleibt.
Was tun?
Die BYD-Aktie bietet derzeit ein interessantes Chance-Risiko-Verhältnis. Aus fundamentaler Sicht sprechen mehrere Faktoren für das Unternehmen: Der Europa-Vorstoß mit Premiummarken könnte höhere Gewinnspannen generieren und das Wachstum beschleunigen. Zudem zeigt die gezielte Drosselung der Produktion, dass das Management proaktiv auf Herausforderungen reagiert. Charttechnisch hat sich die Aktie nach ihrem Tief bei stabilisiert und steigt. Das Kursziel von über 18 Euro erscheint realistisch, falls die Europa-Strategie erfolgreich verläuft. Allerdings bestehen weiterhin Risiken bestehen. Die Überkapazitäten in China sind noch nicht abgebaut, und es bleibt ungewiss, ob europäische Kunden chinesische Luxusfahrzeuge annehmen werden. Dennoch kann man einen Einstieg auf dem aktuellen Niveau, wenn man das Risiko akzeptiert, wagen. Den Stopp entsprechend bei 10 Prozent unter Einstieg und Kursziel 18,50 Euro.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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