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Rohstoff-Experte Carsten Stork analysiert die aktuelle Marktlage
Liebe Leserinnen und Leser,
die abgelaufene Woche stand ganz im Zeichen geopolitischer Schachzüge, zunehmender staatlicher Markteingriffe und wachsender Spannungen an der Zinsschnittstelle zwischen Politik und Notenbanken. US-Präsident Donald Trump sorgte mit seinem Besuch bei der Federal Reserve nicht nur für symbolische Bilder auf der Baustelle in Washington, sondern auch für politische Irritationen. In einem angespannten Gespräch mit Fed-Chef Jerome Powell forderte Trump erneut lautstark Zinssenkungen - ein Eingriff in die geldpolitische Unabhängigkeit, den viele Marktteilnehmer mit wachsender Sorge betrachten. Zwar milderte Trump seine Rhetorik am Ende ab und sprach versöhnlich von Powell als "einem sehr guten Mann", doch seine Frustration über ausbleibende Zinssenkungen ist offenkundig. Ein Amtsenthebungsverfahren gegen Powell schloss er zwar öffentlich aus - die politische Einflussnahme bleibt jedoch virulent.
Parallel dazu rücken Handelskonflikte wieder in den Fokus. Ein Treffen zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Donald Trump an diesem Sonntag in Schottland soll Bewegung in das festgefahrene transatlantische Verhältnis bringen. Die Aussicht auf ein EU-USA-Handelsabkommen steht laut Trump bei "50-50" - ein möglicher Durchbruch könnte zum Monatswechsel gelingen. Hintergrund ist das drohende Inkrafttreten neuer US-Zölle am 1. August. Die EU bereitet im Falle eines Scheiterns bereits Gegenzölle auf US-Waren im Volumen von 93?Mrd. Euro vor. Entsprechend groß ist die Nervosität auf beiden Seiten des Atlantiks. Das Marktumfeld preist aktuell eine fragile Hoffnung auf Einigung ein - mit positiver Wirkung auf Risikoassets und dämpfender Wirkung auf Gold.
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Strategisch noch bedeutsamer dürfte ein anderes Element der Trump'schen Politik sein: Die schrittweise, aber gezielte staatliche Intervention in Rohstoffmärkte. Nach der goldenen Aktie bei US Steel sicherte sich das Pentagon nun auch einen direkten 400-Millionen-Dollar-Anteil am Seltenen-Erden-Produzenten MP Materials - ein beispielloser Vorgang in Friedenszeiten. Die Botschaft ist klar: Die USA bauen eine rohstoffstrategische Gegenmacht zu China auf, und sie sind bereit, dafür direkt in kritische Sektoren zu investieren. Analysten sprechen bereits von der "größten öffentlichen Unterstützung für den Bergbau in der Geschichte der USA". Innenminister Doug Burgum stellte weitere Staatsbeteiligungen in Aussicht - insbesondere bei Unternehmen, die in Konkurrenz zu China im Bereich kritischer Mineralien stehen. Die ökonomische Handschrift Trumps ist damit klar: Reindustrialisierung, geostrategische Rohstoffsicherung und politisierte Zinspolitik.
Auch die konjunkturellen Rahmendaten liefern neue Impulse: In den USA zeigten sich die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter zuletzt überraschend schwach. Die sogenannten "Core Capital Goods Orders", ein Frühindikator für Unternehmensinvestitionen, fielen im Juni um 0,7% - nach einem Plus von 2% im Mai. Das nährt Sorgen über eine bevorstehende konjunkturelle Abkühlung. Dennoch bleibt die Schätzung für das Q2-BIP-Wachstum laut Atlanta Fed stabil bei 2,4% - solide, aber ohne Dynamik. Gleichzeitig steigen die Kapitalzuflüsse in Anleihefonds massiv: Mit 25,9?Mrd.USD wurde die höchste wöchentliche Zuflussrate seit Juni 2020 verzeichnet. Auch in Krypto-Fonds flossen zuletzt 3,6?Mrd.USD - ein neuer Rekord im Vierwochenvergleich mit kumulierten 12,2?Mrd.USD. Das Sentiment bleibt insgesamt risikofreudig, wie die hohe Call-Optionen-Quote von 61% und die anhaltenden Mittelzuflüsse in Aktien zeigen. Spekulative Aktivität ist im historischen Vergleich deutlich erhöht - mit den bekannten Vor- und Nachteilen: kurzfristiger Rückenwind, mittelfristig jedoch zunehmende Verwundbarkeit gegenüber exogenen Schocks.
Auffällig auch: Die Märkte bewegen sich aktuell mit ungewöhnlicher Ruhe. Der S&P 500 hat seit 21 Handelstagen keine Bewegung von mehr als ±1% gezeigt - der längste derartige Zeitraum des Jahres. Auch der Volatilitätsindex VIX bleibt mit einem Stand unter 15 auffallend niedrig. Solche ruhigen Phasen sind statistisch betrachtet kein Grund zur Sorge - im Gegenteil: Historisch erzielte der S&P in den sechs Monaten nach einem VIX unter 16 im Durchschnitt eine Performance von 4,7%.
Das Umfeld bleibt komplex, aber strategisch vielversprechend. Die Kombination aus politischer Einflussnahme, geostrategischer Rohstoffpolitik, anziehender spekulativer Risikobereitschaft und saisonaler Trends eröffnet gezielte Chancen - erfordert aber auch diszipliniertes Risikomanagement. Besonders im Rohstoffsektor nehmen staatliche Interventionen an Bedeutung zu - ein Paradigmenwechsel, der sowohl Handelschancen als auch politische Fallstricke mit sich bringt. Auf der makroökonomischen Ebene sollten wir die weiteren US-Konjunkturdaten, die EZB-Kommunikation und die Entwicklung rund um die Handelsgespräche eng beobachten. Ein Abkommen mit der EU könnte einen kurzfristigen Risk-On-Impuls auslösen, während ein Scheitern den Safe-Haven-Fluchtreflex zurück auf die Agenda bringen dürfte.
Was war im DCX in der vergangenen Woche besonders auffällig?
Der Dynamic Commodity Index (DCX) verzeichnete in der vergangenen Woche einen spürbaren Rückgang um -1,75% und fiel auf 111,32 Punkte zurück. Damit reduziert sich das Plus seit Jahresbeginn auf +14,08%. Auffällig war vor allem die breite Schwäche im Energiesektor - allen voran Henry Hub Gas mit einem zweistelligen Wochenverlust - sowie die Konsolidierung in mehreren Metallen und Agrarrohstoffen. Einzige klare Ausnahmen bildeten CO2-Zertifikate mit einem technischen Rebound sowie Kakao, das nach Wettermeldungen in Westafrika einen kurzfristigen Preissprung zeigte. Die Märkte bleiben weiterhin volatil und datengetrieben - insbesondere vor dem Hintergrund der anstehenden Fed-Sitzung, gemischter Konjunkturdaten und zunehmender geopolitischer Spannungen im Handelsumfeld.
• Silber | -0,23% | Long
Silber scheiterte am 14-Jahreshoch und korrigierte im Wochenverlauf moderat. Die robuste spekulative Positionierung bleibt intakt - doch saisonale Schwäche und verbesserte Risikostimmung mahnen kurzfristig zur Vorsicht.
• Gold | -0,49% | Long
Auch Gold kam unter Druck - trotz wachsender Long-Positionierung und positiver Saisonalität. Die geopolitische Entspannung belastet die Safe-Haven-Nachfrage, doch mittelfristig bleibt das Umfeld konstruktiv.
• EUR/USD | +1,00% | Long
Der Euro setzte zur Erholung an, getragen von schwachen US-Daten und stabiler EZB-Kommunikation. Die Positionierung bleibt bullisch - der Trend in Richtung 1,20-1,25 bleibt intakt.
• Baumwolle | -0,74% | Long
Cotton konsolidiert weiter, zeigt aber erste konstruktive Tendenzen: Short-Positionen der Spekulanten sinken, saisonaler Wendepunkt rückt näher. Technisch bleibt die 68-Cent-Marke im Fokus.
• WTI Crude Oil | -1,45% | Long
WTI bleibt angeschlagen - trotz Sommer-Saisonalität. Makro-Sorgen, steigendes Angebot und fallende spekulative Longs belasten. Der Bereich um 65?USD bleibt Schlüsselunterstützung.
• Zucker | -3,21% | Long
Zucker geriet unter massiven Angebotsdruck. Gute Ernteaussichten in Indien und Brasilien dominieren das Sentiment. Die Short-Positionierung der Spekulanten bleibt stabil - Trend vorerst bärisch.
• Palladium | -2,25% | Long
Nach starker Sommer-Rally kam Palladium unter Druck. Die Nachfrage bleibt fragil, die Short-Positionierung niedrig. Markt bleibt anfällig - neue Impulse fehlen.
• Henry Hub Gas | -11,69% | Long
Heftiger Rückschlag trotz Hitze und Hurrikan-Saison: Angebotsrekorde, hohe Lager und steigende Bohraktivität dominieren. Eine Bodenbildung ist frühestens bei neuer Disruption zu erwarten.
• TTF Gas | -4,27% | Long
Auch europäisches Gas bleibt unter Druck. Speicherfüllstände, Contango und schwache Asiennachfrage belasten. Ohne geopolitischen Schub bleibt das Bild technisch und fundamental schwach.
• CO2 | +1,53% | Long
Technischer Rebound über 70?€-Marke lässt aufhorchen. Die Bodenbildung könnte sich fortsetzen - eine nachhaltige Trendwende braucht jedoch höhere Volumina und regulatorische Impulse.
• Kakao | +7,60% | Short
Kakao explodierte auf neue Hochs - getrieben von Trockenheitsprognosen in Westafrika. Doch die Spekulanten steigen aus, die Netto-Longs sind auf dem tiefsten Stand seit 2022. Die Rallye bleibt fragil.
• Kaffee | -1,91% | Short
Kaffee verliert weiter an Boden. Schneller Erntefortschritt in Brasilien, rückläufige Long-Positionierung und schwache Saisonalität sprechen gegen kurzfristige Trendwenden.
• Platin | -1,66% | Long
Platin gibt nach technischer Überhitzung und Gewinnmitnahmen nach. Die Nachfrage aus China bleibt unterstützend, doch Angebotssorgen und saisonale Schwäche überwiegen derzeit.
Fazit
Der DCX durchlief eine schwache Woche - besonders getrieben durch die Einbrüche bei Erdgas, Zucker und Energie. Edelmetalle verlieren kurzfristig an Glanz, bleiben jedoch mittel- bis langfristig interessant. Der Euro profitiert vom strukturellen US-Schwäche-Narrativ, während Kakao einen kurzfristigen Ausreißer nach oben darstellt. Das übergeordnete Bild bleibt komplex - mit divergierenden Trends, viel Volatilität und wachsender Bedeutung von Daten, Wetter und Geopolitik. Für Trader eröffnet sich daraus ein Umfeld voller Gelegenheiten - aber auch mit erhöhtem Risiko. Disziplin und Fokus auf valide Setups bleiben entscheidend.
Ihr Carsten S. Stork Über den DCX:
Der Dynamic Commodity Index (DCX)
Das Beste aus Metallen, Energie- und Agrarrohstoffen: Long und Short
Das DCX-Zertifikat bildet die innovative Rohstoff-Strategie des Dynamic Commodity Index ab. Der Name ist Programm. In den Index aufgenommen werden Rohstoffe, die aufgrund von signifikanten Marktereignissen oder globalen Trends starkes Renditepotenzial zeigen. Die Dynamik dahinter: Das Zertifikat ist so konzipiert, dass es nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Preise reagieren kann, was in volatilen Märkten besonders wertvoll ist. Die Zusammenstellung wird von Rohstoff-Experte Carsten Stork persönlich angepasst und optimiert. Als besonderen Service schreibt er regelmäßig E-Mail-Updates zu den Entwicklungen des Wertpapiers. Damit ist das Zertifikat ein zeitsparendes, transparentes Investment. Mehr finden Sie unter www.dcx-zertifikat.deDisclaimer: Bei den hier bereitgestellten Informationen handelt es sich um Werbemitteilungen, für welche die Renditemanufaktur GmbH eine Vergütung erhält. Die Angaben beruhen nicht auf einer objektiven und unabhängigen Analyse des beworbenen Finanzinstruments. Ebenso wenig berücksichtigen sie die individuelle Situation der Leser, sie können eine qualifizierte Anlageberatung daher nicht ersetzen. Der Handel mit Wertpapieren birgt immer die Gefahr des Verlusts bis hin zum Totalverlust. Dies gilt insbesondere für gehebelte Produkte, grundsätzlich sollten die Positionsgrößen gehebelter Derivate daher klein gehalten werden.Enthaltene Werte: EU0009652759,XD0002742068,US12492A1079,XD0002745517,XD0002742241,XD0002747026,XD0002742035,XD0002742274,XD0002746952,XD0002876395,XD0002876429,XD0016549160,XD0002058432,XC0007924514,DE000VC6RKM5
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