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Rohstoff-Profi Carsten Stork analysiert den aktuellen Kaffee-Markt
Der Kaffee-Future an der US-ICE hat in der vergangenen Handelswoche 1,91% verloren und ist am Freitag bei 297,85?US-Cent je Pfund unter der psychologisch wichtigen Marke von 300?US-Cent aus dem Handel gegangen. Damit setzte sich die Abwärtsbewegung fort, die den Markt in den letzten Wochen bereits mehrfach unter Druck gesetzt hatte.
Hauptursache für die jüngste Schwäche ist der außergewöhnlich schnelle Erntefortschritt in Brasilien - dem mit Abstand wichtigsten Anbauland. Nach aktuellen Analystenschätzungen war die brasilianische Kaffeeernte zur Saison 2025/26 bis zum 23.Juli bereits zu 84% abgeschlossen, was den schnellsten Fortschritt seit Jahren markiert. Sowohl bei Arabica (76%) als auch bei Robusta (96%) liegt der Fortschritt deutlich über dem langjährigen Mittel. Damit rückt ein größeres globales Kaffeeangebot in greifbare Nähe - ein Umstand, der die Preise spürbar belastet.
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Auch auf der spekulativen Seite hat sich der Rückenwind merklich abgeschwächt. Die Netto-Long-Positionen der großen Spekulanten (Large Speculators) liegen laut aktuellem COT-Report bei knapp über 31.000 Kontrakten - deutlich weniger als noch zu Jahresbeginn. Ende Januar hielten die Fonds noch mehr als 76.000 Long-Kontrakte, seither hat sich diese Position also mehr als halbiert. Der schleichende Positionsabbau deutet auf nachlassendes Vertrauen institutioneller Marktakteure hin.
Anders als bei vielen anderen Rohstoffen verläuft der Kaffee-Future aktuell exakt im saisonalen Erwartungspfad: Historisch tendieren die Preise im Juli und August eher schwächer, bevor im Spätsommer oder Frühherbst eine temporäre Erholung einsetzt. Diese saisonale Schwächephase könnte sich angesichts des schnellen Erntefortschritts in Brasilien diesmal sogar noch etwas verlängern.
FAZIT
Der Kaffee-Future bleibt kurzfristig angeschlagen. Die Kombination aus beschleunigter brasilianischer Ernte, spekulativem Positionsabbau und saisonal schwächerer Phase spricht vorerst gegen eine Trendwende. Erst zum Ende des Sommers könnte eine technische Stabilisierung einsetzen - vorausgesetzt, es treten keine neuen Angebotsschocks auf. Bis dahin dürfte die psychologisch bedeutsame 300er-Marke als charttechnischer Widerstand fungieren
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