WIEN (dpa-AFX) - Über den Kampf der ukrainischen Zivilgesellschaft gegen das umstrittene Antikorruptionsgesetz schreibt die österreichische Zeitung "Der Standard" in Wien:
"Der Präsident (...) dürfte sein Volk unterschätzt haben. Immerhin hat die ukrainische Zivilgesellschaft in den vergangenen drei Jahren, seit Russland das gesamte Land angegriffen hat, politisch vieles hingenommen, um ihrem Präsidenten nach außen hin die Mauer zu machen. Diese hat nun gefährliche Risse.
Selenskyj hat aber auch seine Partner vor den Kopf gestoßen. Der Präsident, der in Europas Staatskanzleien ein und aus geht, hätte ahnen müssen, dass es dort gar nicht gut ankommt, wenn er gegen Korruptionsermittler vorgeht. Schließlich sind es Europas Steuermilliarden, mit denen US-Waffen für Kyjiw bezahlt werden sollen. (...) Die scharfen Worte aus Brüssel ("schwerwiegender Rückschritt auf dem Weg in die EU") waren deshalb genau richtig."/oe/DP/zb