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Der deutsche Nutzfahrzeughersteller macht ernst mit der Zukunft des Transports. Während andere noch planen, fahren Daimlers selbstfahrende Freightliner bereits im echten Verkehr. Die Partnerschaft mit dem LiDAR-Spezialisten Aeva wird massiv ausgebaut. Bis zu 200.000 Sensoren pro Jahr sollen bald produziert werden. Gleichzeitig elektrifiziert das Unternehmen seine Busflotte mit neuen Batterietechnologien. Die Transformation vom traditionellen Motorenbauer zum Tech-Konzern nimmt richtig Fahrt auf. Anleger sollten genau hinschauen, denn hier entsteht gerade etwas Großes.
Wenn LKW selbst das Steuer übernehmen
Daimler Truck macht keine halben Sachen. Während Konkurrenten noch in Testlaboren experimentieren, rollen die autonomen Freightliner Cascadia bereits auf öffentlichen Straßen in Texas. Das ist kein Zufall, denn Texas bietet ideale Bedingungen für autonome Nutzfahrzeuge mit langen, geraden Highways. Das Herzstück der Technologie kommt von Aeva, einem Spezialisten für fortschrittliche LiDAR-Systeme. Diese Sensoren funktionieren anders als herkömmliche Varianten. Sie messen nicht nur Entfernungen, sondern auch Geschwindigkeiten von Objekten bis zu 500 Meter Reichweite. Daimler investiert jetzt richtig Geld in diese Partnerschaft. Aeva soll seine Produktionskapazität auf 200.000 LiDAR-Einheiten pro Jahr hochfahren. Das zeigt: Hier geht es nicht mehr um Experimente, sondern um Serienproduktion. Bis 2027 will Daimler Level-4-autonome LKW in den USA auf den Markt bringen. Diese Fahrzeuge übernehmen komplett das Fahren zwischen zwei Logistikzentren. Die Konkurrenzsituation wird aber schärfer. Der Wettlauf um die Marktführerschaft bei autonomen Nutzfahrzeugen ist voll entbrannt.
Elektrobus-Offensive
Bei den Bussen dreht Mercedes ebenfalls am großen Rad. Zuletzt präsentierte das Unternehmen den eIntouro. Dieser ist der erste vollelektrische Überlandbus der Marke. Das Fahrzeug basiert auf der bewährten Intouro-Plattform, bekommt aber Elektromotoren und Lithium-Eisenphosphat-Batterien. Besonders interessant ist, dass der eIntouro der erste europäische Bus mit Over-the-Air-Updates ist. Wie beim Smartphone kommen Software-Updates direkt über das Internet ohne Werkstattbesuch. Das spart Kosten und hält die Fahrzeuge immer auf dem neuesten Stand. Die nächste Batteriegeneration NMC4 kommt 2026 für die Stadtbus-Serie eCitaro. Diese Akkus bieten höhere Energiedichte für größere Reichweiten und vertragen Schnellladung bis 300 Kilowatt. Daimler denkt dabei in kompletten Lebenszyklen, denn es gibt Aufarbeitungsdienste für alte Batterien und Austauschprogramme für neueste Technologie.
Charttechnik
Die Daimler Truck-Aktie zeigt seit dem April Tief bei 30,78 Euro eine recht solide Performance. Nach dem Tief im September 2022 bei 22,48 hat sich das Papier kontinuierlich erholt und bislang nahezu verdoppeln können. Der langfristige und auch der mittelfrisitge Aufwärtstrend bleibt intakt, auch wenn es zwischenzeitlich zu Korrekturen kam. Beide wichtigen SMAs (50er und 200er) notieren unterhalb des aktuellen Kurses Die wichtigen Unterstützungen liegen bei 35 und 38 und 40 Euro. Darüber entwickelt sich die Aktie stabil nach oben. Der relative Stärkeindikator RSI zeigt derzeit eine leichte Überkauftheit mit einem Wert von 73 an. Dies könnte aber auch trendbestätigend wirken, ohne dass jetzt überzubewerten. Es ist noch weiteres Potenzial nach oben da. Allerdings sollten Anleger die allgemeine Konjunkturentwicklung im Auge behalten, denn gerade Nutzfahrzeughersteller reagieren sensibel auf wirtschaftliche Schwankungen.
Was tun?
Daimler Truck befindet sich mitten in einer spannenden Transformation. Das Unternehmen investiert massiv in autonome Fahrtechnologien und Elektromobilität. Dies sind 2 Megatrends der nächsten Jahrzehnte. Die Partnerschaft mit Aeva und die Elektrobus-Strategie zeigen, dass das Management mit einer klaren Vision vor Augen arbeitet. Charttechnisch präsentiert sich die Aktie in einem intakten Aufwärtstrend. Unsere Idee wäre daher auf dem aktuellen Niveau kaufen und mit einem Stopp bei 37,40 Euro absichern. Das Kursziel sehen wir bei über 50 Euro.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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