DJ MARKT USA/Weiter aufwärts nach Handelsabkommen USA-EU
Nach der Einigung auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union (EU) dürfte es mit den Kursen an der Wall Street zu Wochenbeginn weiter nach oben gehen. Damit könnte sich auch die jüngste Rekordjagd fortsetzen, die den S&P-500 und den Nasdaq-Composite zum Wochenausklang erneut auf Allzeithochs geschoben hatten. Der Future auf den S&P-500 legt um 0,3 Prozent und für die Nasdaq geht es um 0,5 Prozent nach oben.
Gleichwohl hält sich die Begeisterung über das Handelsabkommen zwischen den USA und der EU vor allem an den europäischen Börsen in Grenzen. US-Präsident Donald Trump sagte, die USA würden einen Basiszoll von 15 Prozent auf europäische Waren, einschließlich Autos, erheben. Die EU habe sich im Rahmen des Abkommens bereit erklärt, Energieprodukte im Wert von 750 Milliarden US-Dollar aus den USA zu beziehen und weitere 600 Milliarden Dollar in die USA zu investieren.
"Es ist ein Deal, der seinen Namen nicht verdient", so Jürgen Molnar von Robomarkets. Das Abkommen entschärfe die Situation im Handelsstreit nur zu den Bedingungen der USA: "Es ist ein mehr oder weniger schlechtes Geschäft für Europa". Mittel- bis langfristig spürten eher die USA die realwirtschaftlichen Vorteile aus diesem Deal und gingen als Gewinner vom Platz. Dies dürfte sich in einer sich fortsetzenden Underperformance von Europas Börsen gegenüber der Wall Street zeigen. Auch die verbleibenden 50 Prozent Zoll auf Stahl und Aluminium sprächen eine eindeutige Sprache, wohin die Reise gehe.
Von der Unternehmens- und Konjunkturseite stehen zu Wochenbeginn keine wichtigen Daten auf der Agenda. Die Blicke sind zudem schon auf die Sitzung der US-Notenbank gerichtet, deren Ergebnis am Mittwoch (20.00 Uhr MESZ) bekannt gegeben wird. Es wird allgemein erwartet, dass der Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent bestätigt wird. Fed-Gouverneur Christopher Waller und die Chefin für Bankenaufsicht Michelle Bowman - beide von Präsident Trump ernannt - haben jedoch öffentlich erklärt, dass sie eine Zinssenkung bei der kommenden Sitzung unterstützen würden. Somit könnte es erstmals seit drei Jahrzehnten zu einer abweichenden Meinung von zwei Gouverneuren bei einer Fed-Sitzung kommen.
Bei den Einzelwerten legt die Tesla-Aktie vorbörslich um 1,6 Prozent zu. Das Unternehmen könnte von dem Handelsabkommen zwischen den USA und der EU profitieren, da es ein großes Werk in Deutschland betreibt, heißt es.
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July 28, 2025 06:10 ET (10:10 GMT)
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