Rotenburg (Wümme) (ots) -
Harnwegsinfekte - unter Pferdesportlern sind sie ein offenes Geheimnis: Auch die passionierte Reiterin Corinna Weiler (47) litt regelmäßig darunter. Als Antibiotika nicht mehr gut wirkten, wandte sich die 47-jährige Bonnerin an die Fachärztin für Urologie Dr. Sigrid Tapken.
Wann das Brennen, das Unbehagen und die Schmerzen zum ersten Mal aufgetreten sind, daran erinnert sich Corinna Weiler genau. "Ich muss Anfang 20 gewesen sein. Unter uns Pferdemädchen war es ein offenes Geheimnis, dass Reiterinnen besonders empfänglich für Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen sind", berichtet die Bonner Fortbildungsreferentin. "Durch den Kontakt mit dem Sattel, das Scheuern und Schwitzen beim Reiten reichten oft ein kurzer Ausritt, ein kalter Luftzug in der Stallgasse oder das Ausmisten in verschwitzter Kleidung, damit ich am nächsten Tag mit einem Gefühlsmix aus unangenehmem Harndrang und brennenden Schmerzen aufstand."
Meist ging Corinna dann kurz zu ihrer Frauenärztin und ließ sich ein Antibiotikum verschreiben. So bekam sie die Beschwerden innerhalb weniger Tage in den Griff. "Pferde sind die Leidenschaft meines Lebens. Um mich zu bremsen, muss es schon schlimmer kommen."
Das wurde es dann leider auch - vor drei oder vier Jahren. Die Reitsportlerin hatte gerade eine weitläufige Koppel oberhalb der Dächer von Bonn-Bad Godesberg übernommen. "Plötzlich bekam ich einen Harnwegsinfekt nach dem anderen. Ich musste nicht einmal mehr im Sattel sitzen. Mal verkühlte ich mir auf einer Bank den Po. Oder die nasse Badekleidung war der Auslöser", klagt sie. "Zu meinem Erschrecken wirkte das übliche Antibiotikum immer weniger. Dafür wurde mein Körper immer schwächer."
Für Corinna Weiler war dies der Anlass, ihren jahrzehntelangen Beschwerden endlich auf den Grund zu gehen. "Auf meinem Smartphone gab ich 'Bonn' und 'Urologin' ein - so kam ich zu Dr. Sigrid Tapken."
"Rein fachlich ist die sogenannte Zystitis ein urologisches Problem. Tatsächlich wird der unkomplizierte Harnwegsinfekt bis heute von vielen allgemeinmedizinischen und gynäkologischen Kolleginnen und Kollegen mitbehandelt", eröffnete ihr die Fachärztin beim Erstbesuch. "Solange die Nieren nicht mitbetroffen sind beziehungsweise keine organischen Veränderungen an Blase oder Beckenboden vorliegen, ist das generell in Ordnung. Kommt es allerdings - wie bei Ihnen - regelmäßig zu Beschwerden, ist das die Domäne der Urologie. Dann müssen wir genauer hinsehen!"
Bei Corinna erfolgen deshalb eine Blasenspiegelung und eine Ultraschalluntersuchung. Die in der Anamnese eher beiläufig erwähnten Zyklusunregelmäßigkeiten führen die Urologin dann auf eine konkrete Spur für die belastende Infekthäufung.
"Durch hormonelle Schwankungen ab dem vierzigsten Lebensjahr kommt es bei Frauen häufig zu einer Irritation der Vagina. Die Barrierefunktion der Schleimhaut wird geschwächt, sodass es Fremdkeimen leichter fällt, in die Blase einzudringen und sich einzunisten - zusätzlich zu den bereits bestehenden Belastungen, wie in Ihrem Fall der Reitsport", erklärt die Expertin.
Eine häufige Anwendung von Antibiotika kann das Problem dann durchaus verschlimmern: "Zum einen können Keime Resistenzen ausbilden, sodass Antibiotika schlechter wirken", so Tapken. "Zum anderen wird die natürliche Besiedelung des Darms und der Vagina - das sogenannte Mikrobiom - durch die antibakteriell wirkenden Mittel aus dem Gleichgewicht gebracht. Ein Teufelskreis, den wir aber durchbrechen können. Denn tatsächlich bedarf es bei einer unkomplizierten Blasenentzündung meist gar keines Antibiotikums."
Auch 2024 wurden wieder pflanzliche Harnwegsdesinfizienzien in die aktuelle Fassung der medizinischen Leitlinien zur Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfektionen aufgenommen. Darunter Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel als effektive Therapien.
Das Besondere: Beide Heilpflanzen enthalten Senföle mit antiinfektiv wirkenden Substanzen. Die Inhaltsstoffe, mit denen sich die Pflanzen gegen Fressfeinde schützen, sind antibakteriell, antiviral und sogar antientzündlich wirksam. Durch die Kombination beider traditionsreichen Heilpflanzen wird ein besonders großes Erregerspektrum abgedeckt.
"Diese Phytotherapie ist verträglicher als chemisch-synthetische Antibiotika, da sie schützende Keime respektiert und die natürliche Darmflora nicht belastet", ergänzt Dr. Sigrid Tapken. "Resistenzen der Bakterien gegen die Pflanzenstoffe sind andererseits bislang nicht bekannt."
Vanessa bekommt den Harnwegsinfekt diesmal in Rekordzeit in den Griff. Im zweiten Schritt wird die Schleimhaut stabilisiert. Hier setzt Frau Dr. Tapken seit mehr als zehn Jahren auf die mikrobiologische Therapie. Dazu wird die Darmflora durch eine Ernährungsumstellung stabilisiert und mithilfe definierter Prä- und Probiotika reguliert. Optional kann ein Immuntherapeutikum eingesetzt werden.
Beim nächsten Blaseninfekt Ende 2024 steuert Vanessa dann beim ersten Auftreten der Beschwerden selbst mit viel Flüssigkeit (etwa zwei Liter Tee bzw. Wasser) und einem Gemisch aus Meerrettich und Kapuzinerkresse gegen. "Das wirkte erstaunlich schnell, ohne dass ich mich hinterher geschwächt fühlte", erzählt sie zufrieden. "Und es wirkt sogar vorbeugend, wenn ich zwei Mal zwei Tabletten nach dem Reiten nehme. Unglaublich, endlich bin ich über Monate völlig beschwerdefrei!"
Hintergrund Harnwegsinfektionen
Hochsommer - und alle wollen ins kühle Nass. Doch Vorsicht: Der erfrischende Badespaß wird gerade für die Blase schnell zur Kältefalle. Oft reichen wenige Minuten im nassen Badeanzug, um tagelang unter Harndrang, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen zu leiden.
Darüber hinaus sind jetzt Sportlerinnen wie Reiterinnen, Radfahrerinnen und Joggerinnen besonders gefährdet, da durch die mechanische Belastung des Beckenbodens, eng anliegende Kleidung und Schweißproduktion die Barrierefunktion des weiblichen Intimbereichs geschwächt wird.
Laut Statistik erkranken vor allem Frauen an Blasenentzündungen. Hauptauslöser sind E.-Coli-Bakterien, die vom Darm die natürlichen Barrieren wie äußere und innere Schamlippen und die Schleimhaut überwinden und über die Harnröhre in die Blase einwandern. coli-Bakterien, die die natürlichen Barrieren wie äußere und innere Schamlippen sowie die Schleimhaut überwinden und über die Harnröhre in die Blase einwandern.
Die Folge: Rund zwei Millionen Frauen erkranken pro Jahr in Deutschland an einer Harnwegsinfektion. Mit Antibiotika bekommt die Medizin die Beschwerden zwar in der Regel schnell in den Griff, oft aber nur vorübergehend. Viele Frauen erleiden einen Rückfall - manche bis zu fünf oder sechs Mal pro Jahr.
Bislang ging man davon aus, dass die Keime akut über die Harnröhre in die Blase gelangen, da die Harnwege normalerweise steril sind. Inzwischen mehren sich jedoch die Hinweise, dass gerade bei älteren Patientinnen - ähnlich wie auf der Haut - die Schleimhaut der Blase über ein sogenanntes Mikrobiom verfügt: eine einzigartige Schutzschicht aus Mikroorganismen. In dieser Schicht halten gute Keime die bösen Erreger in Schach. Die Gabe von Antibiotika hebelt dieses Gleichgewicht allerdings aus und verschiebt den Schwerpunkt zugunsten der aggressiveren Keime. Die Folge ist, dass die nächste Harnwegsinfektion bestimmt kommt.
Drei Fragen an Dr. Sigrid Tapken, Fachärztin für Urologie in Bonn.
Warum werden gerade Frauen so oft von Blasenentzündungen heimgesucht?
Frauen sind aufgrund ihrer hormonellen Disposition und der kürzeren Harnröhre einem größeren Infektionsrisiko ausgesetzt. Eine Minderdurchblutung der Schleimhäute bei Unterkühlung - beispielsweise im Sommer durch nasse Badesachen - und eine fehlende Pflege der Schleimhäute durch gute Bakterien (durch übertriebene oder falsche Intimhygiene) steigern das Risiko zusätzlich. Auch Intimrasur und "einschnürende" Kleidung wie der "String" schwächen die natürliche Barriere, die den Intimbereich vor Bakterien schützt. Erreger aus dem Darm können dann aktiv werden.
Warum ist der Einsatz von Antibiotika problematisch?
Zwar bekämpfen Antibiotika die Keime - in zwei von drei Fällen E.-coli-Bakterien - schnell. Doch die chemisch-synthetischen Präparate haben oft erhebliche Nebenwirkungen auf den sensiblen Magen-Darm-Trakt und die schützende Vaginalflora. Gute Keime werden weniger, aggressive breiten sich aus. Das begünstigt den nächsten Infekt, sodass die "Zystitis" bei jeder vierten bis fünften Frau zurückkehrt.
Was kann ich bei einer Blasenentzündung selbst tun?
Sofern kein Fieber vorliegt und die Nieren nicht bereits angegriffen sind, rate ich meinen Patienten, den Infekt zunächst mit pflanzlichen Präparaten und ausreichender Flüssigkeitszufuhr selbst zu behandeln. Der Vorteil ist, dass die Therapie oft viele Stunden früher beginnen kann als bei einer Behandlung durch einen Arzt. Zudem werden Phytotherapeutika deutlich besser vertragen und es entstehen keine Resistenzen.
Wann sollte ich zur Urologin bzw. zum Urologen?
Wer zweimal in sechs Monaten bzw. dreimal pro Jahr unter lästigem Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen leidet, sollte eine Spezialistin bzw. einen Spezialisten konsultieren. Nicht selten ist die Drangblase das einzige Symptom und sollte urologisch abgeklärt werden. Hier könnte eine organische Schwäche der Auslöser sein. Medikamente allein helfen dann nicht weiter. Es müssen organische Ursachen wie Fehlbildungen, Blasentumore, Blasensteine oder Blasenfunktionsstörungen als Auslöser ausgeschlossen werden. Selbstverständlich gehört zu jeder Abklärung wiederholter Harnwegsinfekte auch die Untersuchung der Stuhlflora und der Vaginalschleimhaut.
Antibiotika-Resistenz
Die zufällige Entdeckung der Antibiotika im Jahr 1926 war eine Sternstunde der modernen Medizin. Abermillionen Patienten verdanken Bakterienkillern wie Penicillin, Streptomycin, Aureomycin oder Tetracyclin ihr Leben. Jeder vierte Patient bekommt mindestens einmal pro Jahr Antibiotika verordnet - das sind mehr als 18 Millionen Deutsche.
Doch jetzt droht Gefahr, denn immer mehr Erreger reagieren nicht mehr auf die Mittel. Die einstige Wunderwaffe gegen Bakterien verliert zunehmend ihre Wirkung. Solange ständig neue Antibiotika auf den Markt kamen, war das kein Problem. Doch in letzter Zeit werden kaum noch neue zugelassen. Und die Labor-Pipelines sind leer. Auf kaum einem großen Mediziner-Kongress wird nicht vor Resistenzen gewarnt.
Abhilfe können hier die Wiederentdeckung der mikrobiologischen Therapie und pflanzlicher Antibiotika schaffen. Traditionell hat sich die Kombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich bei der Behandlung von Infektionen der Harnwege, der Atemwege und der Nasennebenhöhlen gut bewährt. Ihre Wirkung beruht auf dem sogenannten Multi-Target-Prinzip. Das heißt, sie greifen an verschiedenen Punkten im Krankheitsgeschehen an. Die in beiden Heilpflanzen enthaltenen Senföle verstärken zudem ihre Wirkung gegenseitig.
Arztkontakt: Dr. med. Sigrid Tapken, Fachärztin für Urologie und Urogynäkologie, https://www.dr-sigrid-tapken.de/
Ein privatärztliches Erstgespräch (30 Minuten) kostet etwa 40 Euro.
Blog: Die komplette Patientenreportage finden Sie unter
https://wp.me/p2do6t-4e3
Gerne stellen wir auf Anfrage weiteres Fotomaterial zur Verfügung
Pressekontakt:
medizin-reporter.blog
André Berger
In der Ahe 10
27356 Rotenburg (Wümme)
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Original-Content von: medizin-reporter.blog, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/177404/6086958
Harnwegsinfekte - unter Pferdesportlern sind sie ein offenes Geheimnis: Auch die passionierte Reiterin Corinna Weiler (47) litt regelmäßig darunter. Als Antibiotika nicht mehr gut wirkten, wandte sich die 47-jährige Bonnerin an die Fachärztin für Urologie Dr. Sigrid Tapken.
Wann das Brennen, das Unbehagen und die Schmerzen zum ersten Mal aufgetreten sind, daran erinnert sich Corinna Weiler genau. "Ich muss Anfang 20 gewesen sein. Unter uns Pferdemädchen war es ein offenes Geheimnis, dass Reiterinnen besonders empfänglich für Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen sind", berichtet die Bonner Fortbildungsreferentin. "Durch den Kontakt mit dem Sattel, das Scheuern und Schwitzen beim Reiten reichten oft ein kurzer Ausritt, ein kalter Luftzug in der Stallgasse oder das Ausmisten in verschwitzter Kleidung, damit ich am nächsten Tag mit einem Gefühlsmix aus unangenehmem Harndrang und brennenden Schmerzen aufstand."
Meist ging Corinna dann kurz zu ihrer Frauenärztin und ließ sich ein Antibiotikum verschreiben. So bekam sie die Beschwerden innerhalb weniger Tage in den Griff. "Pferde sind die Leidenschaft meines Lebens. Um mich zu bremsen, muss es schon schlimmer kommen."
Das wurde es dann leider auch - vor drei oder vier Jahren. Die Reitsportlerin hatte gerade eine weitläufige Koppel oberhalb der Dächer von Bonn-Bad Godesberg übernommen. "Plötzlich bekam ich einen Harnwegsinfekt nach dem anderen. Ich musste nicht einmal mehr im Sattel sitzen. Mal verkühlte ich mir auf einer Bank den Po. Oder die nasse Badekleidung war der Auslöser", klagt sie. "Zu meinem Erschrecken wirkte das übliche Antibiotikum immer weniger. Dafür wurde mein Körper immer schwächer."
Für Corinna Weiler war dies der Anlass, ihren jahrzehntelangen Beschwerden endlich auf den Grund zu gehen. "Auf meinem Smartphone gab ich 'Bonn' und 'Urologin' ein - so kam ich zu Dr. Sigrid Tapken."
"Rein fachlich ist die sogenannte Zystitis ein urologisches Problem. Tatsächlich wird der unkomplizierte Harnwegsinfekt bis heute von vielen allgemeinmedizinischen und gynäkologischen Kolleginnen und Kollegen mitbehandelt", eröffnete ihr die Fachärztin beim Erstbesuch. "Solange die Nieren nicht mitbetroffen sind beziehungsweise keine organischen Veränderungen an Blase oder Beckenboden vorliegen, ist das generell in Ordnung. Kommt es allerdings - wie bei Ihnen - regelmäßig zu Beschwerden, ist das die Domäne der Urologie. Dann müssen wir genauer hinsehen!"
Bei Corinna erfolgen deshalb eine Blasenspiegelung und eine Ultraschalluntersuchung. Die in der Anamnese eher beiläufig erwähnten Zyklusunregelmäßigkeiten führen die Urologin dann auf eine konkrete Spur für die belastende Infekthäufung.
"Durch hormonelle Schwankungen ab dem vierzigsten Lebensjahr kommt es bei Frauen häufig zu einer Irritation der Vagina. Die Barrierefunktion der Schleimhaut wird geschwächt, sodass es Fremdkeimen leichter fällt, in die Blase einzudringen und sich einzunisten - zusätzlich zu den bereits bestehenden Belastungen, wie in Ihrem Fall der Reitsport", erklärt die Expertin.
Eine häufige Anwendung von Antibiotika kann das Problem dann durchaus verschlimmern: "Zum einen können Keime Resistenzen ausbilden, sodass Antibiotika schlechter wirken", so Tapken. "Zum anderen wird die natürliche Besiedelung des Darms und der Vagina - das sogenannte Mikrobiom - durch die antibakteriell wirkenden Mittel aus dem Gleichgewicht gebracht. Ein Teufelskreis, den wir aber durchbrechen können. Denn tatsächlich bedarf es bei einer unkomplizierten Blasenentzündung meist gar keines Antibiotikums."
Auch 2024 wurden wieder pflanzliche Harnwegsdesinfizienzien in die aktuelle Fassung der medizinischen Leitlinien zur Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfektionen aufgenommen. Darunter Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel als effektive Therapien.
Das Besondere: Beide Heilpflanzen enthalten Senföle mit antiinfektiv wirkenden Substanzen. Die Inhaltsstoffe, mit denen sich die Pflanzen gegen Fressfeinde schützen, sind antibakteriell, antiviral und sogar antientzündlich wirksam. Durch die Kombination beider traditionsreichen Heilpflanzen wird ein besonders großes Erregerspektrum abgedeckt.
"Diese Phytotherapie ist verträglicher als chemisch-synthetische Antibiotika, da sie schützende Keime respektiert und die natürliche Darmflora nicht belastet", ergänzt Dr. Sigrid Tapken. "Resistenzen der Bakterien gegen die Pflanzenstoffe sind andererseits bislang nicht bekannt."
Vanessa bekommt den Harnwegsinfekt diesmal in Rekordzeit in den Griff. Im zweiten Schritt wird die Schleimhaut stabilisiert. Hier setzt Frau Dr. Tapken seit mehr als zehn Jahren auf die mikrobiologische Therapie. Dazu wird die Darmflora durch eine Ernährungsumstellung stabilisiert und mithilfe definierter Prä- und Probiotika reguliert. Optional kann ein Immuntherapeutikum eingesetzt werden.
Beim nächsten Blaseninfekt Ende 2024 steuert Vanessa dann beim ersten Auftreten der Beschwerden selbst mit viel Flüssigkeit (etwa zwei Liter Tee bzw. Wasser) und einem Gemisch aus Meerrettich und Kapuzinerkresse gegen. "Das wirkte erstaunlich schnell, ohne dass ich mich hinterher geschwächt fühlte", erzählt sie zufrieden. "Und es wirkt sogar vorbeugend, wenn ich zwei Mal zwei Tabletten nach dem Reiten nehme. Unglaublich, endlich bin ich über Monate völlig beschwerdefrei!"
Hintergrund Harnwegsinfektionen
Hochsommer - und alle wollen ins kühle Nass. Doch Vorsicht: Der erfrischende Badespaß wird gerade für die Blase schnell zur Kältefalle. Oft reichen wenige Minuten im nassen Badeanzug, um tagelang unter Harndrang, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen zu leiden.
Darüber hinaus sind jetzt Sportlerinnen wie Reiterinnen, Radfahrerinnen und Joggerinnen besonders gefährdet, da durch die mechanische Belastung des Beckenbodens, eng anliegende Kleidung und Schweißproduktion die Barrierefunktion des weiblichen Intimbereichs geschwächt wird.
Laut Statistik erkranken vor allem Frauen an Blasenentzündungen. Hauptauslöser sind E.-Coli-Bakterien, die vom Darm die natürlichen Barrieren wie äußere und innere Schamlippen und die Schleimhaut überwinden und über die Harnröhre in die Blase einwandern. coli-Bakterien, die die natürlichen Barrieren wie äußere und innere Schamlippen sowie die Schleimhaut überwinden und über die Harnröhre in die Blase einwandern.
Die Folge: Rund zwei Millionen Frauen erkranken pro Jahr in Deutschland an einer Harnwegsinfektion. Mit Antibiotika bekommt die Medizin die Beschwerden zwar in der Regel schnell in den Griff, oft aber nur vorübergehend. Viele Frauen erleiden einen Rückfall - manche bis zu fünf oder sechs Mal pro Jahr.
Bislang ging man davon aus, dass die Keime akut über die Harnröhre in die Blase gelangen, da die Harnwege normalerweise steril sind. Inzwischen mehren sich jedoch die Hinweise, dass gerade bei älteren Patientinnen - ähnlich wie auf der Haut - die Schleimhaut der Blase über ein sogenanntes Mikrobiom verfügt: eine einzigartige Schutzschicht aus Mikroorganismen. In dieser Schicht halten gute Keime die bösen Erreger in Schach. Die Gabe von Antibiotika hebelt dieses Gleichgewicht allerdings aus und verschiebt den Schwerpunkt zugunsten der aggressiveren Keime. Die Folge ist, dass die nächste Harnwegsinfektion bestimmt kommt.
Drei Fragen an Dr. Sigrid Tapken, Fachärztin für Urologie in Bonn.
Warum werden gerade Frauen so oft von Blasenentzündungen heimgesucht?
Frauen sind aufgrund ihrer hormonellen Disposition und der kürzeren Harnröhre einem größeren Infektionsrisiko ausgesetzt. Eine Minderdurchblutung der Schleimhäute bei Unterkühlung - beispielsweise im Sommer durch nasse Badesachen - und eine fehlende Pflege der Schleimhäute durch gute Bakterien (durch übertriebene oder falsche Intimhygiene) steigern das Risiko zusätzlich. Auch Intimrasur und "einschnürende" Kleidung wie der "String" schwächen die natürliche Barriere, die den Intimbereich vor Bakterien schützt. Erreger aus dem Darm können dann aktiv werden.
Warum ist der Einsatz von Antibiotika problematisch?
Zwar bekämpfen Antibiotika die Keime - in zwei von drei Fällen E.-coli-Bakterien - schnell. Doch die chemisch-synthetischen Präparate haben oft erhebliche Nebenwirkungen auf den sensiblen Magen-Darm-Trakt und die schützende Vaginalflora. Gute Keime werden weniger, aggressive breiten sich aus. Das begünstigt den nächsten Infekt, sodass die "Zystitis" bei jeder vierten bis fünften Frau zurückkehrt.
Was kann ich bei einer Blasenentzündung selbst tun?
Sofern kein Fieber vorliegt und die Nieren nicht bereits angegriffen sind, rate ich meinen Patienten, den Infekt zunächst mit pflanzlichen Präparaten und ausreichender Flüssigkeitszufuhr selbst zu behandeln. Der Vorteil ist, dass die Therapie oft viele Stunden früher beginnen kann als bei einer Behandlung durch einen Arzt. Zudem werden Phytotherapeutika deutlich besser vertragen und es entstehen keine Resistenzen.
Wann sollte ich zur Urologin bzw. zum Urologen?
Wer zweimal in sechs Monaten bzw. dreimal pro Jahr unter lästigem Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen leidet, sollte eine Spezialistin bzw. einen Spezialisten konsultieren. Nicht selten ist die Drangblase das einzige Symptom und sollte urologisch abgeklärt werden. Hier könnte eine organische Schwäche der Auslöser sein. Medikamente allein helfen dann nicht weiter. Es müssen organische Ursachen wie Fehlbildungen, Blasentumore, Blasensteine oder Blasenfunktionsstörungen als Auslöser ausgeschlossen werden. Selbstverständlich gehört zu jeder Abklärung wiederholter Harnwegsinfekte auch die Untersuchung der Stuhlflora und der Vaginalschleimhaut.
Antibiotika-Resistenz
Die zufällige Entdeckung der Antibiotika im Jahr 1926 war eine Sternstunde der modernen Medizin. Abermillionen Patienten verdanken Bakterienkillern wie Penicillin, Streptomycin, Aureomycin oder Tetracyclin ihr Leben. Jeder vierte Patient bekommt mindestens einmal pro Jahr Antibiotika verordnet - das sind mehr als 18 Millionen Deutsche.
Doch jetzt droht Gefahr, denn immer mehr Erreger reagieren nicht mehr auf die Mittel. Die einstige Wunderwaffe gegen Bakterien verliert zunehmend ihre Wirkung. Solange ständig neue Antibiotika auf den Markt kamen, war das kein Problem. Doch in letzter Zeit werden kaum noch neue zugelassen. Und die Labor-Pipelines sind leer. Auf kaum einem großen Mediziner-Kongress wird nicht vor Resistenzen gewarnt.
Abhilfe können hier die Wiederentdeckung der mikrobiologischen Therapie und pflanzlicher Antibiotika schaffen. Traditionell hat sich die Kombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich bei der Behandlung von Infektionen der Harnwege, der Atemwege und der Nasennebenhöhlen gut bewährt. Ihre Wirkung beruht auf dem sogenannten Multi-Target-Prinzip. Das heißt, sie greifen an verschiedenen Punkten im Krankheitsgeschehen an. Die in beiden Heilpflanzen enthaltenen Senföle verstärken zudem ihre Wirkung gegenseitig.
Arztkontakt: Dr. med. Sigrid Tapken, Fachärztin für Urologie und Urogynäkologie, https://www.dr-sigrid-tapken.de/
Ein privatärztliches Erstgespräch (30 Minuten) kostet etwa 40 Euro.
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