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Immer stärker zeichnet sich im Bereich Künstlicher Intelligenz eine Investitions- und Spekulationsblase ab. Besonders spektakulär könnte sie bei der Aktie von Cloud-Anbieter Oracle platzen. Anlegerinnen und Anleger sollten jetzt lieber in Deckung gehen - oder die Gelegenheit für eine Short-Wette nutzen!
Künstliche Intelligenz lässt Anleger den Verstand verlieren
AMD, Nvidia, Palantir, die Liste an Unternehmen, die vom KI-Boom stark profitiert haben und deren Aktien in den vergangenen Jahren durch die Decke gegangen sind, ist lang. Trotz oft kräftiger Steigerungsraten sind aber auch die Unternehmensbewertungen stark angestiegen - häufig auf ein fundamental inzwischen längst nicht mehr zu rechtfertigendes Niveau. Damit zeichnet sich immer stärke eine Investitions- und Spekulationsblase ab.
Besonders aus dem Ruder gelaufen ist die Bewertung beim Cloud-Anbieter Oracle, dem Erzrivalen des deutschen Softwarekonzerns und DAX-Riesen SAP. Seit dem Jahreswechsel haben sich die Anteile bereits um die Hälfte verteuert, gegenüber dem Stand vor 5 Jahren steht sogar fast eine Verfünffachung zu Buche.
Oracle-Aktie: Bewertung inzwischen auf Blasen-Niveau
Doch damit ist die Bewertung völlig aus dem Ruder gelaufen. Bei fast allen Kennziffern liegt Oracle nicht nur über dem Branchendurchschnitt, sondern auch weit über dem eigenen historischen Mittel. So ist das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 36,5 bewertet. Das liegt um 49,2 Prozent über dem Branchendurchschnitt und um 86,5 Prozent über der historischen Bewertung.
Nicht anders sieht es beim Kurs-Umsatz- oder Kurs-Cashflow-Verhältnis aus. Hier liegt das Unternehmen sogar um 220,8 Prozent beziehungsweise um 39,1 über der Peergroup.
Selbst wenn wachstumsbezogene Kennziffern wie das Kurs-Gewinn-Wachstumsverhältnis (PEG) herangezogen werden, ist Oracle viel zu teuer. Mit einem PEG von 2,75 liegt die Aktie weit über dem Wert von 1, der in der Fundamentalanalyse als günstig gilt. Der Aufschlag gegenüber der Branche liegt hier bei 45,9 Prozent, gegenüber dem historischen Mittel bei 42,8 Prozent. Damit ist die Aktie reif für eine kräftige Bewertungskorrektur.
Trendwendesignale nehmen zu
Und auch im Chart mehren sich die Anzeichen dafür, dass die Aktie ihre besten Zeiten nicht nur hinter sich hat, sondern es jederzeit zu einer scharfen Abwärtsbewegung kommen könnte. Auf den ersten Blick präsentiert sich Oracle zwar noch sehr stark, doch der Schein trügt mit Blick auf die technische Indikation.
Trotz des explosiven Kursanstieges in den vergangenen Wochen haben sowohl der Relative-Stärke-Index (RSI) als auch der Trendstärkeindikator MACD eine Trendwende eingeleitet und befinden sich gegen den Trend der Aktie in Abwärtsbewegungen. Damit liegen bearishe Divergenzen vor, die häufig die Vorboten von Trendwenden in der Aktie selbst sind.
Aktie auf allen Zeitebenen überkauft
Dazu kommt, dass die Aktie technisch trotz der Konsolidierung der Indikatoren noch immer überkauft ist. Auf Tagesbasis liegt der RSI bei 71,2 Zählern. Auf Wochen- und Monatsbasis sind es 74,0 beziehungsweise 76,4 Punkten. Damit liegt nicht nur eine kurz-, sondern auch eine mittel- und langfristige Überhitzung vor, welche die Aktie jederzeit in die Knie zwingen könnte.
Ein weiteres Warnsignal liefert der lange Verbleib der Aktie am oberen Ende ihrer Bollinger-Range. Das zeigt, dass der Kursanstieg der letzten Wochen und Monate bereits ein statistischer Grenzfall ist, der eine Abweichung von der historischen Norm darstellt. Auch das geht üblicherweise mit kräftigen Gegenbewegungen einher.
Fazit: Jetzt schnellstens in Deckung gehen!
Damit ist Oracle ein hervorragend geeigneter Short-Kandidat. Während die Unternehmensbewertung viel zu hoch ist, zeichnet sich in der Aktie eine Trendwende ab. Denkbar ist mittelfristig ein Test der 200-Tage-Linie, was ein Abwärtspotenzial von knapp 30 Prozent bedeutet. Ein Anlaufen der bisherigen Jahrestiefs würde sogar mit einer Halbierung der Anteile einhergehen.
Geht es hingegen nach den Wall-Street-Experten, liegt der faire Wert der Aktie bei 234,37 US-Dollar und damit um 6,2 Prozent unter dem Schlusskurs von Dienstagabend. Allerdings ist das Kursziel in den vergangenen Monaten noch schneller angehoben worden als die Aktie gestiegen ist. Ebenso schnell könnten sie daher auch wieder herabgesenkt werden.
Bei Oracle winken jetzt hohe Short-Gewinne
Wer investiert ist, sollte jetzt dringend Gewinnmitnahmen erwägen. Ansonsten bietet sich für die Chance auf hohe Short-Gewinne der Put-Optionsschein MM0VE1 an.
Dieser verfügt über einen Basispreis von 250,00 US-Dollar und eine Laufzeit bis zum 20. März 2026. Der effektive Hebel (Omega) beträgt aktuell 3,5. Davon sollten sich Anlegerinnen und Anleger aber nicht täuschen lassen, wie der Blick auf das Auszahlungsprofil für einige beispielhafte Fälle (zum Laufzeitende) zeigt:
Doch Vorsicht: Sollte die Aktie zum Laufzeitende oberhalb von 250,00 US-Dollar notieren, verfällt MM0VE1 wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr! Um diese zu reduzieren, sollte die Position vorzeitig verkauft und der Restwert gesichert werden, wenn Oracle nachhaltig (also mindestens auf Wochenschlusskursbasis) über ihre bisher gültigen Allzeithochs ausbricht und damit neue Kaufsignale generiert.
Gastautor: Max Gross
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