DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Importpreise deuten im Juni auf schwachen Preisdruck
Die Importpreise in Deutschland haben im Juni einen schwachen Preisdruck signalisiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, stagnierte der Index der Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Rückgang von 1,4 Prozent registriert. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise lagen die Importpreise im Juni um 0,4 Prozent niedriger als im Vormonat. Binnen Jahresfrist ergab sich ein Plus von 0,1 Prozent.
Deutsche Erwerbstätigkeit im Juni wenig verändert
Die Erwerbstätigkeit in Deutschland hat sich im Juni wenig verändert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, waren rund 45,9 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Die Zahl der Erwerbstätigen sank dabei saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 20.000 Personen (0,0 Prozent). Im Mai war die Erwerbstätigenzahl in ähnlichem Umfang zurückgegangen (minus 18.000 Personen; 0,0 Prozent).
Frankreichs HVPI-Inflation verharrt im Juli bei 0,9 Prozent
Die französische Inflation ist im Juli auf einem niedrigen Niveau stabil geblieben. Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Jahresteuerung stagnierte bei 0,9 (Vormonat: 0,9) Prozent, wie das Statistikamt in einer ersten Veröffentlichung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten eine Jahresrate von 0,8 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent.
Chinas Industrie-PMI im Juli leicht gesunken
Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im Juli nach offiziellen Angaben gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 49,3 (Juni: 49,7), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 49,8 Punkten prognostiziert.
US-Preisdaten beruhen stärker auf Schätzungen als bisher bekannt
Die offiziellen Inflationsberichte der USA enthielten in den letzten Monaten mehr Mutmaßungen als bisher bekannt. Die monatliche Inflationserhebung stützt sich mehr auf Schätzungen als auf harte Daten darüber, wie viel die Unternehmen ihren Kunden in Rechnung stellen, nicht zuletzt aufgrund eines Personalmangels, der zum Teil auf einen Einstellungsstopp auf Bundesebene zurückzuführen ist.
US-Notenbank hält Leitzins stabil - Zwei Ratsmitglieder für Senkung
Die US-Notenbank hat ihren Leitzins zum fünften Mal in Folge stabil gehalten. Der Fed-Offenmarktausschuss sah sich dabei jedoch mit seltenen Gegenstimmen von zwei Fed-Gouverneuren konfrontiert, die eine sofortige Senkung forderten. Der Leitzins liegt weiter in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent, seit Dezember vergangenen Jahres. Ökonomen und Börsianer hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Der Beschluss fiel mit neun zu zwei Stimmen. Die beiden Fed-Gouverneure Christopher Waller und Michelle Bowman votierten für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte. Es war das erste Mal seit 1993, dass zwei Fed-Gouverneure ein abweichendes Votum abgaben. Die Fed nahm nur sehr wenige Änderungen an ihrer geldpolitischen Erklärung vor, was darauf hindeutet, dass sie keine Absicht hat, auf eine mögliche Zinssenkung hinzuweisen.
Fed gibt keine Hinweise auf baldige Zinssenkung
"Das Statement der Fed hat keinen Hinweis auf eine Zinssenkung bei der nächsten Sitzung im September gegeben", kommentiert Commerzbank-Ökonom Bernd Weidensteiner. "In der Pressekonferenz nach der Sitzung hielt sich Jerome Powell an die gleiche Linie." Seiner Meinung nach sind die Auswirkungen der Regierungsentscheidungen - vor allem der Zölle - weiterhin unklar. Die Fed sei in einer guten Lage, weitere Daten abzuwarten, um größere Klarheit zu erhalten.
Fed dreht eine weitere Warteschleife
Die Fed dreht eine weitere Warteschleife, befindet Bastian Hepperle, Senior Economist bei Hauck Aufhäuser Lampe. "Der Rückhalt im Offenmarktausschuss für die abwartende Position bröckelt jedoch." Zwei Mitglieder hätten für eine Leitzinssenkung gestimmt. Bis zur September-Sitzung werde die Sicht über die Auswirkungen der US-Zölle auf Inflation und Arbeitsmarkt etwas klarer werden. Dann dürfte bei der Fed eine Zinssenkung mehrheitsfähig werden. Weitere Zinsschritte würden folgen. US-Präsident Donald Trump gehe das alles viel zu langsam. Er werde Fed-Chef Jerome Powell weiter attackieren.
Fed-Tür für Zinssenkungen bleibt zu
Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, kommentiert die Aussagen der Fed wie folgt: "Die Tür für Zinssenkung bleibt zu, auch wenn zwei Mitglieder des Gremiums sie gerne geöffnet hätten. Angesichts der Datenlage wäre eine Zinssenkung zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu begründen gewesen." Eine robuste US-Konjunktur und eine weiterhin große Unsicherheit über die Auswirkungen der US-Importzölle hätten eine abwartende Haltung der Notenbank erwarten lassen.
Bank of Japan hält Leitzins stabil - Inflationsprognose erhöht
Die japanische Notenbank hat ihren Leitzins beibehalten. Sie erhöhte aber ihre Inflationsprognose und schürte damit Erwartungen für eine Leitzinserhöhung. Der Zins liegt weiterhin bei 0,50 Prozent und damit auf demselben Niveau seit der Zinserhöhung im Januar. "Die Bank wird entsprechend der Verbesserung der Wirtschaftsaktivität und der Preise den Leitzins weiter anheben und den Grad der geldpolitischen Lockerung anpassen", erklärte die Bank of Japan (BoJ).
Brasiliens Zentralbank pausiert bei Zinserhöhungen
Die brasilianische Zentralbank hat ihren Leitzins nach sieben Erhöhungen in Folge unverändert gelassen, da sie angesichts der über dem Zielwert liegenden Inflation Anzeichen für eine Konjunkturabschwächung ausgemacht hat. Der geldpolitische Ausschuss der brasilianischen Zentralbank (Copom) beließ den Selic-Satz bei 15,00 Prozent und deutete an, dass er bei seiner nächsten Sitzung im November wahrscheinlich erneut beibehalten wird.
Trump setzt Zoll auf Importe aus Südkorea auf 15 Prozent fest
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, im Rahmen eines Handelsabkommens einen Zoll von 15 Prozent auf Importe aus dem ostasiatischen Land zu erheben. Der Zollsatz ist damit niedriger als zuvor angedroht. Südkorea verpflichte sich im Rahmen des Abkommens, 350 Milliarden Dollar in den USA zu investieren. Trump gab das Abkommen auf seiner Social-Media-Plattform bekannt. Zuvor hatte er erklärt, er werde sich am Nachmittag mit südkoreanischen Vertretern treffen, um den von ihm angedrohten Zollsatz von 25 Prozent "herunterzukaufen".
USA erheben Zoll von 50 Prozent auf Kupferprodukte
Die USA werden einen Zoll von 50 Prozent auf Kupfer und kupferhaltige Produkte erheben und gleichzeitig Maßnahmen zur Förderung der heimischen Kupferproduktion ergreifen. Wie das Weiße Haus mitteilte, beziehen sich die neuen Zölle auf den Kupfergehalt einzelner Produkte. Die Kupfertarife würden nicht zusätzlich zu den separaten Abgaben auf Kraftfahrzeuge erhoben. Die US-Regierung kündigte außerdem an, dass sie von den Regierungsbefugnissen Gebrauch machen werde, um die inländische Kupferproduktion anzukurbeln.
USA erhöhen Zollsatz für Brasilien auf 50 Prozent
US-Präsident Donald Trump hat ein Dekret unterzeichnet, um die Zölle auf brasilianische Waren auf 50 Prozent zu erhöhen. Die Zölle werden in sieben Tagen in Kraft treten, sagte ein Beamter des Weißen Hauses. Sie werden auf der Grundlage des International Emergency Economic Powers Act von 1977 verhängt - demselben Gesetz, das Trump für die Erhebung seiner sogenannten reziproken Zölle verwendet hat. Laut einem Informationsblatt richten sich die Zölle unter anderem gegen Brasiliens Politik gegenüber US-Technologieungternehmen.
USA beenden "De-Minimis"-Schlupfloch für Pakete
Die USA werden das sogenannte "De-minimis"-Schlupfloch schließen, durch das Waren unter 800 Dollar zollfrei ins Land eingeführt werden können. Es hatte diese Praxis für chinesische Waren bereits im Mai gestoppt. Ab dem 29. August werden selbst kleine Pakete, die über das internationale Postnetz eingehen, mit "allen effektiven Zöllen" belegt, erklärte das Weiße Haus in einem Informationsblatt, da andere Nationen das Programm zum Schmuggeln von Drogen und zur Umgehung von Zöllen genutzt hätten.
+++ Konjunkturdaten +++
Japan/Industrieproduktion Juni +1,7% (PROG: -0,7%) gg Vm
Japan/Industrieproduktion Apr-Juni +0,3% gg Vq
Japan/Einzelhandelsumsatz Juni +2,0% gg Vorjahr
Japan/Einzelhandelsumsatz Supermärkte Juni -0,1% gg Vj
DJG/DJN/apo
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July 31, 2025 03:00 ET (07:00 GMT)
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