DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Inflation in Bundesländern im Juli uneinheitlich
In sechs deutschen Bundesländern hat sich die Inflation im Juli uneinheitlich entwickelt. In Bayern und Hessen stieg die jährliche Inflationsrate, in Sachsen sank sie, und in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg stagnierte sie. Für Gesamtdeutschland hatten Volkswirte im Vorfeld erwartet, dass die Verbraucherpreise um 0,2 (Vormonat: 0,0) Prozent gegenüber dem Vormonat steigen werden. Die jährliche Inflationsrate soll der Prognose zufolge auf 1,9 (2,0) Prozent sinken. Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht die Daten um 14.00 Uhr.
Deutsche Arbeitslosenzahl steigt im Juli weniger als erwartet
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat im Juli weniger als erwartet zugenommen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 2.000, nachdem sie im Mai um 10.000 zugelegt hatte. Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 6,3 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg der Arbeitslosenzahl um 15.000 und eine Quote von 6,3 Prozent prognostiziert.
Eurozone-Arbeitslosenquote notiert im Juni auf Rekordtief
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone hat im Juni einem Rekordtief notiert, wobei auch der Wert für den Mai auf diesen Wert nach unten revidiert wurde. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, betrug die Arbeitslosenquote 6,2 Prozent. Der Wert für den Mai wurde auf 6,2 (zuvor: 6,3) Prozent revidiert. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten für Juni eine Quote von 6,3 Prozent prognostiziert.
Hürde für Fed-Zinssenkung im September steigt
Die Hürde für eine Zinssenkung durch die Federal Reserve im September sei nach der Entscheidung vom Mittwoch, die Zinsen trotz zweier abweichender Stimmen für eine Senkung um 25 Basispunkte unverändert zu lassen, höher gelegt worden, schreibt Joost van Leenders von Van Lanschot Kempen in einem Kommentar. Die Fed werde zwei Runden von Inflations- und Beschäftigungsdaten erhalten, aber es sei unwahrscheinlich, dass sich die Daten ausreichend veränderten, um eine Zinssenkung zu rechtfertigen, meint der Senior Investmentstratege. "Für eine Senkung sollte sich die Inflation in Richtung des 2-Prozent-Ziels der Fed abschwächen, was wir angesichts der von uns erwarteten Weitergabe der Importzölle für höchst unwahrscheinlich halten", sagt er.
BoJ-Gouverneur sieht höhere Chance für Realisierung des Ausblicks
Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Kazuo Ueda, sieht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sich die Wirtschaftsprognose der Notenbank bewahrheiten wird, weil die Bedenken hinsichtlich der Handelspolitik nachgelassen haben. "Die Unsicherheit in Bezug auf die Zölle hat sich aufgrund des Handelsabkommens zwischen den USA und Japan und des Abschlusses der Verhandlungen zwischen den USA und anderen Ländern in gewissem Maße verringert", sagte Ueda bei einer Pressekonferenz.
US-BIP-Wachstum dürfte sich abschwächen
Das US-Wirtschaftswachstum dürfte sich aufgrund der anhaltenden Schwäche des privaten Konsums und der Zurückhaltung bei Investitionen in Immobilien und Ausrüstung abschwächen, meint David Kohl, Chefökonom bei Julius Bär. Der Aufschwung des BIP-Wachstums im zweiten Quartal sei weitgehend darauf zurückzuführen, dass sich der importbedingte Gegenwind, der das Wachstum im ersten Quartal beeinträchtigt hatte, nun umgekehrt habe, so Kohl.
Höhere US-Inflation durch Zölle wohl erst gegen Jahresende
Die höchsten Auswirkungen der höheren US-Zölle auf die Inflationsdaten würden wohl erst gegen Jahresende eintreten, da es in der Regel mehrere Monate dauere, bis sie sich vollständig auf die Verbraucherpreise auswirkten, meint Tony Rodriguez von Nuveen. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich das Wachstum weiter verlangsamt, aber die US-Wirtschaft dürfte eine Rezession vermeiden", schreibt der Leiter der Abteilung für Anleihenstrategie in einer E-Mail. Nuveen prognostiziert für dieses Jahr eine Kerninflation von rund 3,0 Prozent, was die Realeinkommen schmälern und das Wachstum bremsen werde.
Chinas Wirtschaft dürfte sich mangels Stimulus nicht erholen
Angesichts fehlender Stimulussignale vom jüngsten Treffen des Politbüros dürfte sich Chinas Wirtschaft im zweiten Halbjahr nicht erholen, schreibt Zichun Huang, Ökonom bei Capital Economics, in einem Kommentar. Nach der Erholung in den Vormonaten dank eines Handelsabkommens mit den USA habe der chinesische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Juli gezeigt, dass hohe Zölle die chinesischen Exporte wieder belasteten, schreibt der Ökonom.
+++ Konjunkturdaten +++
Italien/Verbraucherpreise Juli vorl. +0,4% gg Vm, +1,7% gg Vj
DJG/DJN/apo
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July 31, 2025 07:30 ET (11:30 GMT)
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