Osnabrück (ots) -
Der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz hält durch eine geringere Stromnachfrage Einsparungen von dutzenden Milliarden Euro beim Netzausbau für möglich und fordert eine "Entschleunigung" beim Photovoltaik-Ausbau. Das Unternehmen hatte sich im vergangenen Jahr von der Beratungsfirma e.venture Stromverbrauchsszenarien berechnen lassen, die von einer langsameren Elektrifizierung im Verkehr und Gebäudebereich ausgingen als der Netzentwicklungsplan des Bundes. "E.venture hat damals Kosteneinsparungen in der Größenordnung 66 bis 76 Milliarden Euro bis 2045 für möglich gehalten. Da es weder bei Elektrofahrzeugen noch bei Wärmepumpen noch bei der industriellen Stromnachfrage seither eine Trendwende gegeben hat, erscheint dieses Szenario immer realistischer", sagte 50-Hertz-Chef Stefan Kapferer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Er erwarte, dass die Berechnungen in dem Monitor-Bericht zur Energiewende, den Wirtschaftsministerin Katherina Reiche gerade erstellen lässt, berücksichtigt werde.
Kapferer sprach sich zudem für ein geringeres Ausbau-Tempo beim Sonnenstrom aus. Sogenannte Solarspitzen bereiteten dem Strommarkt und den Leitwarten, die für die Austarierung des Systems zuständig sind, immer mehr Probleme. "Daher sollte der Ausbau der Photovoltaik entschleunigt und mit dem Ausbau der Windkraft, der Übertragungs- und Verteilnetze sowie von flexiblen Lasten wie Batteriespeichern synchronisiert werden", sagte er der "NOZ".
"In den ersten Monaten des Jahres 2025 gab es fast 400 Stunden mit negativen Strompreisen, mehr als viermal so viel wie noch vor zwei Jahren", sagte der 50-Hertz-Chef weiter. Die Direktvermarkter von Strom reagierten zwar immer häufiger darauf und regelten insbesondere große PV-Parks ab. Aber das Problem sei weiterhin "der ungebremste Zubau kleinerer Photovoltaikanlagen auf Gebäuden", für die die Betreiber bei negativen Preisen eine feste Einspeisevergütung erhalten. "Das verursachte auf dem EEG-Konto in diesem Jahr bereits 130 Millionen Euro Verlust, für die die Allgemeinheit über den Bundeshaushalt haftet."
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Der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz hält durch eine geringere Stromnachfrage Einsparungen von dutzenden Milliarden Euro beim Netzausbau für möglich und fordert eine "Entschleunigung" beim Photovoltaik-Ausbau. Das Unternehmen hatte sich im vergangenen Jahr von der Beratungsfirma e.venture Stromverbrauchsszenarien berechnen lassen, die von einer langsameren Elektrifizierung im Verkehr und Gebäudebereich ausgingen als der Netzentwicklungsplan des Bundes. "E.venture hat damals Kosteneinsparungen in der Größenordnung 66 bis 76 Milliarden Euro bis 2045 für möglich gehalten. Da es weder bei Elektrofahrzeugen noch bei Wärmepumpen noch bei der industriellen Stromnachfrage seither eine Trendwende gegeben hat, erscheint dieses Szenario immer realistischer", sagte 50-Hertz-Chef Stefan Kapferer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Er erwarte, dass die Berechnungen in dem Monitor-Bericht zur Energiewende, den Wirtschaftsministerin Katherina Reiche gerade erstellen lässt, berücksichtigt werde.
Kapferer sprach sich zudem für ein geringeres Ausbau-Tempo beim Sonnenstrom aus. Sogenannte Solarspitzen bereiteten dem Strommarkt und den Leitwarten, die für die Austarierung des Systems zuständig sind, immer mehr Probleme. "Daher sollte der Ausbau der Photovoltaik entschleunigt und mit dem Ausbau der Windkraft, der Übertragungs- und Verteilnetze sowie von flexiblen Lasten wie Batteriespeichern synchronisiert werden", sagte er der "NOZ".
"In den ersten Monaten des Jahres 2025 gab es fast 400 Stunden mit negativen Strompreisen, mehr als viermal so viel wie noch vor zwei Jahren", sagte der 50-Hertz-Chef weiter. Die Direktvermarkter von Strom reagierten zwar immer häufiger darauf und regelten insbesondere große PV-Parks ab. Aber das Problem sei weiterhin "der ungebremste Zubau kleinerer Photovoltaikanlagen auf Gebäuden", für die die Betreiber bei negativen Preisen eine feste Einspeisevergütung erhalten. "Das verursachte auf dem EEG-Konto in diesem Jahr bereits 130 Millionen Euro Verlust, für die die Allgemeinheit über den Bundeshaushalt haftet."
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