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Seit Wochen sorgt die Aixtron-Aktie für Gesprächsstoff. Nach einer kräftigen Erholung von ihrem Tiefpunkt zeigt das Unternehmen mit recht soliden Quartalszahlen, dass es trotz schwieriger Marktbedingungen auf Kurs bleibt. Doch was steckt wirklich hinter den Zahlen? Und lohnt sich jetzt der Einstieg - oder ist Vorsicht geboten? Warum ist die Aktie immer noch auf Konsolidierungskurs? Wann sollte man kaufen? Was hat es mit der Marke von 13,50 Euro auf sich? Wir klären auf!
Solide Zahlen trotz Gegenwind
Aixtron hat im zweiten Quartal einmal mehr bewiesen, dass es sich in schwierigen Zeiten durchsetzen kann. Der Umsatz lag über den Erwartungen. Das operative Ergebnis legte ebenfalls deutlich zu. Besonders interessant und stark ist, dass auch der freie Cashflow sich erheblich verbessert hat. Dies zeigt, dass das Unternehmen seine Kosten im Griff hat und effizient wirtschaftet. Doch nicht alles läuft prima. Während der Bereich Optoelektronik vom KI-Boom profitiert, ist es im Bereich der Siliziumkarbid- und Galliumnitrid-Halbleiter weiter schwach geprägt. Die Nachfrage fehlt einfach. Vor allem die gedrückte Stimmung bei Elektroautos und Unterhaltungselektronik drückt auf die Umsätze. Trotzdem hält Aixtron an seiner Jahresprognose fest. Dies ist das Signal, dass das Management weiterhin auf eine Erholung nach oben setzt.
Analysten gespalten
Die Experten sind sich uneinig. Die DZ Bank setzt Aixtron mit einem Kursziel von 20 Euro auf "Kaufen". Die UBS bleibt bei Ihrem Urteil mit 12,70 Euro vorsichtig und empfiehlt lediglich "Halten". Auch Barclays sieht die kritische Marke bei 13,50 Euro. Dies ist das Level, das die Aktie halten muss, um nicht erneut unter Druck zu geraten. Interessant ist die breitgefächerte Meinung, dass Aixtron langfristig gut aufgestellt ist, aber kurzfristig noch mit Unsicherheiten kämpft. Wer hier long geht, braucht Geduld, aber es könnte sich lohnen, wenn die Halbleiterbranche wieder Fahrt aufnimmt. Dann könnte es auch schnell ein paar Euro nach oben gehen. Vielleicht gerät Aixtron ja sogar in den Fokus einer Übernahme. Wundern müsste man sich nicht darüber, denn die Zahlen stimmen.
Charttechnik
Seit dem Hoch im Dezember 2023 hat die Aktie ihren Abwärtstrend eingeleitet. Damals lag sie knapp unter 40 Euro. Heute liegt sie bei nur noch 14,37 Euro. Im Tief im April dieses Jahres sogar nur bei 8,11 Euro. Der Anstieg bis auf den jetzigen Kurs ist daher schon beeindruckend und zeigt aber auch wie volatil die Aktie ist. Ebenso ist sie ein Spielball der Anleger, die den Kurs extrem drücken oder extrem nach oben hieven, je nachdem wie es gerade mal die Orderlage zulässt. Nach dem Erreichen eines Zwischenhochs im Juni bei 16,64 Euro konsolidiert die Aktie. Der 50er SMA wurde unterschritten, jedoch der 200er, der derzeit bei ca. 13,50 Euro liegt, fungiert als Unterstützungslinie. Diese muss halten, denn geht es darunter, so kann es durchaus nochmals in einstellige Kursregionen gehen. Wird hingegen die 15,50 zurückerobert, ist sogar der Weg in Richtung 17 oder gar 18 Euro frei. Der RSI ist derzeit keine Hilfe bei der Identifikation eines möglichen Trends, denn er liegt bei neutralen 50 Punkten. Solange die Aktie über der 13,50 Euro bleibt, bleibt die Aufwärtsdynamik intakt. Ein nachhaltiger Ausbruch über 18 Euro könnte noch mehr frischen Schwung bringen. Dann wären sogar 20 oder 21 Euro möglich.
Was tun?
Aixtron ist kein klares, sicheres und eindeutiges Investment, sondern vielmehr eine Wette auf die Zukunft der Halbleiterindustrie. Die Fundamentaldaten stimmen, der Cashflow ist stark, und das Management arbeitet effizient. Doch die Erholung in einigen Schlüsselbereichen lässt noch auf sich warten. Für risikobereite Anleger könnte ein schrittweiser Einstieg bei Kursen unter 15 Euro sinnvoll sein. Stopp bei 13,35 Euro. Eines ist klar: Wer jetzt einsteigt, braucht Nerven. Aber langfristig könnte sich die Geduld auszahlen, wenn die Aktie vielleicht sogar Richtung 20 Euro oder darüber steigt.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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