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DCX - Die Rohstoff-Strategie: US-Arbeitsmarkt unter Druck - knickt die FED bald ein?

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Rohstoff-Experte Carsten Stork analysiert die aktuelle Marktlage

Die letzte Handelswoche endete mit einem Paukenschlag: Ein überraschend schwacher US-Arbeitsmarktbericht erschütterte die Erwartungen vieler Marktteilnehmer und setzte eine markante Bewegung an den Finanzmärkten in Gang. Nur 73.000 neue Stellen im Juli - deutlich unter den Konsensschätzungen - sowie massive Abwärtsrevisionen der Vormonate signalisierten eine stärkere Abkühlung am US-Arbeitsmarkt als bislang vermutet. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,2%, die Erwerbsbeteiligung fiel auf ein Zwei-Jahres-Tief.

Prompt reagierten die Zinserwartungen: Die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung im September sprang laut FedWatch auf über 80%. Entsprechend setzte am Freitag eine abrupte Marktbewegung ein: Der US-Dollar verlor schlagartig an Wert, der Euro legte im Tagesverlauf um rund 1,7% zu - ein starkes bullisches Reversal, das den Dollar auf Wochensicht klar schwächte. Rohstoffe und Emerging Markets reagierten mit einer kräftigen Erholung, während zinssensitive Assets wie Gold von der wieder aufgeflammten Zinssenkungsfantasie profitierten.

Ein Paradebeispiel für die neue Volatilität war in der vergangenen Woche Kupfer: Der Kupfer-Future an der CME verzeichnete einen der heftigsten Preisstürze seiner Geschichte - ausgelöst durch eine politische Kehrtwende. Nachdem US-Präsident Trump wochenlang einen pauschalen 50%-Strafzoll auf alle Kupferimporte angekündigt hatte, wurde kurz vor Inkrafttreten überraschend bekannt gegeben, dass raffiniertes Kupfer (Kathoden und Konzentrate) von der Maßnahme ausgenommen bleiben. Die Folge: Händler, die zuvor in Erwartung eines Angebotsengpasses physisch wie auch über Futures aufgestockt hatten, mussten in kürzester Zeit liquidieren. Allein am Donnerstag verlor Kupfer über 17%, in zwei Tagen summierte sich der Verlust auf rund 22%. Eine historische Bewegung, die eindrücklich zeigt, wie schnell sich politische Rhetorik in massive Preisdynamik übersetzen kann - gerade in einem Markt mit zuvor aufgeblähter Long-Positionierung.

Zusätzliche Unruhe brachte der politische Druck auf US-Institutionen: Nach Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten entließ Trump die Leiterin der Statistikbehörde BLS, Erika McEntarfer - ein Schritt, der von vielen Beobachtern als Versuch politischer Einflussnahme auf wirtschaftliche Kennzahlen gewertet wurde. Kurz darauf erklärte Fed-Gouverneurin Adriana Kugler ihren Rücktritt. Diese institutionellen Umbrüche verstärkten den Eindruck, dass das wirtschaftspolitische Korsett der USA zunehmend politisiert wird - mit potenziellen Konsequenzen für das Vertrauen in US-Finanzdaten, den Dollar und die Unabhängigkeit der Notenbank.

Gerade dieser Vertrauensfaktor ist essenziell für die globale Kapitalallokation: Die Unabhängigkeit von US-Statistikbehörden und der Fed ist ein Grundpfeiler des Weltfinanzsystems. Wenn Zweifel an der Objektivität von US-Daten aufkommen, betrifft das nicht nur den Dollar, sondern auch das Anleihevertrauen und die Risikoaufschläge weltweit. Erste Investoren - darunter asiatische Staatsfonds - reagieren bereits sensibel auf politische Eingriffe. Sollte sich der Trend institutioneller Erosion fortsetzen, könnte aus kurzfristiger Dollar-Schwäche ein nachhaltiger Vertrauensverlust entstehen.

Markttechnisch dürfte die Volatilität auch in den kommenden Wochen hoch bleiben. Die klassischen Korrelationen - etwa "schwacher Arbeitsmarkt = schwacher Dollar = starke Rohstoffe" - greifen zwar weiterhin, werden aber zunehmend durch politische Schlagzeilen und erratische Eingriffe überlagert. Trader sollten Stopps und Positionsgrößen flexibel anpassen. Für Gold, Silber und Energie könnten Rücksetzer in diesem Umfeld eher neue Einstiegsgelegenheiten darstellen als nachhaltige Trendbrüche.

Auch geopolitisch gewinnt das Thema an Brisanz: Die Rolle des US-Dollars als Weltleitwährung beruht letztlich auf Systemvertrauen, nicht auf Zwang. Wird dieses Vertrauen durch innenpolitische Eingriffe und institutionelle Instabilität ausgehöhlt, droht dem "Dollar Privileg" langfristiger Schaden. Dass gleich zwei zentrale Personen des US-Finanzapparats binnen weniger Tage durch politischen Druck abgelöst wurden, sendet ein Warnsignal - auch nach Europa, Asien und in die Emerging Markets.

Die Märkte bewegen sich in einem Spannungsfeld aus schwächerer Konjunktur, politisch motivierten Eingriffen und geldpolitischer Kursänderung. Die kurzfristige Bewegung am Freitag war ein Weckruf: Die Zeiten klarer geldpolitischer Kommunikation scheinen vorbei. Trader und Investoren sind gefordert, flexibler, vorsichtiger - und vor allem vorausschauender zu agieren. Die Kombination aus institutioneller Unsicherheit und wachsender politischer Einflussnahme macht eine internationale Diversifikation mit liquiden Krisenvehikeln - etwa Gold, ausgewählte Währungen und Rohstoffe - zur zentralen strategischen Überlegung. Die Kupferstory der letzten Woche hat gezeigt, wie schnell politische Willkür heute zu explosiven Marktbewegungen führen kann.

Die Finanzmärkte stehen an einem politischen Kipppunkt. Der Arbeitsmarktbericht vom Freitag hat nicht nur die Wahrscheinlichkeit einer Fed-Zinssenkung im September auf 80% schnellen lassen - er hat auch gezeigt, wie sensibel das System auf politische Eingriffe reagiert. Die erzwungene Entlassung der Statistikchefin und der Rücktritt von Fed-Gouverneurin Kugler werfen Fragen zur institutionellen Unabhängigkeit auf. Für internationale Investoren ist das ein Warnsignal. Der plötzliche Rebound des Euro am Freitag - +1,5% in wenigen Stunden - war Ausdruck dieser Verunsicherung und verstärkte den Druck auf den Dollar sowie US-Risikoassets.

Diese tektonischen Verschiebungen im Vertrauen gegenüber den USA treffen auf einen ohnehin angespannten Rohstoffmarkt: Kupfer bleibt strukturell knapp, Silber konsolidiert auf hohem Niveau, und Gold etabliert sich wieder als Krisenanker. Zugleich erleben wir selektive Preisexplosionen in Märkten mit Versorgungsrisiken - wie Kakao und Erdgas. Das ist kein Zufall, sondern Ausdruck einer neuen geopolitischen Risikoparität: Sicherheit, Kontrolle und Verlässlichkeit werden zu den knappen Ressourcen dieser Dekade.

Für Trader heißt das: Nicht nur technische Muster, sondern auch politische Narrative sind entscheidend. Wer flexibel, wachsam und datenbasiert agiert, wird in dieser neuen Welt Chancen finden. Wer auf Stabilität hofft, wird enttäuscht. Die Richtung ist nicht eindeutig - aber die Ausschläge werden größer. Und genau darin liegt unser strategischer Vorteil.

Was war im DCX in der vergangenen Woche besonders auffällig?

Der Dynamic Commodity Index (DCX) verzeichnete in der vergangenen Woche ein moderates Minus von -0,68% und notiert aktuell bei 110,56 Punkten. Seit Jahresbeginn liegt die Performance damit weiterhin komfortabel im Plus bei +13,30%. Auffällig war in dieser Woche die erhöhte Volatilität über fast alle Rohstoffsegmente hinweg: Edelmetalle und Softs gaben nach, während der Energiesektor - insbesondere TTF-Gas - eine temporäre Erholung zeigte. Auch der Devisenmarkt sorgte mit einem markanten Intraday-Reversal beim EUR/USD für Aufmerksamkeit. Insgesamt bleibt das Umfeld daten- und geopolitikgetrieben - mit steigender Bedeutung der geldpolitischen Erwartungshaltung und einer wachsenden Polarisierung zwischen politischen Eingriffen, Konjunktursorgen und saisonalen Wendepunkten.

• Silber | -3,07% | Long

Silber korrigierte nach dem Fed-Zinsentscheid deutlich, hielt sich aber über 36?USD. Die Investmentnachfrage bleibt stabil, COT-Daten konstruktiv, Saisonalität wird ab Mitte August zunehmend positiv.

• Gold | +0,61% | Long

Starker Rebound nach schwachen US-Arbeitsmarktdaten, politischer Einfluss auf US-Institutionen stützt die Safe-Haven-Nachfrage. Managed Money zeigt mit über 220.000 Netto-Longs weiter Vertrauen.

• EUR/USD | -1,41% | Long

Trotz Wochenminus markantes Intraday-Reversal zum Wochenschluss. Zinssenkungsfantasie nach schwachem Arbeitsmarktbericht treibt Euro. COT-Positionierung bleibt stark bullisch.

• Baumwolle | -2,85% | Long

Weiterhin schwaches Sentiment, aber keine Ausweitung der Short-Seite. Saisonalität könnte ab Mitte August drehen. Bodenbildung in Vorbereitung, aber noch ohne Bestätigung.

• Zucker | -0,49% | Long

Fundamentaler Druck durch hohe Produktionsprognosen aus Brasilien, Indien und Thailand. Short-Seite dominiert mit über 62.000 Netto-Kontrakten. Abwärtstrend technisch intakt.

• Palladium | -2,46% | Long

Volatile Konsolidierung nach Juli-Rally. Shorts auf niedrigstem Stand seit 2021. Technisch Korrekturmodus, aber strukturell konstruktive Entwicklung.

• Platin | -7,16% | Long

Deutlicher Rücksetzer nach steilem H1-Anstieg. Positionierung weiterhin strategisch bullisch, Saisonalität spricht bald für Stabilisierung. Unterstützung um 1.280?USD im Fokus.

• TTF Natural Gas | +4,78% | Long

Technischer Rebound durch Angebotsstörungen in Norwegen, geopolitische Unsicherheiten und wetterbedingte Risiken. Preisniveau bleibt volatil, aber potenziell trendwendend.

• CO2-Emissionsrechte | -0,47% | Long

Stabilisierung über der Marke von 70 EUR. Regulierung und Energiepreise als Treiber, schwache Industrieproduktion bremst. Mittelfristig bullisches Gesamtbild.

• Kakao | -1,01% | Short

Tarifhoffnung verpuffte, Lageraufbau nimmt Druck vom Markt. Grindings und Nachfrage schwach, COT-Positionierung niedrig. Saisonalität negativ - Abwärtsrisiko bleibt dominant.

• Kaffee | -3,84% | Short

Zollfantasie abgeblasen, Ernte in Brasilien fast abgeschlossen. Spekulative Longs weiter rückläufig. Saisonalität belastet, Rebounds frühestens ab Mitte August möglich.

Fazit:

Die vergangene Woche war geprägt von geldpolitischen Enttäuschungen, überraschenden politischen Eingriffen und enttäuschenden US-Daten - vor allem im Arbeitsmarkt. Die Märkte reagierten teils heftig, insbesondere bei Gold, EUR/USD und Silber. Der DCX zeigte sich in Summe widerstandsfähig, doch die zunehmende Volatilität in Kombination mit technischen Korrekturen in Platin, Kaffee und Baumwolle mahnt zur Wachsamkeit. Das Umfeld bleibt taktisch anspruchsvoll - Disziplin und Datenfokus sind gefragt.

Übrigens: Das aktiv gemanagte DCX-Zertifikat handeln Sie bei SMARTBROKER+ kostenlos! Eröffnen Sie einfach hier Ihr kostenloses Depot.

Ihr Carsten S. Stork Über den DCX:

Der Dynamic Commodity Index (DCX)

Das Beste aus Metallen, Energie- und Agrarrohstoffen: Long und Short

Das DCX-Zertifikat bildet die innovative Rohstoff-Strategie des Dynamic Commodity Index ab. Der Name ist Programm. In den Index aufgenommen werden Rohstoffe, die aufgrund von signifikanten Marktereignissen oder globalen Trends starkes Renditepotenzial zeigen. Die Dynamik dahinter: Das Zertifikat ist so konzipiert, dass es nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Preise reagieren kann, was in volatilen Märkten besonders wertvoll ist. Die Zusammenstellung wird von Rohstoff-Experte Carsten Stork persönlich angepasst und optimiert. Als besonderen Service schreibt er regelmäßig E-Mail-Updates zu den Entwicklungen des Wertpapiers. Damit ist das Zertifikat ein zeitsparendes, transparentes Investment. Mehr finden Sie unter www.dcx-zertifikat.deDisclaimer: Bei den hier bereitgestellten Informationen handelt es sich um Werbemitteilungen, für welche die Renditemanufaktur GmbH eine Vergütung erhält. Die Angaben beruhen nicht auf einer objektiven und unabhängigen Analyse des beworbenen Finanzinstruments. Ebenso wenig berücksichtigen sie die individuelle Situation der Leser, sie können eine qualifizierte Anlageberatung daher nicht ersetzen. Der Handel mit Wertpapieren birgt immer die Gefahr des Verlusts bis hin zum Totalverlust. Dies gilt insbesondere für gehebelte Produkte, grundsätzlich sollten die Positionsgrößen gehebelter Derivate daher klein gehalten werden.

Enthaltene Werte: EU0009652759,XD0002742068,US12492A1079,XD0002745517,XD0002742241,XD0002747026,XD0002742035,XD0002742274,XD0002746952,XD0002876395,XD0002876429,XD0016549160,XD0002058432,XC0007924514,DE000VC6RKM5

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