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Rohstoff-Profi Carsten Stork analysiert den aktuellen Palladium-Markt
Der Palladium-Future an der CME zeigte sich in der vergangenen Woche von seiner volatilen Seite. Nach einem neuen Bewegungshoch bei 1.312?USD am Dienstag, 30.Juli, rutschte der Kurs im Verlauf der Woche deutlich ab und beendete den Handel am Freitag mit einem Wochenverlust von -2,46% bei 1.227,50?USD je Unze. Damit verlor das Edelmetall innerhalb weniger Handelstage rund 85?USD an Wert - ein Rücksetzer, der nach dem starken Juli-Anstieg nicht überraschend kommt.
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Die Gründe liegen auf der Hand: Die Juli-Rally von über 25% hatte zahlreiche kurzfristige Longs angelockt - und entsprechend dynamisch fielen nun die Gewinnmitnahmen aus. Hinzu kam eine Eintrübung des makroökonomischen Sentiments: Die US-Arbeitsmarktdaten enttäuschten, was zwar die Spekulationen über baldige Zinssenkungen befeuerte, gleichzeitig aber die Risikoaversion an den Märkten wieder steigen ließ. Industriemetalle wie Kupfer, Aluminium und auch Palladium gerieten dadurch allgemein unter Druck.
Aus Branchensicht bleibt die Lage gemischt. Zwar wurden keine neuen Produktionsausfälle in Russland oder Südafrika gemeldet, doch die strukturelle Angebotsunsicherheit bleibt ein unterschwelliger Faktor. Russlands Nornickel hatte zuletzt seine Produktionsprognose für 2025 nach unten revidiert. Auch die Schmucknachfrage für Palladium hat sich zuletzt deutlich belebt, was als positiver Nebenaspekt neben der schwächelnden Autoindustrie gesehen werden kann.
Besonders relevant für Trader ist aktuell der Blick auf die COT-Daten: Das Managed Money hat seine Short-Positionen weiter reduziert und hält nun weniger als 2.000 Kontrakte netto short - das ist der niedrigste Stand seit fast drei Jahren. Seit dem strukturellen Short-Aufbau im Herbst 2021 dominierten spekulative Bären den Markt. Dass sich dieses Bild nun nachhaltig dreht, ist ein deutliches Signal für eine sentimentgetriebene Marktveränderung - unabhängig von der kurzfristigen Kursentwicklung.
Saisonal allerdings bleibt Palladium wie viele Industriemetalle bis Ende September tendenziell schwächer. In den vergangenen Jahren waren August und September häufig von Korrekturen geprägt - was der aktuellen Konsolidierung zusätzliche Dynamik verleihen könnte.
Fazit
Trotz des deutlichen Wochenverlustes bleibt die mittelfristige Perspektive für Palladium konstruktiv. Die laufende Reduktion der Short-Positionen durch das Managed Money signalisiert eine potenzielle Trendwende im Sentiment - zum ersten Mal seit 2021. Kurzfristig überwiegen jedoch saisonale und makroökonomische Gegenwinde. Ein nachhaltiger Rebound dürfte erst einsetzen, wenn sich die Preiszone um 1.200?USD stabilisiert und neue Impulse - etwa durch Angebotsrisiken oder ETF-Zuflüsse - den Markt stützen. Die strukturelle Bodenbildung ist im Gange - die Geduld könnte sich auszahlen.
Enthaltene Werte: XD0002747026,XD0002746952,XD0002876429
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