ANKARA (dpa-AFX) - In der Türkei ist die Inflation im Juli weiter gesunken und hat den tiefsten Stand seit dreieinhalb Jahren erreicht. Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 33,5 Prozent, wie das Statistikamt am Montag in Ankara mitteilte. Das ist die geringste Jahresrate seit Ende 2021. In den vergangenen Jahren hatte sich das Leben in der Türkei stark verteuert, zeitweise war die Inflationsrate auf über 80 Prozent gestiegen.
Im Juni hatte die türkische Teuerung noch etwas höher bei 35,1 Prozent gelegen. Analysten waren von einem Rückgang der Teuerung im Juli ausgegangen, hatten aber eine etwas höhere Jahresrate von 34,1 Prozent erwartet. Stärkste Preistreiber sind nach Angaben der Statistikbehörde Kosten für die Haushaltsführung und für die Erziehung. Lebensmittel haben sich dagegen etwas schwächer als der Durchschnitt verteuert.
Die türkische Notenbank hatte in den vergangenen Jahren mit einem starken Anstieg der Leitzinsen gegen die hohe Inflation angekämpft. Vor dem Hintergrund der zuletzt schwächeren Teuerung wurden die Zinsen in diesem Jahr aber wieder gesenkt, zuletzt Ende Juli um drei Prozentpunkte auf 43,0 Prozent.
Am Devisenmarkt zeigte der erneute Rückgang der Inflation kaum Wirkung. Die türkische Währung ist seit geraumer Zeit auf Talfahrt. Mittlerweile müssen für einen US-Dollar 40,68 Lira und für einen Euro 47,04 Lira gezahlt werden./jkr/jsl/men