DJ Euroraum-PMI im Juli etwas niedriger als erwartet
Von Hans Bentzien
DOW JONES--Das Wachstum der Wirtschaftsaktivität im Euroraum hat sich im Juli marginal weniger als bisher angenommen verstärkt. Der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Produktion im verarbeitenden und nicht-verarbeitenden Gewerbe stieg in zweiter Veröffentlichung auf 50,9 (Juni: 50,6) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Bestätigung der in erster Veröffentlichung gemeldeten 51,0 Punkte prognostiziert. Der Dienstleistungs-PMI erhöhte sich auf 51,0 (50,5) Punkte, womit der in der ersten Veröffentlichung genannte Wert wie erwartet bestätigt wurde. Oberhalb von 50 Punkten wird ein Wachstum des Sektors angedeutet.
Deutschlands PMI stieg auf 50,6 (50,4) Punkte, Frankreichs fiel auf 48,6 (49,2) und Italiens erhöhte sich auf 51,5 (51,1) Punkte.
Laut S&P Global meldeten beide von der Umfrage erfassten Sektoren (Industrie und Servicesektor) nur relativ schwaches Wachstum. Zusätzliche Impulse lieferten demnach vor allem die Serviceanbieter, da die Industrieproduktion nicht mehr ganz so stark ausgeweitet wurde wie im Juni.
Bremsfaktor Nummer eins war im Juli die stagnierende Nachfrage, was daran zu erkennen war, dass der Auftragseingang - wie bereits im Juni - ein geringfügiges Minus auswies. Ein Plus hatte es hier zuletzt im Mai 2024 gegeben. Und mit dem 41. Rückgang in Folge blieben auch die Exporte eine Belastung. Die Auftragsbestände wurden im Berichtsmonat erneut abgebaut. Zugleich nahm die Beschäftigung trotz ausbleibender Neuaufträge und fehlenden Kapazitätsdrucks den fünften Monat in Folge zu.
Nach dem kurzfristigen Höhenflug der Erwartungen gaben die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist im Juli erstmal seit April wieder nach und fielen weniger optimistisch aus als im langjährigen Mittel. Sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch bei den Dienstleistern schwächte sich die Zuversicht ab. Der Anstieg der Einkaufspreise verlangsamte sich, während sich der Anstieg der Verkaufspreise leicht beschleunigte.
"Die Inflation im Dienstleistungssektor der Eurozone zeigt eine rückläufige Tendenz - ein Umstand, der eine weitere Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank in der zweiten Jahreshälfte wahrscheinlicher macht", urteilte Cyrus de la Rubia, der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank.
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August 05, 2025 04:20 ET (08:20 GMT)
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