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Die Porsche-Aktie zeigt sich derzeit verhalten bis enttäuschend. Doch hinter den Kulissen brodelt und kocht es. Der Sportwagenhersteller steckt mitten in seiner strategischen Neuausrichtung und die könnte langfristig für frischen Wind sorgen, oder aber auch verpuffen und die Krise weiter verschärfen. Während die Elektrifizierung stockt, setzt Porsche wieder stärker auf Verbrenner. Gleichzeitig kämpft das Unternehmen mit den Folgen schwacher China-Verkäufe und hoher Zölle in den USA. Ist die aktuelle Schwäche nur eine vorübergehende Delle oder geht es langfristig weiter in Richtung Süden für das Unternehmen und damit auch für die Aktie? Wir klären auf!
Elektrifizierung läuft nicht wie geplant
Der Macan sollte das Zugpferd der Elektro-Offensive werden. Doch die Nachfrage bleibt hinter den Erwartungen zurück, vor allem aber auch in China. Die Reaktion des Konzerns ist die Antwort mit einem neuen SUV mit Verbrennermotor. Dieser soll in 3 jahren auf den Markt kommen. Damit reagiert Porsche auf die veränderte Marktlage, denn viele Kunden scheuen (noch) den Umstieg auf E-Autos. Viele sagen, ein E-Auto ist eben kein richtiges Auto mit dem Sound und dem Brüllen eines richtigen Motors. Die Halbjahreszahlen zeigen die Herausforderungen für Porsche deutlich: Der Umsatz sank, das operative Ergebnis brach um 67 Prozent ein. Schuld sind unter anderem aber auch Sonderbelastungen durch die Neuausrichtung und auch die US-Zölle. Doch Porsche-Chef Oliver Blume bleibt optimistisch: Ab 2026 soll das Geschäft wieder Fahrt aufnehmen. Wer dies glauben mag, hat noch reichlich Hoffnung und Vertrauen, aber beim Geld, bzw. Investment hört die Freundschaft auf. Hier geht es ums Geschäft und ums Geld verdienen.
Charttechnik
Aktuell notiert die Porsche-Aktie bei rund 42,70 Euro. Dies ist meilenweit entfernt vom 52-Wochen-Hoch und noch weiter vom Hoch aus dem Mai 2023 bei 120,80 Euro. Seit Jahresbeginn hat die Porsche Aktie auch wieder deutlich an Boden und an Wert verloren. Der Abwärtstrend ist nach wie vor absolut intakt. Vor kurzem gab es zwar mal ein etwas ernster zu nehmendes Aufbäumen, das auch von Volumen getragen war und die Aktie über den 50er SMA hievte, jedoch wurde dies fast vollständig wieder eliminiert. Ebenfalls in kurzer Zeit. Der Kurs liegt nach wie vor unterhalb des 200er SMA, jedoch noch 0,30 Euro oberhalb des 50er SMA. Damit wäre nach der Definition zwar noch der mittelfristige Trend nach oben gerichtet, jedoch ist dies schon obsolet, wenn Porsche unter 42 Euro fällt. Die jüngste Kursentwicklung zeigt erneut keine Anzeichen der Stabilisierung. Für eine echte Trendwende müsste Die Aktie jedoch nachhaltig über die 45-Euro-Marke, besser noch über die 48 Euro Marke, springen. Sollte das gelingen, könnte sich das Blatt wenden. Bis dahin bleibt die Stimmung verhalten. Charttechniker beobachten jetzt, ob die Aktie genug Kraft für einen nachhaltigen Aufschwung hat oder ob weitere Rücksetzer drohen. Unter 42 Euro droht weiteres Ungemach und dann könnte es zu einem Test der 40 Euro kommen. Fällt diese, dürfte es recht zügig in Richtung 35 und evtl. auch in Richtung 30 Euro gehen. Der RSI notiert bei 43 und hat noch Platz nach unten.
Was tun?
Die aktuelle Lage ist zwiespältig. Die Fundamentaldaten sind mehr als nur durchwachsen, eher enttäuschend. Die Margen leiden, China bleibt ein Sorgenkind, und die Zölle in den USA drücken. Doch es gibt kleinere Lichtblicke. Die Deutsche Bank und JP Morgan sehen Potenzial und halten an ihren Empfehlungen fest, sogar mit Kurszielen von deutlich über 50 Euro, bzw. sogar bis in den Bereich über 60 Euro. Für langfristig orientierte Anleger könnte die jetzige Schwäche eine Chance sein, wenn die strategische Neuausrichtung Früchte trägt. Das Risiko bleibt aber hoch, besonders wenn die Konjunktur weiter schwächelt. Wir würden das Risiko aber derzeit nicht eingehen wollen.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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