DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Euroraum-PMI im Juli etwas niedriger als erwartet
Das Wachstum der Wirtschaftsaktivität im Euroraum hat sich im Juli marginal weniger als bisher angenommen verstärkt. Der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Produktion im verarbeitenden und nicht-verarbeitenden Gewerbe stieg in zweiter Veröffentlichung auf 50,9 (Juni: 50,6) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Bestätigung der in erster Veröffentlichung gemeldeten 51,0 Punkte prognostiziert. Der Dienstleistungs-PMI erhöhte sich auf 51,0 (50,5) Punkte, womit der in der ersten Veröffentlichung genannte Wert wie erwartet bestätigt wurde. Oberhalb von 50 Punkten wird ein Wachstum des Sektors angedeutet. Deutschlands PMI stieg auf 50,6 (50,4) Punkte, Frankreichs fiel auf 48,6 (49,2) und Italiens erhöhte sich auf 51,5 (51,1) Punkte.
Euroraum-Erzeugerpreise steigen im Mai um 0,8 Prozent
Der Preisdruck von der Produzentenseite ist im Euroraum im Juni schwach geblieben. Wie Eurostat mitteilte, stiegen die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent und lagen um 0,6 (Mai: 0,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten Raten von 0,7 und 0,5 Prozent prognostiziert.
S&P Global: Deutsche Dienstleister kommen im Juli besser in Schwung
Die Geschäftsaktivität im deutschen Servicesektor hat sich im Juli lebhafter als im Vormonat gezeigt. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich in zweiter Veröffentlichung auf 50,6 von 49,7 Punkten, wie aus den finalen Daten für den Monat hervorgeht. Vorläufig war für Juli ein Wert von 50,1 ermittelt worden. Insgesamt hat sich das Wachstum in Deutschlands Wirtschaft im Juli beschleunigt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 50,6 von 50,4 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
Deutscher Automarkt nimmt im Juli wieder Fahrt auf
Der deutsche Automarkt hat im Juli wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte, wurden im vergangenen Monat 264.802 Pkw neu zugelassen und damit 11,1 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Davon wurden 65,5 Prozent (plus 10,5 Prozent) gewerblich und 34,5 Prozent (plus 12,6 Prozent) privat zugelassen. Unter den deutschen Marken erreichten Mini mit plus 54,0 Prozent, Porsche mit plus 37,0 Prozent, VW mit plus 25,5 Prozent, Opel mit plus 17,5 Prozent und BMW mit plus 15,8 Prozent kräftige Zuwächse, wobei VW weiterhin anteilsstärkste deutsche Marke war.
Frankreichs Industrieproduktion steigt deutlicher als erwartet
Frankreichs Industrieproduktion ist im Juni vor allem dank eines höheren Outputs der Luft- und Raumfahrtindustrie deutlicher als erwartet gestiegen. Wie die Statistikbehörde Insee mitteilte, erhöhte sie sich gegenüber dem Vormonat um 3,8 Prozent. Das war stärkste monatliche Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen, wenn man die Monate der globalen Pandemie im Jahr 2020 außer Acht lässt. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs von nur 0,2 Prozent prognostiziert.
Weißes Haus will Banken wg Diskriminierung Konservativer bestrafen
Das Weiße Haus bereitet sich darauf vor, den Druck auf Großbanken wegen wahrgenommener Diskriminierung von Konservativen und Kryptounternehmen zu erhöhen. Dies soll durch eine Anordnung des Präsidenten geschehen, in der Kreditgebern, die Kunden aus politischen Gründen fallen lassen, mit Geldstrafen gedroht wird. Ein Entwurf der Anordnung, der dem Wall Street Journal vorlag, weist die Bankenaufsichtsbehörden an, zu untersuchen, ob Finanzinstitute möglicherweise gegen das Gesetz über die Chancengleichheit bei der Kreditvergabe (Equal Credit Opportunity Act), Kartellgesetze oder Verbraucherschutzgesetze verstoßen haben.
Australien erwägt Preisuntergrenze für kritische Minerale
Australien erwägt nach Aussage von seiner Rohstoffministerin Madeleine King die Einführung einer Preisuntergrenze für kritische Mineralien wie Seltene Erden, um die Versorgung mit für Verteidigung und strategische Technologien wesentlichen Rohstoffen zu sichern. Die USA hatten die Rohstoffmärkte kürzlich mit der Garantie einer Preisuntergrenze für Seltenerdminerale und -magnete des amerikanischen Anbieters MP Materials überrascht und damit geholfen, das Unternehmen vor Preisschwankungen zu schützen. Analysten und Händler spekulierten, dass andere westliche Regierungen diesem Beispiel folgen könnten, da die USA und ihre Verbündeten versuchen, Chinas Dominanz bei der Raffination vieler wichtiger Mineralien zu untergraben.
Banken fragen 3,731 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 6,468 Milliarden Euro nach 10,199 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 2,15 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 33 (Vorwoche: 51) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 3,731 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität. Das neue Geschäft wird am 6. August valutiert und ist am 13. August fällig.
Ukraine-Krieg lässt Mieten drastisch ansteigen - Studie
In Deutschland sind die für freien Wohnraum aufgerufenen Mieten seit Anfang 2022 stark angestiegen - um durchschnittlich 18,3 Prozent, wie Daten des Berliner Forschungsinstituts Empirica zeigen, die der Spiegel ausgewertet hat. Hauptgrund sind die seit 2022 mehrfach durch die Europäische Zentralbank erhöhten Zinsen. Mit ihnen sollte die im Zuge des Ukraine-Kriegs massiv angestiegene Inflation eingedämmt werden. Weil gleichzeitig auch die Bauzinsen zulegten, stoppten viele Wohnungsbaufirmen ihre Projekte. Das Angebot neuer Wohnungen wuchs kaum. Gleichzeitig stieg die Nachfrage an. Enttäuschte Kaufinteressenten drängten auf den Mietmarkt, nachdem ihre Immobilienfinanzierungen geplatzt waren. Zudem kamen mehr als eine Million ukrainische Flüchtlinge ins Land, die Wohnraum benötigten.
FR/Einkaufsmanagerindex Service Juli 48,5 (2. Veröff.)
FR/Einkaufsmanagerindex Service Juli PROGNOSE: 49,7
FR/Einkaufsmanagerindex Service Juni war 49,6
GB/Einkaufsmanagerindex Service Juli 51,8 - S&P Global
GB/Einkaufsmanagerindex Service Juni war 52,8 - S&P Global
IT/Einkaufsmanagerindex Service Juli 52,3
IT/Einkaufsmanagerindex Service Juli PROGNOSE: 52,3
IT/Einkaufsmanagerindex Service Juni bei 52,1
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August 05, 2025 07:30 ET (11:30 GMT)
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