BERLIN (dpa-AFX) - In Deutschland nutzen die meisten Siebenjährigen ein Smartphone, mit neun Jahren besitzen sie oft ein eigenes Gerät. Das ergab eine repräsentative Umfrage unter 1.004 Eltern von Kindern zwischen 6 und 18 Jahren, die der Digitalverband Bitkom in Berlin veröffentlichte.
Kinder begegnen bei der Mediennutzung demnach zuerst dem Fernseher. Laut Eltern nutzen sie bereits mit vier Jahren gelegentlich das TV-Gerät. Mit sieben Jahren verwenden die meisten einen PC oder ein Notebook, mit acht ein Tablet, mit neun eine Spielkonsole. Mit elf Jahren besitzen die meisten eine Smartwatch. Diese Computeruhr wünschen sich die Kinder selten selbst; oft kaufen Eltern sie, um den Aufenthaltsort ihrer Kinder zu überwachen.
Kinder erhalten Smartphones zu früh
Die Bitkom-Umfrage zeigt, dass viele Eltern ihren Kindern zu früh ein Smartphone geben. Pädagogen und Sicherheitsexperten empfehlen, ein Smartphone erst zu erlauben, wenn das Kind die Gefahren des Internets versteht und sich schützen kann. Diese Reife erreichen Kinder nach Ansicht von Fachleuten mit etwa 12 bis 13 Jahren.
Die Umfrage verdeutlicht auch, dass Eltern ihre Kinder schrittweise an soziale Netzwerke heranführen. 77 Prozent der Eltern erlauben ihren 6- bis 9-jährigen Kindern kein eigenes Nutzerkonto und keine Mitnutzung. 16 Prozent gestatten die Mitnutzung eines Erwachsenen- oder Familienkontos. Drei Prozent erlauben ein anonymisiertes Konto, aber niemand gestattet in diesem Alter ein eigenes Konto mit erkennbarem Namen oder Foto.
Schrittweise Heranführung an Social Media
Bei Zehn- bis Zwölfjährigen setzen Eltern vor allem auf Mitnutzung. 37 Prozent dürfen in diesem Alter ein eigenes Profil in sozialen Netzwerken einrichten. Ab 13 Jahren öffnen die meisten Eltern die Welt der sozialen Medien für ihre Kinder. Nur drei Prozent verbieten die Nutzung sozialer Medien, während 80 Prozent ein eigenes Profil erlauben.
Mit 16 Jahren fallen die meisten Schranken. Kein Elternteil der Befragten verbietet 16- bis 18-Jährigen die Nutzung sozialer Medien. 83 Prozent der Jugendlichen haben mit elterlicher Zustimmung ein eigenes, erkennbares Social-Media-Profil./chd/DP/jha