Köln (ots) -
Nie wieder. Das, was am 6. und am 9. August 1945 in Hiroshima und Nagasaki passiert ist, darf sich auf keinen Fall wiederholen: Wenigstens darüber schienen sich die Regierungen der Welt jahrzehntelang einig zu sein. Deutlich genug standen die Folgen der US-Atombombenabwürfe allen vor Augen.
Solche Waffen darf man nur besitzen, um ihren Einsatz auszuschließen. Diese Logik liegt dem Atomwaffensperrvertrag zugrunde. Ein Minimalkonsens war das, mehr nicht. Aber wie viel ist davon noch übrig?
Zwar sollte man russische Atomprotzereien als das bewerten, was sie sind: als Propaganda. Aber schon diese Propaganda bedeutet eine gefährliche Eskalation. Aus der Tabuwaffe Atombombe wird ein freizügig einzusetzendes Druckmittel, in dessen Schutz ein Nachbarland überfallen wird. Ein Nachbarland - die Ukraine -, das 1994 gegen internationale Sicherheitsgarantien die auf seinem Gebiet lagernden Atomsprengköpfe an Russland abgegeben hatte.
Brüchig war der Atomwaffensperrvertrag schon immer. Die inoffiziellen Atommächte Indien, Pakistan und Israel haben ihn nie unterschrieben. Erst recht haben die russischen Angriffe gegen die Ukraine seit 2024 alle Bemühungen um nukleare Rüstungskontrolle zurückgeworfen. Der Kreml missbraucht seine Rolle als Schlüsselverwalter des einst sowjetischen Atomarsenals in verbrecherischer Weise. Mit dem Lockern der Nukleardoktrin 2024 weckte Präsident Wladimir Putin zusätzliche Zweifel daran, ob er noch zum "Nie wieder" steht. Längst ist Russland aus der Reihe der Länder ausgeschert, die Iran und Nordkorea zur Aufgabe ihrer Nuklearprogramme bewegen wollen - im Gegenteil, er fördert diese Länder militärisch und kann sich auf die Rückendeckung des zunehmend aggressiv agierenden China verlassen.
Und die USA? Präsident Donald Trump sät Zweifel an der Nato-Solidarität und hat gegenüber dem Iran absurd agiert: ein paar Bomben, die keineswegs geeignet sind, die Atomzündelei der Teheraner Machthaber zu stoppen, sondern sie eher motivieren werden, es jetzt erst recht zu versuchen. Denn wäre man angegriffen worden, wenn man bereits erfolgreich Atomwaffen getestet hätte?
Das Verhalten Russlands, der USA und Chinas wirkt als Einladung zu nuklearer Proliferation. Damit untergraben sie ihre eigene Sicherheit. 80 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki kann man nur wünschen, dass die drei Mächte die Konsequenzen daraus nicht in voller Härte spüren müssen. Denn mit ihnen würden große Teile der Welt in den Abgrund gerissen.
Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Raimund Neuß
Telefon: 0221/1632-555
print@kr-redaktion.de
Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/70111/6091088
Nie wieder. Das, was am 6. und am 9. August 1945 in Hiroshima und Nagasaki passiert ist, darf sich auf keinen Fall wiederholen: Wenigstens darüber schienen sich die Regierungen der Welt jahrzehntelang einig zu sein. Deutlich genug standen die Folgen der US-Atombombenabwürfe allen vor Augen.
Solche Waffen darf man nur besitzen, um ihren Einsatz auszuschließen. Diese Logik liegt dem Atomwaffensperrvertrag zugrunde. Ein Minimalkonsens war das, mehr nicht. Aber wie viel ist davon noch übrig?
Zwar sollte man russische Atomprotzereien als das bewerten, was sie sind: als Propaganda. Aber schon diese Propaganda bedeutet eine gefährliche Eskalation. Aus der Tabuwaffe Atombombe wird ein freizügig einzusetzendes Druckmittel, in dessen Schutz ein Nachbarland überfallen wird. Ein Nachbarland - die Ukraine -, das 1994 gegen internationale Sicherheitsgarantien die auf seinem Gebiet lagernden Atomsprengköpfe an Russland abgegeben hatte.
Brüchig war der Atomwaffensperrvertrag schon immer. Die inoffiziellen Atommächte Indien, Pakistan und Israel haben ihn nie unterschrieben. Erst recht haben die russischen Angriffe gegen die Ukraine seit 2024 alle Bemühungen um nukleare Rüstungskontrolle zurückgeworfen. Der Kreml missbraucht seine Rolle als Schlüsselverwalter des einst sowjetischen Atomarsenals in verbrecherischer Weise. Mit dem Lockern der Nukleardoktrin 2024 weckte Präsident Wladimir Putin zusätzliche Zweifel daran, ob er noch zum "Nie wieder" steht. Längst ist Russland aus der Reihe der Länder ausgeschert, die Iran und Nordkorea zur Aufgabe ihrer Nuklearprogramme bewegen wollen - im Gegenteil, er fördert diese Länder militärisch und kann sich auf die Rückendeckung des zunehmend aggressiv agierenden China verlassen.
Und die USA? Präsident Donald Trump sät Zweifel an der Nato-Solidarität und hat gegenüber dem Iran absurd agiert: ein paar Bomben, die keineswegs geeignet sind, die Atomzündelei der Teheraner Machthaber zu stoppen, sondern sie eher motivieren werden, es jetzt erst recht zu versuchen. Denn wäre man angegriffen worden, wenn man bereits erfolgreich Atomwaffen getestet hätte?
Das Verhalten Russlands, der USA und Chinas wirkt als Einladung zu nuklearer Proliferation. Damit untergraben sie ihre eigene Sicherheit. 80 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki kann man nur wünschen, dass die drei Mächte die Konsequenzen daraus nicht in voller Härte spüren müssen. Denn mit ihnen würden große Teile der Welt in den Abgrund gerissen.
Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Raimund Neuß
Telefon: 0221/1632-555
print@kr-redaktion.de
Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/70111/6091088
© 2025 news aktuell