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Lenzing mit Umsatz- und Ergebnisplus im ersten Halbjahr - Zollpolitik bremst Erholungsdynamik
Lenzing - Die Lenzing Gruppe, ein führender Anbieter von regenerierten Cellulosefasern für die Textil- und Vliesstoffindustrien, konnte im ersten Halbjahr 2025 sowohl Umsatz als auch Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr steigern. Im zweiten Quartal führten jedoch internationale Zollmaßnahmen und die daraus resultierende Unsicherheit zu spürbaren Belastungen entlang der textilen Wertschöpfungskette und bremsten die Erholung der Lenzing Gruppe. Die Marktpreise blieben auf einem niedrigen Niveau, während die Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik weiterhin hoch waren.
Die Lenzing Gruppe erzielte im ersten Halbjahr 2025 Umsatzerlöse in Höhe von EUR 1,34 Mrd. und lag damit über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die operative Ergebnisentwicklung profitierte maßgeblich von den positiven Effekten des Performance-Programms. Das EBITDA erhöhte sich um 63,3 Prozent auf EUR 268,6 Mio. und beinhaltete positive Sondereffekte aus dem Verkauf überschüssiger EU-Emissionszertifikate in Höhe von EUR 30,6 Mio. und der Bewertung biologischer Vermögenswerte in Höhe von EUR 12,5 Mio. Die EBITDA-Marge stieg von 12,5 auf 20 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf EUR 109 Mio. (nach EUR 18,9 Mio. im Vorjahreszeitraum), was einer EBIT-Marge von 8,1 Prozent (nach 1,4 Prozent im Vorjahreszeitraum) entspricht. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei EUR 22,1 Mio. (nach minus EUR 22,3 Mio. im Vorjahreszeitraum). Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich deutlich auf EUR 15,2 Mio. (nach minus EUR 65,4 Mio. im Vorjahreszeitraum).
"Lenzing hat im ersten Halbjahr 2025 weitere Fortschritte auf dem Weg der operativen Erholung erzielt. Unser Performance-Programm trägt klar zur Ergebnisverbesserung bei. Gleichzeitig sehen wir im zweiten Quartal spürbare Auswirkungen der zunehmenden Unsicherheiten im internationalen Handel - insbesondere durch die aggressive Zollpolitik. Diese Entwicklungen beeinflussen nicht nur unsere Visibilität, sondern auch unser Ergebnis. Umso entschlossener setzen wir unsere Maßnahmen fort, um den Turnaround nachhaltig abzusichern und unsere Margen weiter zu stärken", erklärt Rohit Aggarwal, CEO der Lenzing Gruppe.
Das Performance-Programm der Lenzing Gruppe ist ganzheitlich auf eine langfristige Stärkung der Krisenresilienz und eine höhere Agilität bei Marktveränderungen ausgerichtet. Ziel ist die nachhaltige Verbesserung des EBITDA und die Generierung von Free Cashflow durch gesteigerte Profitabilität und konsequente Kostenexzellenz. Zur Stärkung des Vertriebs und damit der Umsatzentwicklung wurden Maßnahmen wie die Gewinnung neuer Kunden für Schlüsselprodukte und die Expansion in kleinere Märkte umgesetzt. Gleichzeitig setzt Lenzing Maßnahmen zur deutlichen Verbesserung der Kostenstruktur um, die fortlaufend überprüft und weiterentwickelt werden. Im Jahr 2024 wurden bereits über EUR 130 Mio. an Kosteneinsparungen erzielt. Fortschritte wurden insbesondere bei Produktkosten und Produktqualität erzielt. Auch für die kommenden Quartale erwartet der Vorstand weitere Effizienzsteigerungen, insbesondere bei den Herstellkosten und in den Overhead-Funktionen. Die laufenden Verbesserungen bei Struktur-, Prozess- und Personalkosten sollen zusätzlich zur Steigerung von Umsatz und Marge beitragen. Der Vorstand erwartet für das laufende Geschäftsjahr Kosteneinsparungen von über EUR 180 Mio.
Im bisherigen Jahresverlauf hat Lenzing auch ihre Kapitalstruktur erfolgreich gestärkt. Im Mai wurde eine syndizierte Finanzierung über EUR 545 Mio. abgeschlossen. Die Struktur der Finanzierung umfasst ein endfälliges Darlehen mit einer Laufzeit von drei Jahren in Höhe von EUR 355 Mio. sowie eine revolvierend ausnutzbare Kreditlinie in Höhe von EUR 190 Mio. mit einer Laufzeit von ebenfalls drei Jahren mit Verlängerungsoptionen von insgesamt zwei Jahren. Ergänzend dazu wurde eine neue, über drei Jahre nicht kündbare Hybridanleihe im Volumen von EUR 500 Mio. erfolgreich am Markt platziert. Mit diesen Maßnahmen sichert Lenzing die Finanzierung bis 2027 und kann sich weiterhin voll auf die Umsetzung des erfolgreichen Performance-Programms zur Steigerung der Margen und des Free Cashflows sowie der Verbesserung der Kostenposition konzentrieren.
Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit belief sich auf EUR 150,1 Mio. (nach EUR 239,6 Mio. im Vorjahreszeitraum). Der Rückgang ist unter anderem auf einen Anstieg des Working Capital zurückzuführen. Der Free Cashflow war mit EUR 43,1 Mio. (nach EUR 141,8 Mio. im Vorjahreszeitraum) ebenfalls positiv. Der Unlevered Free Cashflow lag bei EUR 89,4 Mio. (nach EUR 180,4 Mio. im Vorjahreszeitraum).[1]
Der Liquiditätsbestand (einschließlich liquider Wechsel) erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2024 im Wesentlichen aufgrund der im Mai vereinbarten syndizierten Finanzierung um 66,9 Prozent auf EUR 754,0 Mio. per 30. Juni 2025.
Lenzing gab im ersten Halbjahr auch personelle Veränderungen im Vorstand bekannt. Ende März schied Walter Bickel einvernehmlich aus seiner operativen Tätigkeit aus. Mit Wirkung zum 1. Juni 2025 wurde Georg Kasperkovitz als Vorstandsmitglied und Chief Operations Officer (COO) der Lenzing AG bestellt. Georg Kasperkovitz übernahm bei Lenzing als COO die Leitung der unternehmensweiten Faserproduktionsstandorte einschließlich des Standortes in Lenzing (Österreich). Er wird zudem das bereits laufende Performance-Programm und damit operative Kostenexzellenz und die Transformation des Gesamtunternehmens vorantreiben.
Der IWF erwartet für 2025 ein globales Wachstum von drei Prozent und für 2026 von 3,1 Prozent - und damit eine Abschwächung gegenüber dem Vorjahr (2024: 3,3 Prozent). Die Prognose liegt weiterhin unter dem historischen Durchschnitt vor der Pandemie. Gleichzeitig warnt der IWF vor anhaltend hohen Risiken für die Weltwirtschaft: Eine erneute Eskalation der Handelskonflikte, geopolitische Spannungen oder eine Verschärfung der Finanzierungsbedingungen könnten das Wachstum dämpfen und die Inflation erneut anheizen.[2]
In einem von Unsicherheit und anhaltend hohen Lebenshaltungskosten geprägten Umfeld ist weiterhin von einer zurückhaltenden Konsumhaltung auszugehen. Diese belastet die Kaufbereitschaft der Verbraucher:innen nachhaltig. Die gestiegenen Ausgaben für Bekleidung in den USA im ersten Halbjahr sind vor dem Hintergrund angekündigter Zollerhöhungen als temporäre Sondereffekte zu werten und dürften im weiteren Jahresverlauf keine Fortsetzung finden.
Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.
Im globalen Leitmarkt für Baumwolle erwarten Marktanalyst:innen für die kommende Erntesaison 2025/26 auf Basis aktueller Prognosen einen leichten Anstieg der Lagerbestände auf rund 16,3 Mio. Tonnen.
Lenzing wird ihr Performance-Programm konsequent fortführen und laufend evaluieren, um zusätzliche Kostenpotenziale zu heben sowie die Umsatz- und Margengenerierung weiter zu verbessern.
Die Lenzing Gruppe bestätigt zum aktuellen Zeitpunkt die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 von einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr.
Der anhaltende Zollkonflikt und die damit verbundene Unsicherheit wirken sich negativ auf die Markterwartungen aus und schränken die Ergebnisvisibilität weiterhin stark ein.
Strukturell geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen aus. Lenzing ist daher mit ihrer Strategie sehr gut positioniert und forciert sowohl profitables Wachstum mit Spezialfasern als auch den weiteren Ausbau der Marktführerschaft im Bereich Nachhaltigkeit.
1) Zur besseren Transparenz und Vergleichbarkeit der finanziellen Steuerungskennzahlen hat die Lenzing Gruppe die Wahlrechte gem. IAS 7 neu ausgeübt und somit die Darstellung der Kapitalflussrechnung angepasst. Die neue Struktur beginnt mit dem EBT und ermöglicht die Berechnung des Unlevered Free Cashflow, der zusätzlich zum Free Cashflow als zentrale Steuerungsgröße im Rahmen des Performance-Programms dient. Die Anpassung steht im Einklang mit marktüblichen Reporting-Praktiken und verbessert die Aussagekraft der Kapitalflussrechnung für interne und externe Stakeholder. Die Darstellungsänderung wurde gem. IAS 8 rückwirkend durchgeführt. Eine Überleitung zu den angepassten Zahlen der Vergleichsperiode ist in Note 1 des verkürzten Konzernzwischenabschlusses ersichtlich.
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[1] Zur besseren Transparenz und Vergleichbarkeit der finanziellen Steuerungskennzahlen hat die Lenzing Gruppe die Wahlrechte gem. IAS 7 neu ausgeübt und somit die Darstellung der Kapitalflussrechnung angepasst. Die neue Struktur beginnt mit dem EBT und ermöglicht die Berechnung des Unlevered Free Cashflow, der zusätzlich zum Free Cashflow als zentrale Steuerungsgröße im Rahmen des Performance-Programms dient. Die Anpassung steht im Einklang mit marktüblichen Reporting-Praktiken und verbessert die Aussagekraft der Kapitalflussrechnung für interne und externe Stakeholder. Die Darstellungsänderung wurde gem. IAS 8 rückwirkend durchgeführt. Eine Überleitung zu den angepassten Zahlen der Vergleichsperiode ist in Note 1 des verkürzten Konzernzwischenabschlusses ersichtlich. [2] Quelle: IWF, World Economic Outlook, Juli 2025 07.08.2025 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS Group. www.eqs.com |
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2180642 07.08.2025 CET/CEST