FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine schwache Elektroniksparte der Merck KGaA im zweiten Quartal hat am Donnerstag am Aktienmarkt für Enttäuschung gesorgt. Die Papiere des Pharma- und Elektronikkonzerns fielen auf den niedrigsten Stand seit Mitte 2020. Zuletzt betrug der Abschlag knapp vier Prozent auf 101,50 Euro. Damit bleibt die Aktie im Abwärtstrend, der nach einem Rekordhoch von gut 231 Euro Ende 2021 begonnen hatte.
Die Dollar-Schwäche sorgte bei Merck für ein unerwartet schwaches zweites Quartal. Der Umsatz ging um knapp zwei Prozent auf 5,26 Milliarden Euro zurück. Konzernchefin Belen Garijo wurde mit der Prognose für den Umsatz in diesem Jahr vorsichtiger: Der Erlös soll nun bei 20,5 bis 21,7 Milliarden Euro herauskommen statt wie zuvor bei 20,9 bis 22,4 Milliarden Euro.
Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan verwies darauf, dass der Umsatz in der Elektroniksparte um fünf Prozent hinter der Markterwartung zurückgeblieben sei. Das operative Ergebnis (Ebitda) habe die Konsensschätzung in diesem Segment sogar um 43 Prozent unterboten. Hierzu beigetragen hätten auch einmalige Rückstellungen von geschätzten 60 Millionen Euro.
Das könne am Markt Enttäuschung ausgelöst haben, schrieb der Experte. Mit Blick nach vorn zeigte sich Vosser aber zuversichtlich, vor allem weil die Geschäfte in der Pharmasparte und im Laborbereich gut liefen. Das untermauere auch die aktuellen Konsensschätzungen für Merck./bek/tav/mis