DJ Aktien Schweiz gut behauptet - Zoll-Schock wirkt weiter nach
DOW JONES--Mit einem kleinen Plus hat der schweizerische Aktienmarkt den letzten Handelstag einer turbulenten Woche beendet. Diese wurde durch die Bekanntgabe der Importzölle der US-Regierung für Produkte aus der Schweiz dominiert. Das Land unterliegt in den USA nun Zöllen in Höhe von 39 Prozent, einem höheren Satz als ursprünglich von US-Präsident Donald Trump festgelegt.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Zölle auf Schweizer Waren dürften schwerwiegend sein, schreibt der Verband der Schweizer Schokoladefabrikanten, Chocosuisse. Die Schweizer Politik müsse ein wirksames Maßnahmen-Paket schnüren, um die betroffenen Unternehmen zu entlasten und die langfristige Attraktivität des Landes als Wirtschaftsstandort zu stärken, schreibt der Branchenverband.
"Bleibt diese horrende Zollbelastung bestehen, ist das Exportgeschäft der Schweizer Tech-Industrie in die USA faktisch tot - insbesondere angesichts deutlich tieferer Zölle für die Konkurrenz aus der EU und Japan", schrieb Swissmem, ein Verband für Schweizer Technologieunternehmen. "Die Schweiz darf sich damit nicht abfinden und soll weiter mit den USA verhandeln, auch wenn die Erfolgsaussichten zurzeit gering erscheinen."
Der SMI verbesserte sich um 0,1 Prozent auf 11.867 Punkte. Bei den 21 SMI-Werten standen sich 14 Kursgewinner und 7 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 18,64 (zuvor: 29,63) Millionen Aktien. Der SMI umfasst bis zur nächsten Indexüberprüfung im September 21 statt 20 Aktien, nachdem Holcim sein Nordamerikageschäft unter dem Namen Amrize abgespaltet hat.
Stärkster SMI-Verlierer waren Swiss Re mit einem Minus von 3,2 Prozent. Die europäischen Versicherungsaktien standen unter Druck, nachdem Munich Re den Umsatz-Ausblick gesenkt hat. Ein sehr geringes Schadensaufkommen und ein starkes Kapitalanlageergebnis haben Munich Re im zweiten Quartal zwar einen kräftigen Gewinnanstieg beschert. Wegen ungünstiger Währungseffekte hat der Rückversicherer aber den Ausblick für den Versicherungsumsatz gesenkt, wobei er alle anderen Prognosen bestätigte.
Bei den Pharma-Werten gewannen Novartis 1,1 Prozent, während es für Roche um 1,1 Prozent nach unten ging. Das mittelfristige Wachstumsprofil und die Akquisitionsstrategie von Novartis sehen nach Meinung von Morgan Stanley besser aus als die von Roche. "Wir bevorzugen jetzt Novartis gegenüber Roche, da Novartis ein etwas besseres mittelfristiges Wachstumsprofil aufweist", so die Analysten. Beide Schweizer Unternehmen verfügten über eine starke Bilanz und Cash-Generierung, aber die Strategie von Novartis, mittelgroße Übernahmen zur Unterstützung wichtiger Therapiebereiche anzustreben, dürfte die Patentabläufe zum Ende des Jahrzehnts eher überwinden als Roches Fokussierung auf Adipositas und seine Bemühungen in der Neurologie.
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August 08, 2025 11:39 ET (15:39 GMT)
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