
Experten raten Apple die KI-Suchnmaschine Perplexity zu kaufen. Ja, das wäre ganz nett. Möchte Tim Cook beim Thema KI aber wirklich einen Sprung machen, dann sollte er SoundHound auf dem Zettel haben. Hier spielt die KI!
SoundHound AI hat sich vom Musik-Erkennungsdienst zum spezialisierten Anbieter für Sprach- und multimodale KI gemausert. Seine proprietäre End-to-End-Technologie macht das Unternehmen zu einem der wenigen "Pure-Play"-Player im Bereich der Sprach-KI.
Bereits Anfang 2025 sorgte SoundHound für Aufsehen mit einer Partnerschaft mit Rekor Systems: Ziel ist die nahtlose Verbindung der Sprach- und Konversations-KI von SoundHound mit Rekors Fahrzeugerkennungssystem Rekor Scout®. Dadurch lassen sich Fahrzeugfunktionen wie automatische Kennzeichenerkennung, Lichtsignale oder Sirenen per Sprachbefehl steuern - eine echte Innovation für die Sicherheit und Reaktionsfähigkeit von Einsatzkräften.
Erwartungen über troffen und Jahresprognose angehoben
SoundHound hat im zweiten Quartal den bereinigten Verlust auf 0,03 US-Dollar je Aktie reduziert, nach 0,04 US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Damit schnitt das Unternehmen besser ab als von vier von FactSet befragten Analysten erwartet, die im Schnitt mit einem Minus von 0,05 US-Dollar gerechnet hatten.
Der Umsatz stieg kräftig auf 42,7 Millionen US-Dollar, mehr als das Dreifache der 13,5 Millionen US-Dollar im Vorjahr. Auch hier wurden die Analystenschätzungen von 32,9 Millionen US-Dollar deutlich übertroffen.
Für das Gesamtjahr 2025 peilt SoundHound nun Erlöse zwischen 160 und 178 Millionen US-Dollar an. Eine leichte Anhebung gegenüber der bisherigen Prognose von 157 bis 177 Millionen US-Dollar. Analysten erwarten derzeit im Schnitt 163,9 Millionen US-Dollar.
Vision AI - Verschmelzung von Sprache und Bild für realistische KI-Interaktionen
Der US-Spracherkennungsspezialist erweitert seine Plattform um eine neue Schlüsseltechnologie. Mit Vision AI kombiniert das Unternehmen erstmals Sprach- und Bildverarbeitung in einer einzigen, intelligenten Lösung. Ziel ist es, Maschinen die Fähigkeit zu geben, ihre Umgebung in Echtzeit nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen - und beides im Kontext zu verstehen.
Die Technologie orientiert sich am Zusammenspiel von Gehör und Sehsinn des menschlichen Gehirns. Vision AI integriert die kamerabasierte Wahrnehmung direkt mit SoundHounds Spracherkennung Polaris, natürlicher Sprachverarbeitung, Agent-Orchestrierung und Text-to-Speech. Damit sollen Anwendungen entstehen, die im Auto, im Einzelhandel, im Drive-in oder in der Industrie für reibungslosere und natürlichere Interaktionen sorgen - etwa durch freihändige Fehlerdiagnosen, visuell gestützte Bestandsabfragen oder personalisierte Kundenerlebnisse.
Für Unternehmen verspricht Vision AI kürzere Reaktionszeiten, den Wegfall manueller Eingaben und flexible Einsatzmöglichkeiten in mobilen, automobilen und eingebetteten Umgebungen. Die Lösung ist vollständig in SoundHounds End-to-End-KI-Stack integriert und lässt sich an branchenspezifische Anforderungen anpassen.
KI-Sprachassistent bereits in Modellen dreier globaler Autobauer
Kurz vor den Zahlen hat SoundHound den Start seiner neuen Automobil-Plattform "SoundHound Chat AI Automotive" bekanntgegeben. Der fortschrittliche Sprachassistent mit integrierter generativer KI wird in Fahrzeugen von drei international tätigen Automobilmarken in Nordamerika eingeführt - darunter zahlreiche Volumenmodelle eines weltweit führenden Konzerns.
Die Technologie verspricht ein Fahrerlebnis, das weit über bisherige Bordcomputer hinausgeht. SoundHound Chat AI Automotive versteht natürliche Sprache ohne spezielle Befehlsstrukturen und ermöglicht dank generativer KI flüssige, intelligente Dialoge. Neben Standardfunktionen wie Navigation oder Telefonie sind auch komplexe, mehrstufige Interaktionen möglich.
Fahrer und Passagiere können etwa detaillierte Reisepläne erstellen, Geschichten oder Quizfragen abrufen und sogar Ratschläge aus dem Fahrzeughandbuch erfragen - ohne den Sprachfluss zu unterbrechen. So lassen sich externe Informationsquellen mit Fahrzeugfunktionen nahtlos verknüpfen. Ein Beispiel: "Ich bin diese Woche in San Francisco, mein Freund hat mir empfohlen, ein Baseballspiel zu besuchen. Wo spielen die Giants? Wo sind dort die besten Plätze?"
Wedbush sieht unterschätzten KI-Player - Kursziel angehoben
SoundHound steht nach Einschätzung der Analysten von Wedbush vor einem Jahr kräftiger Nachfrage in allen Geschäftsbereichen. In einer Mitteilung vom Freitag bezeichneten die Experten um Daniel Ives den Sprach-KI-Spezialisten als "noch unterschätzten Pure-Play"-Anbieter im KI-Segment.
Trotz zunehmender Konkurrenz und eines schwierigen makroökonomischen Umfelds verzeichne das Unternehmen in sämtlichen Segmenten wachsende Dynamik. Haupttreiber des kräftigen Umsatzanstiegs im zweiten Quartal sei der Automobilsektor gewesen. SoundHound habe einen neuen Vertrag mit einem chinesischen Erstausrüster unterzeichnet, bestehende Partnerschaften ausgebaut und 1.000 neue Standorte hinzugewonnen.Wedbush reagierte auf die Entwicklung mit einer Anhebung des Kursziels von 15 auf 16 US-Dollar und bekräftigte die Outperform-Einstufung der Aktie.
Mein Tipp: Warten Sie nicht zu lange!
Soundhound würde eine lange Zeit an der Börse müde belächelt. Aber mittlerweile hat sich der KI-Player stark weiterentwickelt und kommt immer besser ins Geschäft. Besonders der Plan, die sprachgesteuerte KI in Polizei- und Rettungsfahrzeugen zu integrieren, verspricht ein riesiges Potenzial.
Hinzu kommt, dass die ersten Autobauer auch angebissen haben und auf Soundhound setzen. Damit wird der Konzern meiner Meinung nach immer interessanter für Apple. Tim Cook könnte die in die Jahre gekommene "Siri" mit einem Schlag zum "KI-Supermodel" für Sprachassistenten aufsteigen lassen.
Zudem würde sich ein Apple-Sprachassisten in der Automobilbranche auch ziemlich schnell eine große Beliebtheit sichern. Und als Bonus auf die ganzen Vorteile kommt, dass Apple sich mit Polizei- und Rettungsfahrzeugen neue Geschäftsfelder erschließen würde.
Daher muss ich Tech-Bullen Dan Ives in einem Punkt widersprechen. Perplexity ist sicherlich eine gute Ergänzung zum bisherigen Stand bei Apple, aber Soundhound würde Cupertino in Sachen KI in eine neue Liga heben. Mit Soundhound an seiner Seite könnte Apple wieder an seine Glanzzeiten anschließen und "The next big thing" bei KI liefern.
Also Herr Cook: Machen sie es ähnlich, wie die Konkurrenz. SoundHound sofort kaufen und den beiden Gründern Keyvan Mohajer und James Hom die Leitung der KI-Apteilung von Apple übertragen. Dann kommt endlich Bewegung in ihre KI-Aktivitäten.
Und Herr Ives: Nachdem Apple vielleicht sieben Milliarden US-Dollar oder ein wenig mehr für SoundHound auf den Tisch gelegt hat, ist immer noch genügend Geld in der Kasse, um sich Perplexity für rund 14 Milliarden US-Dollar zu kaufen. Die Idee ist auch nicht so schlecht ;-).
Aber auch ohne die Übernahmefantasie steht SoundHound vor einer glänzenden Zukunft. Anleger, sollten daher nicht zu lange warten, bis sie den ersten Fuß in die Tür stellen.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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