Berlin/Kabul (ots) -
Alle 30 Sekunden kehrt ein Kind aus dem Iran oder Pakistan nach Afghanistan zurück - in ein Land, in dem fast die Hälfte der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen ist. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Save the Children. Die Kinderrechtsorganisation warnt vor einer sich zuspitzenden humanitären Krise, die besonders Kinder trifft.
Die Machtübernahme der Taliban vor vier Jahren löste eine Fluchtbewegung in die benachbarten Länder aus. Doch seit der Einführung von Ausreisefristen für undokumentierte Afghan*innen in Pakistan und dem Iran kehren immer mehr Familien nach Afghanistan zurück. Laut Daten der Internationalen Organisation für Migration sind allein in diesem Jahr mehr als 800.000 Kinder aus den beiden Ländern nach Afghanistan zurückgekehrt.
"Als ich den Grenzübergang zwischen Afghanistan und Pakistan vor zwei Jahren besuchte, war ich erschüttert über die vielen Familien, die dort ohne jeglichen Besitz gestrandet waren", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland. "Heute erleben wir eine beispiellose Rückkehr von Menschen in Not. Tausende Kinder kommen erschöpft, verängstigt und orientierungslos an. Viele von ihnen sind ganz allein, ohne Familie, ohne Schutz und ohne Zugang zu Nahrung, medizinischer Versorgung oder Bildung. Die massiven Kürzungen internationaler Hilfe verschärfen die Notlage. Am Ende des Tages sind es die Kinder, die den höchsten Preis zahlen."
Eines dieser Kinder ist der zwölfjährige Omid*, der wie viele andere gezwungen war, Pakistan mit seiner Familie zu verlassen. "Schnell stiegen wir mit anderen in einen großen Lastwagen. Es war heiß, wir hatten weder Essen noch Wasser", erinnert er sich. Sein Vater, Feroz*, erzählte Save the Children, dass sie "mit leeren Händen und gebrochenen Herzen" nach Afghanistan zurückkehren mussten und jetzt keine Perspektive haben. "Ich wollte dieses Leben nicht für meine Kinder", sagt er. Die Familie verlor ihr Zuhause, persönliche Erinnerungsstücke wie Bücher und Familienfotos, und erhält nun in einem Transitzentrum Unterstützung von Save the Children.
Die drastischen Kürzungen internationaler Mittel für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit treffen die Schwächsten besonders hart. Bereits jetzt ist jedes fünfte Kind in Afghanistan von akutem Hunger betroffen. Zusätzlich verschärft die Klimakrise die Lage: Eine schwere Dürre in den nördlichen Provinzen hat Ernten vernichtet und die Wasservorräte drastisch reduziert. Immer mehr Familien sind gezwungen, innerhalb des Landes zu fliehen.
Save the Children fordert die Länder in der Region auf, dafür zu sorgen, dass die Rückkehr nach Afghanistan freiwillig, sicher und menschenwürdig erfolgt - insbesondere um Kinder vor Ausbeutung, Missbrauch und Vernachlässigung zu schützen. Zudem ruft die Kinderrechtsorganisation die internationale Gemeinschaft dazu auf, die finanziellen Mittel aufzustocken, um sowohl den kritischen Bedarf an der Grenze zu decken als auch längerfristige Hilfe zu ermöglichen.
Save the Children hat seit März allein mehr als 150.000 Kinder, die nach Afghanistan zurückgekehrt sind, mit Gesundheitsversorgung, Kinderschutzdiensten und weiteren Hilfen unterstützt.
Zusatzmaterial zum Download:
https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2STP8258 (https://eur05.safelinks.protection.outlook.com/?url=https%3A%2F%2Fwww.contenthubsavethechildren.org%2FPackage%2F2O4C2STP8258&data=05%7C02%7CMarie.Schwarzer%40savethechildren.de%7Ce837edf89b5c4459c8c308ddd65fe8ad%7C7e675e17e6ed49b38fb77005366df847%7C0%7C0%7C638902429597333803%7CUnknown%7CTWFpbGZsb3d8eyJFbXB0eU1hcGkiOnRydWUsIlYiOiIwLjAuMDAwMCIsIlAiOiJXaW4zMiIsIkFOIjoiTWFpbCIsIldUIjoyfQ%3D%3D%7C0%7C%7C%7C&sdata=BYRHnoUmrQ2jS0j%2F%2B5EoS7d%2B%2Bsv%2B9U2dQtRRQEMxlh4%3D&reserved=0)
Unter © Save the Children ist das Material honorarfrei auch zur Weitergabe an Dritte nutzbar.
* Name zum Schutz geändert
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Marie-Sophie Schwarzer
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 226
Mail: marie.schwarzer@savethechildren.de
Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/106106/6095233
Alle 30 Sekunden kehrt ein Kind aus dem Iran oder Pakistan nach Afghanistan zurück - in ein Land, in dem fast die Hälfte der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen ist. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Save the Children. Die Kinderrechtsorganisation warnt vor einer sich zuspitzenden humanitären Krise, die besonders Kinder trifft.
Die Machtübernahme der Taliban vor vier Jahren löste eine Fluchtbewegung in die benachbarten Länder aus. Doch seit der Einführung von Ausreisefristen für undokumentierte Afghan*innen in Pakistan und dem Iran kehren immer mehr Familien nach Afghanistan zurück. Laut Daten der Internationalen Organisation für Migration sind allein in diesem Jahr mehr als 800.000 Kinder aus den beiden Ländern nach Afghanistan zurückgekehrt.
"Als ich den Grenzübergang zwischen Afghanistan und Pakistan vor zwei Jahren besuchte, war ich erschüttert über die vielen Familien, die dort ohne jeglichen Besitz gestrandet waren", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland. "Heute erleben wir eine beispiellose Rückkehr von Menschen in Not. Tausende Kinder kommen erschöpft, verängstigt und orientierungslos an. Viele von ihnen sind ganz allein, ohne Familie, ohne Schutz und ohne Zugang zu Nahrung, medizinischer Versorgung oder Bildung. Die massiven Kürzungen internationaler Hilfe verschärfen die Notlage. Am Ende des Tages sind es die Kinder, die den höchsten Preis zahlen."
Eines dieser Kinder ist der zwölfjährige Omid*, der wie viele andere gezwungen war, Pakistan mit seiner Familie zu verlassen. "Schnell stiegen wir mit anderen in einen großen Lastwagen. Es war heiß, wir hatten weder Essen noch Wasser", erinnert er sich. Sein Vater, Feroz*, erzählte Save the Children, dass sie "mit leeren Händen und gebrochenen Herzen" nach Afghanistan zurückkehren mussten und jetzt keine Perspektive haben. "Ich wollte dieses Leben nicht für meine Kinder", sagt er. Die Familie verlor ihr Zuhause, persönliche Erinnerungsstücke wie Bücher und Familienfotos, und erhält nun in einem Transitzentrum Unterstützung von Save the Children.
Die drastischen Kürzungen internationaler Mittel für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit treffen die Schwächsten besonders hart. Bereits jetzt ist jedes fünfte Kind in Afghanistan von akutem Hunger betroffen. Zusätzlich verschärft die Klimakrise die Lage: Eine schwere Dürre in den nördlichen Provinzen hat Ernten vernichtet und die Wasservorräte drastisch reduziert. Immer mehr Familien sind gezwungen, innerhalb des Landes zu fliehen.
Save the Children fordert die Länder in der Region auf, dafür zu sorgen, dass die Rückkehr nach Afghanistan freiwillig, sicher und menschenwürdig erfolgt - insbesondere um Kinder vor Ausbeutung, Missbrauch und Vernachlässigung zu schützen. Zudem ruft die Kinderrechtsorganisation die internationale Gemeinschaft dazu auf, die finanziellen Mittel aufzustocken, um sowohl den kritischen Bedarf an der Grenze zu decken als auch längerfristige Hilfe zu ermöglichen.
Save the Children hat seit März allein mehr als 150.000 Kinder, die nach Afghanistan zurückgekehrt sind, mit Gesundheitsversorgung, Kinderschutzdiensten und weiteren Hilfen unterstützt.
Zusatzmaterial zum Download:
https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2STP8258 (https://eur05.safelinks.protection.outlook.com/?url=https%3A%2F%2Fwww.contenthubsavethechildren.org%2FPackage%2F2O4C2STP8258&data=05%7C02%7CMarie.Schwarzer%40savethechildren.de%7Ce837edf89b5c4459c8c308ddd65fe8ad%7C7e675e17e6ed49b38fb77005366df847%7C0%7C0%7C638902429597333803%7CUnknown%7CTWFpbGZsb3d8eyJFbXB0eU1hcGkiOnRydWUsIlYiOiIwLjAuMDAwMCIsIlAiOiJXaW4zMiIsIkFOIjoiTWFpbCIsIldUIjoyfQ%3D%3D%7C0%7C%7C%7C&sdata=BYRHnoUmrQ2jS0j%2F%2B5EoS7d%2B%2Bsv%2B9U2dQtRRQEMxlh4%3D&reserved=0)
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* Name zum Schutz geändert
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Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.
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Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Marie-Sophie Schwarzer
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 226
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