
© Foto: Foto von NASA auf Unsplash
Der französische Satellitengigant Eutelsat steht vor einem historischen Wendepunkt. Während Anleger noch über die Milliardenverluste rätseln, erkennen Visionäre bereits das explosive Potenzial.
Mit einem neuen Führungsteam und frischen 1,5 Milliarden Euro Kapital verwandelt sich das Unternehmen von einem verstaubten GEO-Satellitenbetreiber zu einem hochmodernen Champion. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 84 Prozent Wachstum im zukunftsträchtigen LEO-Segment lassen die Herzen der Weltraum-Enthusiasten höher schlagen. Doch kann der neue Verwaltungsratschef das Ruder wirklich herumreißen? Die Integration von OneWeb bleibt ein Hochrisikospiel mit ungewissem Ausgang. Wer jetzt richtig und geschickt investiert, könnte bei der nächsten Weltraum-Revolution ganz vorne dabei sein.
Neue Führung
Eric Labaye übernimmt das Steuer zu einem kritischen Zeitpunkt. Der ehemalige Präsident der Ecole Polytechnique lost Dominique D Hinnin ab, der acht Jahre lang die Geschäfte leitete. Das Timing könnte nicht besser sein. Gerade jetzt, wo die heikle Verschmelzung mit dem britischen Partner OneWeb in die entscheidende Phase geht, braucht Eutelsat frischen Wind an der Spitze. Der Verwaltungsrat selbst zeigt bereits Veränderungen, die Mut machen. Mit Lucia Sinapi-Thomas kommt eine unabhängige Expertin ins Gremium. Guillemette Kreis vertritt künftig die Interessen des französischen Staates. Besonders bemerkenswert ist der Frauenanteil von 50 Prozent im Führungsgremium. Das signalisiert einen klaren Modernisierungswillen. Die Investoren beobachten jeden Schritt von Labaye genau. Wird er den eingeschlagenen Kurs der OneWeb-Integration fortsetzen oder überraschende strategische Änderungen vornehmen? Die nächsten Monate werden zeigen, ob der neue Chef das Zeug hat, Eutelsat zum globalen Marktführer zu machen.
Chartanalyse
Die Eutelsat-Aktie bewegt sich derzeit bei 3,17 Euro und kämpft um jeden Cent. Das 52-Wochen-Hoch bei 11,80 Euro scheint in weiter Ferne zu liegen. Trotzdem ist dies erreichbar, denn die Aktie zeigte den dynamischen Anstieg im März dieses Jahres und Geschichte kann sich durchaus wiederholen. Der Rückschlag nach dem Raketenanstieg war zwar heftig, als es bis auf 2,22 Euro wieder nach unten ging. Daher ist es kein Wunder, dass die Volatilität bei deutlich über 40 Prozent liegt. Das macht deutlich, wie nervös der Markt bei Eutelsat auf Nachrichten reagiert. Nach der Veröffentlichung der Jahreszahlen sprang die Aktie zunächst um über 10 Prozent nach oben. Am nächsten Tag gab sie jedoch wieder nach. Kurzfristig dominieren noch die Verkäufer, so hat es den Anschein. Langfristig könnte sich jedoch ein Boden bilden. Die Unterstützung bei 3 Euro scheint zu halten. Ein nachhaltiger Ausbruch über 3,50 Euro würde eine technische Trendwende signalisieren. Bis dahin bleibt die Aktie ein Spielball der Emotionen und der Akteure. Schafft es die Aktie nachhaltig über 4 Euro zu klettern, so könnten sogar wieder 8 oder gar 10 Euro möglich sein.
Zahlenwerk
Der Gesamtumsatz stieg auf 1,244 Milliarden Euro, ein solides Plus von 2,5 Prozent. Das bereinigte EBITDA erreichte 676,2 Millionen Euro und lag damit über den Analystenschätzungen. Die Geschäftsführung kann mit diesen Ergebnissen durchaus zufrieden sein. Der wahre Star jedoch ist das LEO-Geschäft. Mit 187 Millionen Euro Umsatz explodierte dieses Segment um 84 Prozent. Inzwischen macht es bereits 15 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Für das kommende Jahr prognostiziert das Management weitere 50 Prozent Wachstum. Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll, wohin die Reise geht. Der Verlust von 1,08 Milliarden Euro schreckt zwar zunächst ab. Doch dabei handelt es sich hauptsachlich um Abschreibungen im traditionellen GEO-Geschäft. Die russischen Sanktionen belasten diese Sparte erheblich. Mit der geplanten Kapitalerhöhung von 1,5 Milliarden Euro durch Frankreich und Großbritannien bekommt Eutelsat die finanzielle Feuerkraft für den nächsten Wachstumsschub.
Was tun?
Die Kombination aus neuer Führung, frischem Kapital und explosivem LEO-Wachstum bietet enormes Potenzial für die Aktie von Eutelsat. Allerdings bleibt die OneWeb-Integration ein Risiko. Die Bewertung erscheint nach dem Kursrutsch attraktiv. Vor allem weil die 3 Euro zu halten scheint. Chancenorientierte Anleger könnten eine Position auf dem aktuellen Nivau aufbauen. Das explosive Wachstum im LEO-Segment von 84 Prozent zeigt die Richtung. Die Unterstützung durch Frankreich und Großbritannien mit 1,5 Milliarden Euro schafft eine solide Basis. Ein Stopp-Loss bei 2,80 Euro begrenzt das Verlustrisiko. Kursziele in Richtung 8 - 10 Euro nach überschreiten der 3,50, bzw. 4 Euro sind möglich.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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