LONDON (dpa-AFX) - Die britische Wirtschaft hat im Frühjahr nach einem starken Jahresauftakt an Fahrt verloren. Im zweite Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Donnerstag in London mitteilte. Zu Beginn des Jahres hatte die Wachstumsrate noch 0,7 Prozent betragen. Gestützt wurde die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas durch eine überraschend starke Industrieproduktion im Juni.
Trotz des geringeren Tempos entwickelte sich die Konjunktur im zweiten Quartal besser als Analysten erwartet hatten. Diese waren für die Monate April bis Juni von einer Zunahme der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent ausgegangen. Die britische Konjunktur entwickelte sich zudem besser als die deutsche. Die größte Volkswirtschaft Europas war im zweiten Quartal geschrumpft.
Generell wurde die britische Konjunktur zuletzt durch Zuwächse im Bereich Dienstleistungen getrieben, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht. Darüber hinaus haben es auch deutliche Zuwächse in der Bauwirtschaft gegeben.
Auch im Monat Juni ist die britische Wirtschaftsleistung deutlich stärker gewachsen, als Analysten erwartet hatten. Im Vergleich zum Vormonat legte das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent zu, während Experten im Schnitt nur einen Zuwachs von 0,2 Prozent erwartet hatten. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern werden in Großbritannien monatliche Daten zur Wirtschaftsleistung veröffentlicht, während sie zum Beispiel in Deutschland nur quartalsweise ausgewiesen werden.
Zum Wachstum in Großbritannien hat auch eine unerwartet starke Industrieproduktion beigetragen. Hier meldete das Statistikamt für Juni einen Anstieg um 0,7 Prozent im Monatsvergleich, der damit deutlich stärker als erwartet ausgefallen war. Auch im Jahresvergleich lag die Fertigung in den Industriebetrieben mit einem Zuwachs von 0,2 Prozent über den Erwartungen./jkr/mis/zb