DJ SENTIMENT/US-Anleger fühlen sich nicht mehr wohl mit Hausse
DOW JONES--Zunehmend unwohl scheinen sich US-Anleger beim Blick auf die Hausse an der Wall Street zu fühlen. Die Zahl der Bullen ist die zweite Woche in Folge gesunken, während es bei den Bären nach oben geht. Die Zahl der Stimmen, die vor der mono-thematischen Hausse allein wegen des Modethemas KI warnen, nimmt zu. Belastend auf die Stimmung in den USA wirken auch die diversen politischen Eskapaden von Donald Trump, so das militärische Eingreifen in Washington. Entsprechend hat sich in der aktuellen Umfrage des Anlegerverbandes AAII das Lager der Bullen auf 29,9 Prozent nach 34,9 Prozent in der Vorwoche verringert. Das Bärenlager wuchs auf 46,2 von 43,2 Prozent.
In Deutschland stellt sich die Lage ziemlich genau umgekehrt dar. Sentiment-Experte Joachim Goldberg stellt im Rahmen seiner Umfrage für die Börse eine Flucht aus dem Pessimismus fest. Viele Anleger dürften eher mit Verlusten statt echter Überzeugung von "short" auf "long" gedreht haben. Auf die anhaltenden Schwankungen mit neuen Rekordständen reagierten Profis und Privatanleger ganz ähnlich und zwar mit Käufen: 11 Prozent der Profis seien "long" gegangen, davon seien etwa zwei Drittel zuvor "short" gewesen. Der Sentiment-Index der Profis stieg um 18 Punkte auf -3. Ähnlich sieht es bei privaten Anlegern aus, deren Sentiment-Index auf +12 Zähler zulegte. .
Die Glattstellungen der Short-Engagements ist nach Ansicht Goldbergs größtenteils ohne Gewinne geschehen. Die Stimmung der Profis wertet er maximal als leicht bullisch. Hinter den Käufen sieht er keine echte Überzeugung, allerdings gebe es damit auch keine größeren Schieflagen mehr. Goldberg erwartet daher im DAX eher eine Seitwärtsbewegung. Potenzielle Nachfrage sieht er bei einem Rückgang auf rund 23.750/23.800 Punkten, nach oben gebe es aber kaum Kraft.
DJG/mod/gos
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August 14, 2025 05:35 ET (09:35 GMT)
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