Bad Honnef (ots) -
- Über 12 Millionen Menschen in deutschen Städten sind extremer Hitzebelastung ausgesetzt.
- 3.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen extremer Hitze.
- Um bis zu zehn Grad höher ist die Lufttemperatur im Sommer in dicht bebauten Stadtteilen im Vergleich zum Umland.
- Die "3-30-300-Regel" wird als zentrale Maßnahme zur Klimaanpassung empfohlen, um städtische Lebensräume widerstandsfähiger zu machen.
Deutschland erlebt derzeit eine massive Hitzewelle mit anhaltenden Temperaturen über 30 Grad Celsius. Besonders betroffen sind urbane Gebiete, in denen sich die Hitze staut und die Lebensqualität nicht nur erheblich beeinträchtigt, sondern auch lebensgefährlich werden kann. Laut dem aktuellen "Hitze-Check 2025" der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sind über 12 Millionen Menschen in deutschen Städten extremer Hitzebelastung ausgesetzt. Jährlich sterben hierzulande rund 3.000 Menschen an den Folgen extremer Hitze.
Hitzeinseln gefährden Gesundheit
Versiegelte Flächen, fehlender Baumbestand und fehlendes Stadtgrün verwandeln Innenstädte immer häufiger in lebensfeindliche Hitzeinseln. Asphalt und Beton speichern tagsüber enorme Mengen Wärme und geben sie nachts wieder ab - die Folge: Die Temperaturen sinken kaum ab, die Anzahl tropischer Nächte mit über 20 Grad nimmt zu, Erholung bleibt aus, die Hitzebelastung steigt. Studien zeigen, dass in dicht bebauten Stadtteilen die Lufttemperatur im Sommer um bis zu 10 Grad höher liegen kann als im Umland. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und chronisch Kranke.
Grün als Klimaanlage: Die "3-30-300-Regel"
Um die städtischen Lebensräume widerstandsfähiger zu machen, fordert die Initiative "Grün in die Stadt" die flächendeckende Anwendung der "3-30-300-Regel", die im Jahr 2021 vom niederländischen Wissenschaftler Cecil Konijnendijk als einfache Leitlinie für die Stadtbegrünung entwickelt wurde:
- "3 Bäume": Jede Person soll von ihrem Zuhause aus mindestens drei große Bäume sehen können. Studien zeigen, dass schon der Blick ins Grüne Stress mindert, die mentale Gesundheit stärkt und die Aufenthaltsqualität steigert.
- "30 Prozent Kronendachfläche": Jede Nachbarschaft soll einen Baumkronenanteil von mindestens 30 Prozent aufweisen. Ein hoher Kronendachanteil verbessert das Mikroklima, spendet Schatten, reduziert die gefühlte Temperatur um bis zu 15 Grad und senkt die Hitzebelastung nachhaltig.
- "300 Meter zum Grünraum": Jede Wohnung soll maximal 300 Meter von einer größeren, öffentlich zugänglichen Grünfläche entfernt sein. So wird sichergestellt, dass alle Menschen - unabhängig von Einkommen oder Wohnlage - Zugang zu kühlen Rückzugsorten haben.
Diese einfache Regel ist bereits in mehreren europäischen Städten wie Barcelona, Malmö und Utrecht als Leitlinie verankert und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Stadtklima-Expertinnen und -Experten als zentrale Maßnahme zur Klimaanpassung empfohlen.
"Die aktuelle Hitzewelle führt uns drastisch vor Augen, dass wir den Schutz unserer Städte jetzt ernst nehmen müssen. Die 3-30-300-Regel bietet dabei eine klare Orientierung: Sie bringt konkrete Ziele für mehr Grün in jede Nachbarschaft", erklärt Manfred Hansel, Sprecher der Initiative "Grün in die Stadt" und Vizepräsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). "Wir fordern, dass diese Regel verbindlich in die Stadtplanung aufgenommen wird. Gleichzeitig müssen Bund und Länder die Kommunen mit langfristigen Förderprogrammen unterstützen, die ausdrücklich auch die dauerhafte Pflege von Bäumen und Grünflächen einschließen."
Langfristige Pflege und Förderung sichern
Die Initiative "Grün in die Stadt" betont, dass neue Grünflächen und zahlreiche Baumpflanzungen allein nicht ausreichen. Es braucht eine nachhaltige und langfristige Finanzierung, damit Bäume, Parks und begrünte Dächer auch über Jahre gepflegt werden können. "Stadtgrün ist eine Investition in die Gesundheit, Lebensqualität und Resilienz unserer Städte", so Hansel weiter. "Wir dürfen uns keine Versäumnisse mehr leisten - die Zeit zu handeln ist jetzt!"
Über "Grün in die Stadt"
Die Initiative "Grün in die Stadt" - getragen vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) - hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem positiven Beitrag von Grün- und Freiflächen in urbanen Ballungszentren mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. "Grün in die Stadt" wendet sich als Dialog- und Austauschplattform an alle Interessierten. Kommunale Entscheidende werden dabei unterstützt, die passenden Förderprogramme schnell und unkompliziert zu finden.
Pressekontakt:
Initiative Grün in die Stadt
Katrin Block
Alexander-von-Humboldt-Str. 4
53604 Bad Honnef
E-Mail: info@gruen-in-die-stadt.de
Web: www.gruen-in-die-stadt.de
Original-Content von: Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. GaLaBau / Grün in die Stadt, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/117960/6096923
- Über 12 Millionen Menschen in deutschen Städten sind extremer Hitzebelastung ausgesetzt.
- 3.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen extremer Hitze.
- Um bis zu zehn Grad höher ist die Lufttemperatur im Sommer in dicht bebauten Stadtteilen im Vergleich zum Umland.
- Die "3-30-300-Regel" wird als zentrale Maßnahme zur Klimaanpassung empfohlen, um städtische Lebensräume widerstandsfähiger zu machen.
Deutschland erlebt derzeit eine massive Hitzewelle mit anhaltenden Temperaturen über 30 Grad Celsius. Besonders betroffen sind urbane Gebiete, in denen sich die Hitze staut und die Lebensqualität nicht nur erheblich beeinträchtigt, sondern auch lebensgefährlich werden kann. Laut dem aktuellen "Hitze-Check 2025" der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sind über 12 Millionen Menschen in deutschen Städten extremer Hitzebelastung ausgesetzt. Jährlich sterben hierzulande rund 3.000 Menschen an den Folgen extremer Hitze.
Hitzeinseln gefährden Gesundheit
Versiegelte Flächen, fehlender Baumbestand und fehlendes Stadtgrün verwandeln Innenstädte immer häufiger in lebensfeindliche Hitzeinseln. Asphalt und Beton speichern tagsüber enorme Mengen Wärme und geben sie nachts wieder ab - die Folge: Die Temperaturen sinken kaum ab, die Anzahl tropischer Nächte mit über 20 Grad nimmt zu, Erholung bleibt aus, die Hitzebelastung steigt. Studien zeigen, dass in dicht bebauten Stadtteilen die Lufttemperatur im Sommer um bis zu 10 Grad höher liegen kann als im Umland. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und chronisch Kranke.
Grün als Klimaanlage: Die "3-30-300-Regel"
Um die städtischen Lebensräume widerstandsfähiger zu machen, fordert die Initiative "Grün in die Stadt" die flächendeckende Anwendung der "3-30-300-Regel", die im Jahr 2021 vom niederländischen Wissenschaftler Cecil Konijnendijk als einfache Leitlinie für die Stadtbegrünung entwickelt wurde:
- "3 Bäume": Jede Person soll von ihrem Zuhause aus mindestens drei große Bäume sehen können. Studien zeigen, dass schon der Blick ins Grüne Stress mindert, die mentale Gesundheit stärkt und die Aufenthaltsqualität steigert.
- "30 Prozent Kronendachfläche": Jede Nachbarschaft soll einen Baumkronenanteil von mindestens 30 Prozent aufweisen. Ein hoher Kronendachanteil verbessert das Mikroklima, spendet Schatten, reduziert die gefühlte Temperatur um bis zu 15 Grad und senkt die Hitzebelastung nachhaltig.
- "300 Meter zum Grünraum": Jede Wohnung soll maximal 300 Meter von einer größeren, öffentlich zugänglichen Grünfläche entfernt sein. So wird sichergestellt, dass alle Menschen - unabhängig von Einkommen oder Wohnlage - Zugang zu kühlen Rückzugsorten haben.
Diese einfache Regel ist bereits in mehreren europäischen Städten wie Barcelona, Malmö und Utrecht als Leitlinie verankert und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Stadtklima-Expertinnen und -Experten als zentrale Maßnahme zur Klimaanpassung empfohlen.
"Die aktuelle Hitzewelle führt uns drastisch vor Augen, dass wir den Schutz unserer Städte jetzt ernst nehmen müssen. Die 3-30-300-Regel bietet dabei eine klare Orientierung: Sie bringt konkrete Ziele für mehr Grün in jede Nachbarschaft", erklärt Manfred Hansel, Sprecher der Initiative "Grün in die Stadt" und Vizepräsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). "Wir fordern, dass diese Regel verbindlich in die Stadtplanung aufgenommen wird. Gleichzeitig müssen Bund und Länder die Kommunen mit langfristigen Förderprogrammen unterstützen, die ausdrücklich auch die dauerhafte Pflege von Bäumen und Grünflächen einschließen."
Langfristige Pflege und Förderung sichern
Die Initiative "Grün in die Stadt" betont, dass neue Grünflächen und zahlreiche Baumpflanzungen allein nicht ausreichen. Es braucht eine nachhaltige und langfristige Finanzierung, damit Bäume, Parks und begrünte Dächer auch über Jahre gepflegt werden können. "Stadtgrün ist eine Investition in die Gesundheit, Lebensqualität und Resilienz unserer Städte", so Hansel weiter. "Wir dürfen uns keine Versäumnisse mehr leisten - die Zeit zu handeln ist jetzt!"
Über "Grün in die Stadt"
Die Initiative "Grün in die Stadt" - getragen vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) - hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem positiven Beitrag von Grün- und Freiflächen in urbanen Ballungszentren mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. "Grün in die Stadt" wendet sich als Dialog- und Austauschplattform an alle Interessierten. Kommunale Entscheidende werden dabei unterstützt, die passenden Förderprogramme schnell und unkompliziert zu finden.
Pressekontakt:
Initiative Grün in die Stadt
Katrin Block
Alexander-von-Humboldt-Str. 4
53604 Bad Honnef
E-Mail: info@gruen-in-die-stadt.de
Web: www.gruen-in-die-stadt.de
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