FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Donnerstag nach US-Preisdaten gesunken. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel um 0,24 Prozent auf 129,51 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 2,71 Prozent.
Die Erwartungen an rasche Leitzinssenkungen in den USA wurden am Donnerstagnachmittag etwas gedämpft. Dies belastete auch die Anleihen in Deutschland. Die US-Erzeugerpreise sind unerwartet stark gestiegen. Die Preise, die Hersteller für ihre Waren verlangen, legten im Juli im Jahresvergleich um 3,3 Prozent zu. Im Juni hatte die Rate bei 2,3 Prozent gelegen. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 2,5 Prozent gerechnet.
Die Erzeugerpreise wirken sich auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik orientiert. Ein höhere Inflation würde die Möglichkeit für die Fed zu Leitzinssenkungen beschränken. Der Dollar war zuletzt durch die Erwartung einer Lockerung der Geldpolitik belastet worden. Derzeit wird fest mit einer Zinssenkung durch die Fed im September gerechnet, nachdem jüngste Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt überraschend schwach ausgefallen waren.
Im Blick steht weiterhin das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Machthaber Wladimir Putin am Freitag in Alaska. Es soll über einen möglichen Waffenstillstand im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine gesprochen werden. Trump schließt nicht aus, dass sein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin ergebnislos bleibt. Er sehe dafür eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent, sagte Trump dem Sender Fox News Radio auf die Frage, ob er sich ein Scheitern bei dem Gipfel vorstellen könne./jsl/he