WASHINGTON (dpa-AFX) - In den USA sind wieder zahlreiche Menschen aus Protest gegen die Politik von Präsident Donald Trump auf die Straßen gegangen. Unter dem Motto "Fight the Trump Takeover" ("Bekämpft Trumps Machtübernahme") hatten Organisatoren in rund 300 Städten zu Protesten aufgerufen. Ein Schwerpunkt war die Stadt Austin im Bundesstaat Texas, wo nach Berichten lokaler Medien rund 5.000 Menschen demonstrierten - vor allem gegen den von Trumps Republikanern geplanten Neuzuschnitt von Wahlkreisen.
Protest gegen taktischen Neuzuschnitt von Wahlkreisen
Hintergrund ist das Kräfteverhältnis im US-Kongress, der aus zwei Kammern besteht: Repräsentantenhaus und Senat. Derzeit haben die Republikaner unter Trump in beiden Kammern eine knappe Mehrheit. Noch vor den Kongresswahlen im November 2026 wollen die Republikaner mehrere Wahlkreise in Texas zu ihren Gunsten verändern - mit möglichen Auswirkungen auf das Kräfteverhältnis im Repräsentantenhaus. Das gezielte Ziehen von Wahlkreisgrenzen wird in den USA "Gerrymandering" genannt. Beide Parteien nutzen diese Taktik, um sich bei Wahlen systematisch Vorteile zu verschaffen.
Mehr Proteste gegen Trump als 2017
Seit Trumps zweiten Amtsantritt Ende Januar hat es in den Vereinigten Staaten deutlich mehr Demonstrationen als in seiner ersten Amtszeit gegeben. Das geht aus Zählungen des "Crowd Consortium" der Universität Harvard hervor. Mitte Juni gingen bei "No Kings"-Protesten ("Keine Könige") mehrere Millionen Menschen auf die Straßen - der Massenprotest gilt als einer der größten in der Geschichte der USA./cfa/DP/zb