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Die Aktie von Lenovo bietet KI-Fantasie, eine günstige Bewertung und hat mit Xiaomi performancetechnisch ein großes Vorbild. Zieht sie jetzt endlich nach?
Trotz starker Ausgangslage schaut Lenovo bislang hinterher
Die Anteile chinesischer Hardware-Hersteller bleiben gefragt. Auf in diesem Jahr bereits attraktive Kursgewinne blicken vor allem Fahrzeugbauer BYD sowie Technologie-Alleskönner Xiaomi zurück. Diese haben sich von der Zollpanik im April längst erholen können. Auch für Internetwerte wie Alibaba und Baidu verläuft 2025 bislang zufriedenstellend. Diese profitieren gemeinsam mit JD.com, das in der vergangenen Woche sehr starke Quartalszahlen vorgelegt hat, von einer Erholung der Verbraucherausgaben.
Mit einem Minus von 2,3 Prozent seit dem Jahreswechsel sind die Anteile von Lenovo bislang ein klarer Underperformer. Das ist durchaus überraschend, denn mit seiner Netzwerktechnik- und Serversparte profitiert das Unternehmen vom KI-Boom. Im Bereich mobile Endgeräte ist das Unternehmen auf vielen Märkten als Volumenhersteller führend und auch die Unternehmensbewertung ist attraktiv. Selbst der Chart der Aktie ist vielversprechend. Zeit also, hier als Anlegerin oder Anleger zuzugreifen?
Quelle: TradingView.com
Der langfristige Trend ist klar, aber zuletzt hakte es ...
Nach der Etablierung eines Doppelbodens bei 4,00 Hongkong-Dollar (HKD; 0,44 Euro) zwischen den Jahren 2018 und 2020 befindet sich die Aktie von Lenovo in einem langfristigen Aufwärtstrend. Dieser hatte im April jedoch mit einem empfindlichen Rückschlag zu kämpfen, denn die von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Zollpanik sorgte mit einem Absturz in Richtung 6,50 HKD (0,71 Euro) für ein Mehrjahrestief und damit für ein technisches Verkaufssignal.
Diese spiegelte sich Mai in einem Death Cross der gleitenden Durchschnitte wider - einem weiteren Verkaufssignal. Dieses sorgte zwar nicht für neue Tiefstände, verhinderte zuletzt aber eine BYD oder Xiaomi vergleichbar dynamische Erholung.
... doch das dürfte sich mittelfristig wieder ändern!
Größere Fortschritte gelangen den Käuferinnen und Käufern erst in den vergangenen drei Wochen wieder. Nach einem erfolgreichen Test des Ausbruchs über die 200-Tage-Linie verteuerte sich Lenovo bis zum Widerstandsbereich um 11,50 HKD (1,26 Euro). Hier war zwar noch kein Vorbeikommen, doch die Zahl der technischen Verbesserungen ist beträchtlich und befürwortet mittelfristig weitere Kursgewinne.
Begleitet wurde die Erholung der Aktie durch eine Gegenbewegung auch in den technischen Indikatoren RSI und MACD. Der Relative-Stärke-Index erholte sich von überverkauften Zuständen und liefert mit 61,4 Punkten nun wieder Rückenwind. Auch der Trendstärkeindikator MACD sorgt für Nachhaltigkeit der jüngsten Aufwärtsbewegung.
Er zeigt einen intakten und durchaus dynamischen Trend der Aktie an, welcher an der steigenden Trendlinie abgelesen werden. Diese wurde bereits mehreren Tests unterzogen, welche die Bullen bislang jedes Mal für sich entscheiden konnten.
In den gleitenden Durchschnitten zeichnet sich außerdem bereits das nächste Kaufsignal ab. Diese stehen nach dem Death Cross im Mai nun vor einem Golden Cross und könnten so für zusätzlichen Rückenwind sorgen, sodass bereits der nächste Angriffsversuch auf den bei 11,50 HKD liegenden Widerstand gelingen könnte. Hierfür sollten zur Unterseite aber die Durchschnittslinien sowie spätestens der Unterstützungsbereich um 9,00 HKD (0,99 Euro) nicht mehr aufgegeben werden.
Fazit: Nicht nur der Chart, auch die Bewertung sagt: "Kaufen!"
Neben der charttechnisch aussichtsreichen Ausgangslage spricht auch die Bewertung der Aktie für einen Einstieg. Für das laufende Geschäftsjahr wird Lenovo mit dem 10,7-Fachen seiner erwarteten Gewinne bewertet. Das liegt deutlich unter dem KGV der Mitbewerber im KI-Server-Geschäft Dell (14,8) und Super Micro Computer (17,5) sowie unter dem von Xiaomi (31,9), mit dem Lenovo vor allem im Bereich mobiler Endgeräte konkurriert.
Bei Lenovo erwartet Investoren außerdem eine außerordentlich hohe Cashflow-Rendite von 18,5 Prozent sowie ein Kurs-Gewinnwachstumsverhältnis (PEG) von 0,5. Als günstig gilt in der Fundamentalanalyse bereits ein Wert von 1,0 oder kleiner. Auch die Dividendenrendite ist mit 4,2 Prozent attraktiv. Das einzige Risiko, das hier aktuell lauert, ist das eines Wiederaufflammens des Handelsstreits mit den USA. Ansonsten sind die Chancen hier ganz klar auf der Oberseite zu suchen.
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Anlegerinnen und Anleger, welche die starke Ausgangslage der Aktie für sich nutzen wollen und sich dabei anstatt der Dividende lieber die Chance auf hohe Überrenditen sichern möchten, können auch auf das KO-Zertifikat FA71L5 setzen.
FA71L5 verfügt über einen Basispreis von 8,87 HKD (0,97 Euro) und eine KO-Barriere von 9,47 HKD (1,04 Euro). Der Hebel liegt tagesaktuell bei etwa 4,9. Durch die Differenz von Basispreis und KO-Barriere verfügt das Zertifikat außerdem über einen eingebauten Stopp-Loss. Sollte Lenovo unter die KO-Barriere fallen, verfällt FA71L5 nicht wertlos, sondern bietet einen Rückzahlungsbetrag von 0,66 Euro, womit ein Totalverlust vermieden werden kann. Das Auszahlungsprofil des Endloszertifikates lautet für einige beispielhafte Fälle wie folgt:
Doch Vorsicht: Sollte die Aktie per Overnight-Gap unter die KO-Barriere oder sogar den Basispreis fallen, kann der Rückzahlungsbetrag auch kleiner als 0,66 Euro ausfallen - bis hin zum Totalverlust, der auch mit FA71L5 nicht ausgeschlossen werden kann. Die Positionsgröße sollte daher mit Bedacht gewählt werden. Sollte die Aktie nachhaltig unter ihre Durchschnittslinien fallen, bietet sich auch ein händischer Verkauf an.
Gastautor: Max Gross
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