BERLIN (dpa-AFX) - Der Co-Vorsitzende der Linken, Jan van Aken, warnt vor einer Verengung der Diskussion über Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Diese Debatte laufe in die "völlig falsche Richtung", sagte van Aken im ZDF-"Morgenmagazin". Dies bereite ihm richtig Sorgen.
Er habe den Eindruck, dass es nur um die Stationierung von Nato-Soldaten in der Ukraine als Schutzschild gehe, die dann direkt russischen Soldaten gegenüberstünden. Aus anderen Friedensschlüssen wisse man, dass es immer wieder Scharmützel, Missverständnisse und Provokationen gebe. "Und da ist die Gefahr, dass es plötzlich zum großen Krieg kommt, so groß", warnte van Aken. Man müsse auch über andere Optionen nachdenken. Der Linken-Chef hatte dagegen bereits am Vortag als Sicherheitsgarantie für die Ukraine eine UN-Blauhelmtruppe als Beobachtermission im Umfang von 30.000 bis 40.000 Soldaten ins Gespräch gebracht.
Der Linken-Chef rechnet nach eigenem Bekunden nicht damit, dass es - wie von Kanzler Friedrich Merz (CDU) angekündigt - schon innerhalb der kommenden zwei Wochen zu einem Zweiertreffen zwischen den Präsidenten Russlands und der Ukraine, Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj, kommt. Er rechne aber im Herbst damit. Dass sich Russland zu einem Waffenstillstand als Voraussetzung bereiterklärt, glaubt van Aken nicht./shy/DP/jha