FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch am Markt für Digitalwährungen warten Anleger weiter zurückhaltend auf die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell. Wie schon an den beiden Tagen zuvor bewegte sich der Kurs des Bitcoin am Freitag nur wenig. Zuletzt kostete die älteste und bekannteste Digitalwährung 113.103 US-Dollar und damit rund ein halbes Prozent mehr als tags zuvor.
Fed-Chef Powell wird auf dem Notenbanker-Symposium im US-amerikanischen Jackson Hole um 16.00 Uhr deutscher Zeit sprechen. Anleger erhoffen sich Signale, ob die Fed den Leitzins schon im September senken oder sich angesichts der Inflationsrisiken durch die aggressive Zollpolitik der US-Regierung von Präsident Donald Trump noch etwas Zeit lassen wird.
Experte Timo Emden von Emden Research hatte bereits im Wochenverlauf erklärt, dass die Sorge dominierte, Powell könnte mit einer restriktiven Tonlage den Zinssenkungsfantasien Wind aus den Segeln nehmen.
So sind die Markterwartungen hinsichtlich einer September-Zinssenkung jüngst auch deutlich gefallen. "War eine Zinssenkung im September in der letzten Woche teilweise noch mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 90 Prozent eingepreist, ist diese Wahrscheinlichkeit inzwischen auf unter 75 Prozent gefallen", schrieb Devisenexperte Volkmar Baur von der Commerzbank am Freitag in seinem Morgenkommentar.
Vor gut einer Woche hatte der Bitcoin denn auch erstmals die Marke von 124.000 Dollar überwunden und ein Rekordhoch von 124.517 Dollar erklommen. Im Zuge nachlassender Zinssenkungsfantasie ging es seither aber ein Stück weit nach unten. Ein Grund dafür könnten aber auch Gewinnmitnahmen einiger Spekulanten sein, nachdem der Bitcoin-Preis 2025 um bis zu einem Drittel zugelegt hatte. Aktuell beträgt das Plus noch gut ein Fünftel./mis/ag/stk