BERLIN (dpa-AFX) - Eine sichere Verwendung digitaler Produkte zu ermöglichen, sieht die Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Plattner, als staatliche Aufgabe. "Als Cybersicherheitsbehörde Deutschlands ist es unser Anspruch, Menschen und Organisationen nicht nur für Gefahren im Netz zu sensibilisieren, sondern sie aktiv zu schützen", etwa vor den Einflussmöglichkeiten von Herstellern digitaler Produkte, sagt Plattner der Deutschen Presse-Agentur. Denn vom Smartphone bis zum smarten Thermostat hätten Hersteller mitunter Zugriff auf sensible Nutzerdaten.
Sichere Verwendung ermöglichen
Für das BSI stehe fest: "Es ist Aufgabe des Staates, eine sichere Verwendung all dieser Produkte zu ermöglichen, die derzeit zu einem großen Teil außerhalb Europas hergestellt werden." Die BSI-Chefin sagt: "Das heißt aber nicht, dass wir als BSI die digitale Souveränität Europas für unerreichbar halten. Entsprechende Berichte weise ich entschieden zurück, das habe ich nie gesagt."
Vielmehr habe sie ganz im Gegenteil betont, dass das BSI, um digitale Souveränität zu ermöglichen, einen doppelten Ansatz verfolge: "Erstens: Der europäische Markt und die hiesige Digitalindustrie müssen gestärkt werden." Zweitens müssten außereuropäische Produkte bei Bedarf technisch angepasst oder eingebettet werden, so dass eine sichere und selbstbestimmte Nutzung möglich werde.
"Je mehr vertrauenswürdige Produkte verfügbar sind, desto souveräner können wir entscheiden - und desto sicherer wird die digitale Zukunft", sagt Plattner. Deshalb arbeite das BSI eng mit nationalen, europäischen wie internationalen Herstellern und Open-Source-Communities zusammen./abc/DP/mis