LUDWIGSBURG (dpa-AFX) - "Ludwigsburger Kreiszeitung" zu Wehrpflicht-Debatte:
"Es ist tatsächlich unwahrscheinlich, 80.000 Soldaten für einen freiwilligen Militärdienst werben zu können. Doch muss klar sein: Wer Menschen verpflichten will, für Monate ihr Leben umzustellen, berufliche und private Pläne zurückzustellen und notfalls sogar ihr Leben in Gefahr zu bringen, greift tief in Freiheitsrechte ein. Das Grundgesetz erlaubt das aus gutem Grund nur unter streng definierten Bedingungen, und die Rechtsprechung fordert, dass die Wehrpflicht immer vom Gebot der Verhältnismäßigkeit und Wehrgerechtigkeit begleitet sein muss. Regierung und Parlament schulden besonders jenen, die davon betroffen wären, eine sorgfältige Abwägung: Ein neuer Wehrdienst verlangt rechtliche Präzision und gesellschaftlichen Rückhalt. Bevor es dazu kommt, müssen alle anderen Möglichkeiten, die Bundeswehr besser aufzustellen, ausgeschöpft sein."/yyzz/DP/stw