GENF/TEHERAN (dpa-AFX) - In Genf hat im Streit um das iranische Atomprogramm Berichten zufolge eine weitere Gesprächsrunde von Regierungsvertretern aus Teheran, Berlin, London und Paris begonnen. Wie die iranischen Nachrichtenseiten "Hammihan" und "Didban" berichteten, kamen die Vertreter am Dienstagabend in der Schweiz zusammen.
Vor gut einem Monat hatten sich Regierungsvertreter der sogenannten europäischen E3-Staaten und Teherans bereits in Istanbul getroffen. Ziel war es, den politischen Druck auf die Islamische Republik zu erhöhen, um die iranische Führung zu einer diplomatischen Einigung im Atomstreit zu bewegen. Es war die erste Verhandlungsrunde nach dem zwölf Tage langen Krieg, den Israel im Juni gegen den Iran geführt hatte.
Konkret haben die Europäer dem Iran mit der Wiedereinführung alter UN-Sanktionen gedroht, sollte bis Ende August keine Lösung gefunden werden. Als Mitunterzeichner des Wiener Atomabkommens von 2015 können die E3 den sogenannten Snapback-Mechanismus aktivieren, der die Wiedereinführung von harten Strafmaßnahmen vorsieht.
Hintergrund des Atomstreits sind Befürchtungen westlicher Staaten, der Iran könnte nach Kernwaffen streben. Teheran bestreitet dies./arb/DP/stw