DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
GfK: Konsumklima sinkt zum dritten Mal in Folge
Die Verbraucherstimmung in Deutschland schwächt sich weiter ab. Der von GfK und NIM ermittelte Konsumklima-Indikator prognostiziert für September im Vergleich zum Vormonat einen Rückgang um 1,9 Zähler auf minus 23,6 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen stabilen Wert von minus 21,5 Punkten erwartet. "Mit dem dritten Rückgang in Folge befindet sich das Konsumklima nun definitiv in der Sommerflaute", erklärte Rolf Bürkl, Head of Consumer Climate beim NIM. "Ein wesentlicher Grund, auch für den spürbaren Rückgang der Einkommensaussichten, dürften die zunehmenden Sorgen um den Arbeitsplatz sein."
Deutsche Konsumlaune ist und bleibt mies
"Die Konsumlaune ist und bleibt mies", kommentiert Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, die Daten von GfK und NIM zur Verbraucherstimmung in Deutschland. "Nach wie vor behalten Konsumenten ihr Geld lieber beisammen. Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz lasten jetzt auch noch auf der Konsumseele", schreibt Krüger. Die Teuerung sei zwar gefallen, das gestiegene Preisniveau verschrecke aber. Allerdings neige "der Deutsche" zu Pessimismus, den Kaufentscheidungen nicht spiegeln müssen. "Immerhin ist der private Verbrauch trotz schlechter Konsumlaune seit sechs Quartalen gewachsen", erklärt Krüger. "Bei steigenden Realeinkommen dürfte der Konsum letztlich weiter zunehmen."
Ifo-Beschäftigungsbarometer sinkt im August
Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im August leicht auf 93,8 Punkte von 94,0 im Juli gesunken. Das deutet auf einen Stellenabbau bei den Unternehmen. "Der Arbeitsmarkt kommt nicht aus der Krise", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Die stagnierende Wirtschaft lässt die Unternehmen bei den Personalplanungen vorsichtig agieren."
Chinas Industriegewinne verlangsamen Rückgang im Juli
Chinas Industriegewinne haben im Juli ihren Rückgang verlangsamt und dabei von Verbesserungen bei Umsatz und Gewinnen im verarbeitenden Gewerbe profitiert, wie offizielle Daten zeigten. Die Gewinne chinesischer Industrieunternehmen sanken im Juli gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent, wie das Nationale Statistikamt mitteilte. Im Juni hatte der Rückgang noch 4,3 Prozent betragen.
Deutsche Maschinenbauer beklagen neue Zusatzzölle in den USA
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer schlagen Alarm: Trotz Abkommen mit der EU erhebe die US-Regierung nun zusätzliche Zölle auf Industrieprodukte. "Für viele der betroffenen Unternehmen bedeutet das: Ihr US-Geschäft steht vor dem Aus", sagte Oliver Richtberg vom Branchenverband VDMA dem Handelsblatt. Das Problem: Die US-Regierung dehnt ihre Stahl- und Aluminiumzölle von 50 Prozent Schritt für Schritt auf weitere Industriebereiche aus. Seit dem 15. August sind 407 zusätzliche Produkte betroffen. Damit liegen die Abgaben für viele Waren faktisch weit über der mit der EU vereinbarten Obergrenze von 15 Prozent.
EU-Politiker fordern Einsatz von Anti-Erpressungsgesetz gegen Trump
Der Vorsitzende des Handelsausschusses im EU-Parlament, Bernd Lange, fordert mit Blick auf US-Präsident Donald Trumps neue Zolldrohung Gegenmaßnahmen. So sollten die EU-Mitgliedsstaaten das Anti-Erpressungsgesetz der EU scharfstellen. Eine Erpressung im Sinne des Gesetzes liege nun "eindeutig vor", da der Präsident die EU dazu aufgefordert hat, ihre Digitalgesetze abzuschaffen, sagte Lange dem Handelsblatt. Das Gesetz erlaubt der EU, mit Gegenmaßnahmen auf wirtschaftliche Erpressung zu antworten.
Trump erwägt schnelle Nennung der Nachfolge für Fed-Gouverneurin Cook
Präsident Donald Trump hat seinen Beratern nach Angaben von Insidern mitgeteilt, dass er schnell einen Kandidaten für die Nachfolge von Lisa Cook im Gouverneursrat der US-Notenbank bekannt geben will. "Wir haben einige sehr gute Leute für diese Position", sagte Trump am Dienstag vor Journalisten im Weißen Haus. Trump sagte, er könnte Stephen Miran, einen engen Wirtschaftsberater, als Nachfolger von Cook ernennen.
Bank of Canada hält an 2%-Inflationsziel fest - Rahmen hinterfragt
Die kanadische Zentralbank hat nicht die Absicht, ihr Inflationsziel von 2 Prozent aufzugeben. "Das 2%-Ziel hat sich im Laufe der Zeit bei der Erreichung der Preisstabilität bewährt. Wir stehen bereits einer unsichereren und unvorhersehbareren Welt gegenüber. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, das Ziel in Frage zu stellen", sagte Notenbankgouverneur Tiff Macklem.
+++ Konjunkturdaten +++
Norwegen Juli Arbeitslosenquote bereinigt 4,6%
DJG/DJN/apo
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August 27, 2025 03:00 ET (07:00 GMT)
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